rica anbetrifft. (b) Die Contractation, welche 1717 von Se- vilien nach Cadix verlegt worden ist, erkennet über alle Sa- chen, so die Handlung nach Westindien angehen, sorget auch vor die königlichen Zölle und andern Abgaben, und kann man von dessen Urtheile an den hohen Rath von Jndien appelliren. (c) Das Consulat, welches gleichfalls 1717 von Sevilien nach Cadix verleget worden ist, entscheidet alle Streitigkeiten, die unter Kaufleuten über die americanische Handlung entstehen, sorget für die Erhaltung der dieser Handlung zugestandenen Privilegien, etc.
Die Schiffe, welche zur Betreibung dieser Handlung mit Erlaubniß des hohen Raths von Jndien, nach America gesen- det werden, sind von verschiedener Gattung. Die erste Gat- tung derselben ist für die peruvianische Handlung bestimmt, welche Handlung die reichste ist. Diese Gattung von Schiffen führet den Namen der Gallionen, worunter man also diejeni- ge Flotte von spanischen Kauffahrteyschiffen versteht, die jähr- lich unter Bedeckung einer gewissen Anzahl königlicher Kriegs- schiffe (welchen eigentlich nur der Name der Gallionen zu- kömmt) von Cadix, wo sie ausgerüstet wird, nach Peru geht, um diejenigen Waaren zu laden und nach Spanien zu überbrin- gen, die man daselbst für Spanien gesammlet hat. Die zweyte Art ist der mexicanischen Handlung gewiedmet, und wird mit dem Namen der Flotte, oder Silberflotte, beleget, un- ter welchem Namen man folglich diejenige Flotte von spani- schen Kauffahrteyschiffen versteht, die von Cadix nach Mexico, oder Neuspanien, zu eben dem Ende abgeht, zu welchem die Gallionen nach Peru gesendet werden. Den Namen der Sil- berflotte hat sie daher, weil der vornehmste Theil ihrer Ladung bey der Wiederkunft in gemünztem oder ungemünztem baarem Silber besteht. Wenn dieser Schiffe nicht so viel, wie ge- wöhnlich, beysammen sind, weil nicht Güter genug vorhanden gewesen sind, sie zu beladen: so wird sie die Flottille genennet. Die Abgabe, welche der König von Spanien von den Waaren der Privatpersonen zieht, die aus America, mit der Silber- flotte und den Gallionen ankommen, wird der Jndult genen- net, und besteht in 8 Stück von Achten und 2 Realen, wel- ches ungefähr 21/2 pro Cent beträgt. Außer diesen zwey oder, wenn man diese Flotte und Flottille besonders nimmt, drey Gattungen von Schiffen, gehen noch andere Schiffe aus Spa- nien nach America, nämlich die Registerschiffe, welchen Na- men man denenjenigen einzeln Kauffahrteyschiffen giebt, die ge- gen Erlegung einer gewissen Summe, durch Vermittelung des Consulats, von dem hohen Rathe von Jndien die Erlaubniß erhalten, nach Westindien zu handeln, welche Erlaubniß sodann re- gistriret wird, daher eben der Name Registerschiff kömmt: und diese Schiffe sind eigentlich die dritte Gattung der Schiffe, ver- mittelst welcher die Handlung aus Spanien nach dem spani- schen America getrieben wird. Manchmal gehen auch nach die- sem Theile von America einige, von den Engländern und Hol-
ländern
ſpaniſchen Handlung.
rica anbetrifft. (b) Die Contractation, welche 1717 von Se- vilien nach Cadix verlegt worden iſt, erkennet uͤber alle Sa- chen, ſo die Handlung nach Weſtindien angehen, ſorget auch vor die koͤniglichen Zoͤlle und andern Abgaben, und kann man von deſſen Urtheile an den hohen Rath von Jndien appelliren. (c) Das Conſulat, welches gleichfalls 1717 von Sevilien nach Cadix verleget worden iſt, entſcheidet alle Streitigkeiten, die unter Kaufleuten uͤber die americaniſche Handlung entſtehen, ſorget fuͤr die Erhaltung der dieſer Handlung zugeſtandenen Privilegien, ꝛc.
