Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Cap. 6. Die sechste Quelle §. 7. 6) Durch Reitzung zur Trägheit im stellen
Cap. 6. Die ſechſte Quelle §. 7. 6) Durch Reitzung zur Traͤgheit im ſtellen
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Cap. 6. Die ſechſte Quelle
§. 7.
6) Durch Reitzung zur Traͤgheit im
Gebet. Viel tauſend Kinder waͤren ſo
ungluͤcklich nicht worden in dieſer und je-
ner Welt/ wann ſie dem Teuffel nicht
haͤtten zugelaſſen/ eine Unluſt zum Ge-
bet zu erwecken/ und zu unterhalten.
So offt du dich/ liebes Kind! mit einer
boͤſen Unart uͤbereileſt/ und dich an
GOTT/ oder an deinen Eltern und
Naͤchſten verſuͤndigeſt/ ſo offt wirſt du
befinden/ daß es daher kommen/ weil
du im Gebet entweder biſt ſchlaͤferig ge-
weſen/ oder ſelbiges gar unterlaſſen
haſt. Daher ſo bald dir das Gebet ver-
drießlich und ſauer wird/ und du das
Aufſchwingen deines Hertzens zu GOtt
als eine ſchwere Laſt anſieheſt/ ſobald
biſt du auf derjenigen gefaͤhrlichen Stuf-
fen/ von welcher dich der Teuffel gar
leicht in das ſchrecklichſte Verderben
ſtuͤrtzen kan. Es geſchehe nun auf eine
grobe oder ſubtile Art/ das iſt dem
Teuffel einerley. O huͤte dich inſonder-
heit/ wann der Teuffel auf ſubtile und
der Vernunfft offt ſehr ſcheinbare und
glaͤntzende Art dir etwas Gutes verleiden
will/ und dir 3. Ex. das wahre Hertzens-
Gebet dadurch zuwider zu machen denckt/
weil es der Welt ſo verhaßt iſt. O traue
dem Teuffel nimmer/ er mag ſich ver-
ſtellen
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Zitationshilfe: | Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/334>, abgerufen am 17.07.2024. |