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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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der Verführung der Jugend.
so daß er dir wegen deines Sünden-Falls bey wei-
tem nicht feind ist; bist du gefallen, so fallet gleich-
wol dein JEsus nicht, er stehet noch aufrecht, und
der letzte auf der Wallstatt, Hiob 19. Er ist und
bleibet dein mitleidiger Hoherpriester, so lang du
auf dem so schlüpfrigen Weg deiner Pilgerschafft
in Gefahr bist zu fallen. Dein JEsus lebet, für
dich zu bitten, 1 Joh. 2, 1. 2. Hebr. 7, 25. Er ist
noch immer der gute Hirte, der seine verlohrne
Schaafe sucht, Joh. 10. Ezech. 34. Ps. 119, 176.
Oder sollte das holdselige Lamm uns, die wir böse
sind, anbefohlen haben, gegen unsere Beley-
diger und Feinde barmhertzig zu seyn/

Luc. 6, 35. 36. und wann jemand durch ei-
nen Fall übereilet wurde/ ihme zurecht
zu helffen mit sanfftmüthigem Geist/

Galat. 6, 1. Und er, der doch die wesentliche Lie-
be und Barmhertzigkeit selber ist, und für Sün-
der am Creutz gestorben, sollte nicht ein mehrers
thun? Laß dich darum, wann du gesündiget hast,
die schwartzen Nebel nicht bedecken, als würde dich
JEsus im Zorn verstossen; O nein! weinest du,
so weinet dein Bruder Joseph noch mehr über dich,
seine Hertzens-Thränen fallen in dein Hertz, und
schmeltzen es ein, und sein unveränderlich Mutter-
Hertz ist gantz willig, alle seine Verheissungen an
dir zu erfüllen, 1 Timoth. 1, 15. Luc. 10, 33. 35.
Esaj. 1, 18. 53, 5. Jerem. 3, 12. 13. 22. 33. 8, 9.
Als lange du ein Sehnen und Gilfen nach dem
grossen Heyl Christi in dir fühlest, so lange sehnet
sein liebseligstes Mutter-Hertz tausendmal mehr nach
dir, und du hast ihne mehr Schmertzen gekostet,

als

der Verfuͤhrung der Jugend.
ſo daß er dir wegen deines Suͤnden-Falls bey wei-
tem nicht feind iſt; biſt du gefallen, ſo fallet gleich-
wol dein JEſus nicht, er ſtehet noch aufrecht, und
der letzte auf der Wallſtatt, Hiob 19. Er iſt und
bleibet dein mitleidiger Hoherprieſter, ſo lang du
auf dem ſo ſchluͤpfrigen Weg deiner Pilgerſchafft
in Gefahr biſt zu fallen. Dein JEſus lebet, fuͤr
dich zu bitten, 1 Joh. 2, 1. 2. Hebr. 7, 25. Er iſt
noch immer der gute Hirte, der ſeine verlohrne
Schaafe ſucht, Joh. 10. Ezech. 34. Pſ. 119, 176.
Oder ſollte das holdſelige Lamm uns, die wir boͤſe
ſind, anbefohlen haben, gegen unſere Beley-
diger und Feinde barmhertzig zu ſeyn/

Luc. 6, 35. 36. und wann jemand durch ei-
nen Fall uͤbereilet wurde/ ihme zurecht
zu helffen mit ſanfftmuͤthigem Geiſt/

Galat. 6, 1. Und er, der doch die weſentliche Lie-
be und Barmhertzigkeit ſelber iſt, und fuͤr Suͤn-
der am Creutz geſtorben, ſollte nicht ein mehrers
thun? Laß dich darum, wann du geſuͤndiget haſt,
die ſchwartzen Nebel nicht bedecken, als wuͤrde dich
JEſus im Zorn verſtoſſen; O nein! weineſt du,
ſo weinet dein Bruder Joſeph noch mehr uͤber dich,
ſeine Hertzens-Thraͤnen fallen in dein Hertz, und
ſchmeltzen es ein, und ſein unveraͤnderlich Mutter-
Hertz iſt gantz willig, alle ſeine Verheiſſungen an
dir zu erfuͤllen, 1 Timoth. 1, 15. Luc. 10, 33. 35.
Eſaj. 1, 18. 53, 5. Jerem. 3, 12. 13. 22. 33. 8, 9.
Als lange du ein Sehnen und Gilfen nach dem
groſſen Heyl Chriſti in dir fuͤhleſt, ſo lange ſehnet
ſein liebſeligſtes Mutter-Hertz tauſendmal mehr nach
dir, und du haſt ihne mehr Schmertzen gekoſtet,

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[349/0367] der Verfuͤhrung der Jugend. ſo daß er dir wegen deines Suͤnden-Falls bey wei- tem nicht feind iſt; biſt du gefallen, ſo fallet gleich- wol dein JEſus nicht, er ſtehet noch aufrecht, und der letzte auf der Wallſtatt, Hiob 19. Er iſt und bleibet dein mitleidiger Hoherprieſter, ſo lang du auf dem ſo ſchluͤpfrigen Weg deiner Pilgerſchafft in Gefahr biſt zu fallen. Dein JEſus lebet, fuͤr dich zu bitten, 1 Joh. 2, 1. 2. Hebr. 7, 25. Er iſt noch immer der gute Hirte, der ſeine verlohrne Schaafe ſucht, Joh. 10. Ezech. 34. Pſ. 119, 176. Oder ſollte das holdſelige Lamm uns, die wir boͤſe ſind, anbefohlen haben, gegen unſere Beley- diger und Feinde barmhertzig zu ſeyn/ Luc. 6, 35. 36. und wann jemand durch ei- nen Fall uͤbereilet wurde/ ihme zurecht zu helffen mit ſanfftmuͤthigem Geiſt/ Galat. 6, 1. Und er, der doch die weſentliche Lie- be und Barmhertzigkeit ſelber iſt, und fuͤr Suͤn- der am Creutz geſtorben, ſollte nicht ein mehrers thun? Laß dich darum, wann du geſuͤndiget haſt, die ſchwartzen Nebel nicht bedecken, als wuͤrde dich JEſus im Zorn verſtoſſen; O nein! weineſt du, ſo weinet dein Bruder Joſeph noch mehr uͤber dich, ſeine Hertzens-Thraͤnen fallen in dein Hertz, und ſchmeltzen es ein, und ſein unveraͤnderlich Mutter- Hertz iſt gantz willig, alle ſeine Verheiſſungen an dir zu erfuͤllen, 1 Timoth. 1, 15. Luc. 10, 33. 35. Eſaj. 1, 18. 53, 5. Jerem. 3, 12. 13. 22. 33. 8, 9. Als lange du ein Sehnen und Gilfen nach dem groſſen Heyl Chriſti in dir fuͤhleſt, ſo lange ſehnet ſein liebſeligſtes Mutter-Hertz tauſendmal mehr nach dir, und du haſt ihne mehr Schmertzen gekoſtet, als

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/367>, abgerufen am 25.11.2024.