die von dir ausgebeten seyen/ aus den Wunden dei- nes Sohnes gewachsen/ mir durchs Wort der War- heit eingepflantzet/ damit sich eines an dem andern in der Ewigkeit zu ergötzen habe an den Früchten deines Heiligen Geistes/ an den guten Wercken/ so du uns als einen himmlischen Schatz zubereitet/ auf daß wir darin wandeln sollen bis ans ENDE.
Zu Füllung des Raums sind folgende zwey Lieder beygesetzet worden.
Mel. Alle Menschen müssen sterben.
1.
FRomm seyn ist ein Schatz der Jugend, ihre Zier und beste Cron, Heiligkeit und wahre Tugend bleibet nimmer ohne Lohn, wer sie in der That besitzet, ist schon reich und klug und schön, ohne sie kein Gut was nützet, alles muß zu Grunde gehn.
2. Wer verlangt auf dieser Erden schön und reich und klug zu seyn, wer auch einst will selig werden, muß vor allen Dingen fein nach der wahren Frommkeit lauffen, und das köstlich Perlen-Reich sich zum Eigenthum erkauffen, so wird ihm kein Welt-Kind gleich.
3. Er muß seinen GOtt erkennen, und vor ihm in Ehr-Furcht stehn, gegen ihm in Liebe brennen, und auf seinen Wegen gehn, gutes thun und Böses hassen, sich mit andern und allein bey dem Be- ten finden lassen, ohne Falsch und Heuchel-Schein.
4. Er muß sich in GOttes Willen schicken mit Gelassenheit, und nach Möglichkeit erfüllen, was GOtt von Gedult gebeut, saures muß er willig tragen, er muß seyn getrost im Leid, und dann auch bey guten Tagen lieben nicht die Eitelkeit.
5. Er
die von dir ausgebeten ſeyen/ aus den Wunden dei- nes Sohnes gewachſen/ mir durchs Wort der War- heit eingepflantzet/ damit ſich eines an dem andern in der Ewigkeit zu ergoͤtzen habe an den Fruͤchten deines Heiligen Geiſtes/ an den guten Wercken/ ſo du uns als einen himmliſchen Schatz zubereitet/ auf daß wir darin wandeln ſollen bis ans ENDE.
Zu Fuͤllung des Raums ſind folgende zwey Lieder beygeſetzet worden.
Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.
1.
FRomm ſeyn iſt ein Schatz der Jugend, ihre Zier und beſte Cron, Heiligkeit und wahre Tugend bleibet nimmer ohne Lohn, wer ſie in der That beſitzet, iſt ſchon reich und klug und ſchoͤn, ohne ſie kein Gut was nuͤtzet, alles muß zu Grunde gehn.
2. Wer verlangt auf dieſer Erden ſchoͤn und reich und klug zu ſeyn, wer auch einſt will ſelig werden, muß vor allen Dingen fein nach der wahren Frommkeit lauffen, und das koͤſtlich Perlen-Reich ſich zum Eigenthum erkauffen, ſo wird ihm kein Welt-Kind gleich.
3. Er muß ſeinen GOtt erkennen, und vor ihm in Ehr-Furcht ſtehn, gegen ihm in Liebe brennen, und auf ſeinen Wegen gehn, gutes thun und Boͤſes haſſen, ſich mit andern und allein bey dem Be- ten finden laſſen, ohne Falſch und Heuchel-Schein.
4. Er muß ſich in GOttes Willen ſchicken mit Gelaſſenheit, und nach Moͤglichkeit erfuͤllen, was GOtt von Gedult gebeut, ſaures muß er willig tragen, er muß ſeyn getroſt im Leid, und dann auch bey guten Tagen lieben nicht die Eitelkeit.
5. Er
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die von dir ausgebeten ſeyen/ aus den Wunden dei-
nes Sohnes gewachſen/ mir durchs Wort der War-
heit eingepflantzet/ damit ſich eines an dem andern
in der Ewigkeit zu ergoͤtzen habe an den Fruͤchten
deines Heiligen Geiſtes/ an den guten Wercken/ ſo
du uns als einen himmliſchen Schatz zubereitet/ auf
daß wir darin wandeln ſollen bis ans ENDE.
Zu Fuͤllung des Raums ſind folgende zwey Lieder beygeſetzet
worden.
Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.
1.
FRomm ſeyn iſt ein Schatz der Jugend, ihre
Zier und beſte Cron, Heiligkeit und wahre
Tugend bleibet nimmer ohne Lohn, wer
ſie in der That beſitzet, iſt ſchon reich und klug und
ſchoͤn, ohne ſie kein Gut was nuͤtzet, alles muß zu
Grunde gehn.
2. Wer verlangt auf dieſer Erden ſchoͤn und reich
und klug zu ſeyn, wer auch einſt will ſelig werden,
muß vor allen Dingen fein nach der wahren
Frommkeit lauffen, und das koͤſtlich Perlen-Reich
ſich zum Eigenthum erkauffen, ſo wird ihm kein
Welt-Kind gleich.
3. Er muß ſeinen GOtt erkennen, und vor ihm in
Ehr-Furcht ſtehn, gegen ihm in Liebe brennen, und
auf ſeinen Wegen gehn, gutes thun und Boͤſes
haſſen, ſich mit andern und allein bey dem Be-
ten finden laſſen, ohne Falſch und Heuchel-Schein.
4. Er muß ſich in GOttes Willen ſchicken mit
Gelaſſenheit, und nach Moͤglichkeit erfuͤllen, was
GOtt von Gedult gebeut, ſaures muß er willig
tragen, er muß ſeyn getroſt im Leid, und dann auch
bey guten Tagen lieben nicht die Eitelkeit.
5. Er
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/477>, abgerufen am 16.02.2025.
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