verwelcklicher Hochzeit-Crantz wird. Hüte dich, und seye vorsichtig, wirff Christi himmlische Gabe nicht weg, den Thoren und Albern zu Gefallen, die die vielwehrte Perlen verachten, zertreten, und die Liebhabere derselben verlachen, dann du weist aus GOttes ohnfehlbarem Wort, daß das Verdamm- niß-Urtheil über die Welt, und ihren Fürsten im al- lerhöchsten Rath GOttes beschlossen, und in der himmlischen Cantzley besiegelt lieget, auch der Tag zur erschrecklichen Execution bereits bestimmet, und der Teuffel verblendet seye; 1 Cor. 11, 32. Joh. 16, 11. 2 Cor. 4, 4.
§. 25.
(B) Eine klare Anzeigung, daß du noch ein Gunst- und Bunds-Genoß deines GOttes in Christo seyest, und die selige Krafft des mit ihm eingegangenen Heil. Bundes bey der Taufe und Abendmahl noch in dir lebe, ist zweytens die hertzliche Lust und Begierde, Trieb und Neigung zum Gebet. Dann dieses hat ein Kind so wenig von Natur, als ein erwachse- ner Mensch. Das Gebet ist das kräfftigste Mittel die Freundschafft mit GOtt zu un- terhalten. Hast du nun nicht allein Freude und Vergnügen daran, so daß dein Hertz zu einem kind- lichen Gespräch mit dem Heyland je und je innig an- getrieben, und süßiglich gezogen wird; sondern du erfährest auch bisweilen ein starckes Wehen und We- ben des göttlichen Gnaden-Winds, so dich bewe- get, deine Seele vor dem Vater im Namen JEsu mit starckem Geschrey auszuschütten; wann demnach alles in dir wallet von brausender Begierde, gantz Christi zu seyn, dich und alle Menschen von seiner
Liebe
der Verfuͤhrung der Jugend.
verwelcklicher Hochzeit-Crantz wird. Huͤte dich, und ſeye vorſichtig, wirff Chriſti himmliſche Gabe nicht weg, den Thoren und Albern zu Gefallen, die die vielwehrte Perlen verachten, zertreten, und die Liebhabere derſelben verlachen, dann du weiſt aus GOttes ohnfehlbarem Wort, daß das Verdamm- niß-Urtheil uͤber die Welt, und ihren Fuͤrſten im al- lerhoͤchſten Rath GOttes beſchloſſen, und in der himmliſchen Cantzley beſiegelt lieget, auch der Tag zur erſchrecklichen Execution bereits beſtimmet, und der Teuffel verblendet ſeye; 1 Cor. 11, 32. Joh. 16, 11. 2 Cor. 4, 4.
§. 25.
(B) Eine klare Anzeigung, daß du noch ein Gunſt- und Bunds-Genoß deines GOttes in Chriſto ſeyeſt, und die ſelige Krafft des mit ihm eingegangenen Heil. Bundes bey der Taufe und Abendmahl noch in dir lebe, iſt zweytens die hertzliche Luſt und Begierde, Trieb und Neigung zum Gebet. Dann dieſes hat ein Kind ſo wenig von Natur, als ein erwachſe- ner Menſch. Das Gebet iſt das kraͤfftigſte Mittel die Freundſchafft mit GOtt zu un- terhalten. Haſt du nun nicht allein Freude und Vergnuͤgen daran, ſo daß dein Hertz zu einem kind- lichen Geſpraͤch mit dem Heyland je und je innig an- getrieben, und ſuͤßiglich gezogen wird; ſondern du erfaͤhreſt auch bisweilen ein ſtarckes Wehen und We- ben des goͤttlichen Gnaden-Winds, ſo dich bewe- get, deine Seele vor dem Vater im Namen JEſu mit ſtarckem Geſchrey auszuſchuͤtten; wann demnach alles in dir wallet von brauſender Begierde, gantz Chriſti zu ſeyn, dich und alle Menſchen von ſeiner
Liebe
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der Verfuͤhrung der Jugend.
verwelcklicher Hochzeit-Crantz wird. Huͤte dich,
und ſeye vorſichtig, wirff Chriſti himmliſche Gabe
nicht weg, den Thoren und Albern zu Gefallen, die
die vielwehrte Perlen verachten, zertreten, und die
Liebhabere derſelben verlachen, dann du weiſt aus
GOttes ohnfehlbarem Wort, daß das Verdamm-
niß-Urtheil uͤber die Welt, und ihren Fuͤrſten im al-
lerhoͤchſten Rath GOttes beſchloſſen, und in der
himmliſchen Cantzley beſiegelt lieget, auch der Tag
zur erſchrecklichen Execution bereits beſtimmet, und
der Teuffel verblendet ſeye; 1 Cor. 11, 32. Joh. 16,
11. 2 Cor. 4, 4.
§. 25.
(B) Eine klare Anzeigung, daß du noch ein Gunſt-
und Bunds-Genoß deines GOttes in Chriſto ſeyeſt,
und die ſelige Krafft des mit ihm eingegangenen Heil.
Bundes bey der Taufe und Abendmahl noch in dir
lebe, iſt zweytens die hertzliche Luſt und Begierde,
Trieb und Neigung zum Gebet. Dann dieſes
hat ein Kind ſo wenig von Natur, als ein erwachſe-
ner Menſch. Das Gebet iſt das kraͤfftigſte
Mittel die Freundſchafft mit GOtt zu un-
terhalten. Haſt du nun nicht allein Freude und
Vergnuͤgen daran, ſo daß dein Hertz zu einem kind-
lichen Geſpraͤch mit dem Heyland je und je innig an-
getrieben, und ſuͤßiglich gezogen wird; ſondern du
erfaͤhreſt auch bisweilen ein ſtarckes Wehen und We-
ben des goͤttlichen Gnaden-Winds, ſo dich bewe-
get, deine Seele vor dem Vater im Namen JEſu
mit ſtarckem Geſchrey auszuſchuͤtten; wann demnach
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/61>, abgerufen am 17.07.2024.
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