Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Cap. 3. Die dritte Quelle Evangelio dich geweydet, so schwinge dich wie eineTauch-Ente, oder wie ein Schwan, in den Gött- lichen von himmlisch-fliessenden Balsam wallenden See des Liebe-Bluts JEsu; und wann du einen Pfeil der Versuchung siehest daher fliegen, so tau- che dich unter, je tieffer, je besser; und weil der H. Geist auf diesem wunderbaren See der Blut-Gna- de JEsu schwebet, so hole frischen Lufft aus ihme: Das Wasser des Lebens, das samt dem Blut aus JEsu Hertzen geflossen, und diesen Freuden-See ausmachet, ist für dergleichen junge Tauch-Entlein die heilsamste und erquicklichste Nahrung. §. 10. Es werden aber die Wärterinnen und das II. Durch ihren GOtts-vergessenen und Untu-
Cap. 3. Die dritte Quelle Evangelio dich geweydet, ſo ſchwinge dich wie eineTauch-Ente, oder wie ein Schwan, in den Goͤtt- lichen von himmliſch-flieſſenden Balſam wallenden See des Liebe-Bluts JEſu; und wann du einen Pfeil der Verſuchung ſieheſt daher fliegen, ſo tau- che dich unter, je tieffer, je beſſer; und weil der H. Geiſt auf dieſem wunderbaren See der Blut-Gna- de JEſu ſchwebet, ſo hole friſchen Lufft aus ihme: Das Waſſer des Lebens, das ſamt dem Blut aus JEſu Hertzen gefloſſen, und dieſen Freuden-See ausmachet, iſt fuͤr dergleichen junge Tauch-Entlein die heilſamſte und erquicklichſte Nahrung. §. 10. Es werden aber die Waͤrterinnen und das II. Durch ihren GOtts-vergeſſenen und Untu-
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Cap. 3. Die dritte Quelle
Evangelio dich geweydet, ſo ſchwinge dich wie eine
Tauch-Ente, oder wie ein Schwan, in den Goͤtt-
lichen von himmliſch-flieſſenden Balſam wallenden
See des Liebe-Bluts JEſu; und wann du einen
Pfeil der Verſuchung ſieheſt daher fliegen, ſo tau-
che dich unter, je tieffer, je beſſer; und weil der H.
Geiſt auf dieſem wunderbaren See der Blut-Gna-
de JEſu ſchwebet, ſo hole friſchen Lufft aus ihme:
Das Waſſer des Lebens, das ſamt dem Blut aus
JEſu Hertzen gefloſſen, und dieſen Freuden-See
ausmachet, iſt fuͤr dergleichen junge Tauch-Entlein
die heilſamſte und erquicklichſte Nahrung.
§. 10.
Es werden aber die Waͤrterinnen und das
Haus-Geſinde nicht nur durch ihr faules Geſchwaͤtz,
ſondern auch
II. Durch ihren GOtts-vergeſſenen und
Welt-foͤrmigen Wandel denen Kindern zur
ungluͤckſeligen Verfuͤhrung. Es lehret die Er-
ſahrung, daß die Kinder gar leicht eben die
Geſtalt annehmen, die ſie an denjenigen
taͤglich vor Augen ſehen, mit welchen ſie in
der Auferziehung gantz familiair (gemein-
ſam) worden ſind. Da lernen ſie alles dem
Geſinde ſo ſpielend und unvermerckt ab,
daß ſie in kurtzer Zeit ebenfalls eine Fertig-
keit zu allem Boͤſen erlangen. Und kan
man daher leicht begreiffen, wie es zugehe,
daß die kleineſte Kinder ſchon ſo ſehr viele
Untu-
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