Die Schiffe, welche zur Betreibung dieſer Handlung mit Erlaubniß des hohen Raths von Jndien, nach America geſen- det werden, ſind von verſchiedener Gattung. Die erſte Gat- tung derſelben iſt fuͤr die peruvianiſche Handlung beſtimmt, welche Handlung die reichſte iſt. Dieſe Gattung von Schiffen fuͤhret den Namen der Gallionen, worunter man alſo diejeni- ge Flotte von ſpaniſchen Kauffahrteyſchiffen verſteht, die jaͤhr- lich unter Bedeckung einer gewiſſen Anzahl koͤniglicher Kriegs- ſchiffe (welchen eigentlich nur der Name der Gallionen zu- koͤmmt) von Cadix, wo ſie ausgeruͤſtet wird, nach Peru geht, um diejenigen Waaren zu laden und nach Spanien zu uͤberbrin- gen, die man daſelbſt fuͤr Spanien geſammlet hat. Die zweyte Art iſt der mexicaniſchen Handlung gewiedmet, und wird mit dem Namen der Flotte, oder Silberflotte, beleget, un- ter welchem Namen man folglich diejenige Flotte von ſpani- ſchen Kauffahrteyſchiffen verſteht, die von Cadix nach Mexico, oder Neuſpanien, zu eben dem Ende abgeht, zu welchem die Gallionen nach Peru geſendet werden. Den Namen der Sil- berflotte hat ſie daher, weil der vornehmſte Theil ihrer Ladung bey der Wiederkunft in gemuͤnztem oder ungemuͤnztem baarem Silber beſteht. Wenn dieſer Schiffe nicht ſo viel, wie ge- woͤhnlich, beyſammen ſind, weil nicht Guͤter genug vorhanden geweſen ſind, ſie zu beladen: ſo wird ſie die Flottille genennet. Die Abgabe, welche der Koͤnig von Spanien von den Waaren der Privatperſonen zieht, die aus America, mit der Silber- flotte und den Gallionen ankommen, wird der Jndult genen- net, und beſteht in 8 Stuͤck von Achten und 2 Realen, wel- ches ungefaͤhr 2½ pro Cent betraͤgt. Außer dieſen zwey oder, wenn man dieſe Flotte und Flottille beſonders nimmt, drey Gattungen von Schiffen, gehen noch andere Schiffe aus Spa- nien nach America, naͤmlich die Regiſterſchiffe, welchen Na- men man denenjenigen einzeln Kauffahrteyſchiffen giebt, die ge- gen Erlegung einer gewiſſen Summe, durch Vermittelung des Conſulats, von dem hohen Rathe von Jndien die Erlaubniß erhalten, nach Weſtindien zu handeln, welche Erlaubniß ſodann re- giſtriret wird, daher eben der Name Regiſterſchiff koͤmmt: und dieſe Schiffe ſind eigentlich die dritte Gattung der Schiffe, ver- mittelſt welcher die Handlung aus Spanien nach dem ſpani- ſchen America getrieben wird. Manchmal gehen auch nach die- ſem Theile von America einige, von den Englaͤndern und Hol-
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ſpaniſchen Handlung.
rica anbetrifft. (b) Die Contractation, welche 1717 von Se-
vilien nach Cadix verlegt worden iſt, erkennet uͤber alle Sa-
chen, ſo die Handlung nach Weſtindien angehen, ſorget auch
vor die koͤniglichen Zoͤlle und andern Abgaben, und kann man
von deſſen Urtheile an den hohen Rath von Jndien appelliren.
(c) Das Conſulat, welches gleichfalls 1717 von Sevilien nach
Cadix verleget worden iſt, entſcheidet alle Streitigkeiten, die
unter Kaufleuten uͤber die americaniſche Handlung entſtehen,
ſorget fuͤr die Erhaltung der dieſer Handlung zugeſtandenen
Privilegien, ꝛc.
Die Schiffe, welche zur Betreibung dieſer Handlung mit
Erlaubniß des hohen Raths von Jndien, nach America geſen-
det werden, ſind von verſchiedener Gattung. Die erſte Gat-
tung derſelben iſt fuͤr die peruvianiſche Handlung beſtimmt,
welche Handlung die reichſte iſt. Dieſe Gattung von Schiffen
fuͤhret den Namen der Gallionen, worunter man alſo diejeni-
ge Flotte von ſpaniſchen Kauffahrteyſchiffen verſteht, die jaͤhr-
lich unter Bedeckung einer gewiſſen Anzahl koͤniglicher Kriegs-
ſchiffe (welchen eigentlich nur der Name der Gallionen zu-
koͤmmt) von Cadix, wo ſie ausgeruͤſtet wird, nach Peru geht,
um diejenigen Waaren zu laden und nach Spanien zu uͤberbrin-
gen, die man daſelbſt fuͤr Spanien geſammlet hat. Die
zweyte Art iſt der mexicaniſchen Handlung gewiedmet, und
wird mit dem Namen der Flotte, oder Silberflotte, beleget, un-
ter welchem Namen man folglich diejenige Flotte von ſpani-
ſchen Kauffahrteyſchiffen verſteht, die von Cadix nach Mexico,
oder Neuſpanien, zu eben dem Ende abgeht, zu welchem die
Gallionen nach Peru geſendet werden. Den Namen der Sil-
berflotte hat ſie daher, weil der vornehmſte Theil ihrer Ladung
bey der Wiederkunft in gemuͤnztem oder ungemuͤnztem baarem
Silber beſteht. Wenn dieſer Schiffe nicht ſo viel, wie ge-
woͤhnlich, beyſammen ſind, weil nicht Guͤter genug vorhanden
geweſen ſind, ſie zu beladen: ſo wird ſie die Flottille genennet.
Die Abgabe, welche der Koͤnig von Spanien von den Waaren
der Privatperſonen zieht, die aus America, mit der Silber-
flotte und den Gallionen ankommen, wird der Jndult genen-
net, und beſteht in 8 Stuͤck von Achten und 2 Realen, wel-
ches ungefaͤhr 2½ pro Cent betraͤgt. Außer dieſen zwey oder,
wenn man dieſe Flotte und Flottille beſonders nimmt, drey
Gattungen von Schiffen, gehen noch andere Schiffe aus Spa-
nien nach America, naͤmlich die Regiſterſchiffe, welchen Na-
men man denenjenigen einzeln Kauffahrteyſchiffen giebt, die ge-
gen Erlegung einer gewiſſen Summe, durch Vermittelung des
Conſulats, von dem hohen Rathe von Jndien die Erlaubniß
erhalten, nach Weſtindien zu handeln, welche Erlaubniß ſodann re-
giſtriret wird, daher eben der Name Regiſterſchiff koͤmmt: und
dieſe Schiffe ſind eigentlich die dritte Gattung der Schiffe, ver-
mittelſt welcher die Handlung aus Spanien nach dem ſpani-
ſchen America getrieben wird. Manchmal gehen auch nach die-
ſem Theile von America einige, von den Englaͤndern und Hol-
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/1065>, abgerufen am 21.11.2024.
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