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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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der Eltern in Ansehung ihrer Kinder.
ihnen mitzutheilen; er denenselbigen ihr eiteles Pup-
pen-Spiel dermassen erleidet, daß sie selbiges mit
keinem Aug mehr ansehen, hingegen von nichts als
ihrem JEsu hören mögen.

§. 50.

Es muß aber dein Gebet anhaltend seyn,
und deine Begierde stets dürsten nach deinem GOtt.
Eine gewisse Seele wurde von schweren Gedancken
sehr geplagt, und konnte nicht zum Gebet kom-
men; worüber sie gantz erlegen ward, und ihr
Seelen-Schifflein den Bach herab fahren lassen
wolte: Aber JEsus kame ihr zur Hülffe, und
sprach ihr im Geist ernstlich zu: "Weist du"
nicht, daß ich meinen Jüngern zurufe: Rin-"
get darnach/ daß ihr durch die enge"
Pforte eingehet?
Darum lasse dich das"
gegenwärtige Gedränge nicht abschrecken, dringe"
durch, sonst entgehet dir die Crone."

O ja mein Kind! Du must dich aus allen
Verderbnissen, Thorheiten, Ohnmachten, Untüchtig-
keiten, Finsternissen, Verführungen und Nöthen, auch
aus dem Druck der Armuth, Kranckheit, Schmer-
tzen u. s. w. heraus, und in den Schoos JESU,
in den Frieden GOttes, in die Willens-Ruhe im
Willen des liebsten Vaters und des wehrtesten
Trösters, des Heil. Geistes hinein beten. Schmeich-
le darum (wie es artige Kinder wohl können, wann
sie etwas überaus gern haben wollen,) dem Heili-
gen Geist, daß er dir doch immer ein gutes und
solches Gebet beschehre, wodurch deine gantze See-
le, als ein fürstlicher Wagen in GOttes Heilig-

thum

der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
ihnen mitzutheilen; er denenſelbigen ihr eiteles Pup-
pen-Spiel dermaſſen erleidet, daß ſie ſelbiges mit
keinem Aug mehr anſehen, hingegen von nichts als
ihrem JEſu hoͤren moͤgen.

§. 50.

Es muß aber dein Gebet anhaltend ſeyn,
und deine Begierde ſtets duͤrſten nach deinem GOtt.
Eine gewiſſe Seele wurde von ſchweren Gedancken
ſehr geplagt, und konnte nicht zum Gebet kom-
men; woruͤber ſie gantz erlegen ward, und ihr
Seelen-Schifflein den Bach herab fahren laſſen
wolte: Aber JEſus kame ihr zur Huͤlffe, und
ſprach ihr im Geiſt ernſtlich zu: „Weiſt du“
nicht, daß ich meinen Juͤngern zurufe: Rin-“
get darnach/ daß ihr durch die enge“
Pforte eingehet?
Darum laſſe dich das“
gegenwaͤrtige Gedraͤnge nicht abſchrecken, dringe“
durch, ſonſt entgehet dir die Crone.‟

O ja mein Kind! Du muſt dich aus allen
Verderbniſſen, Thorheiten, Ohnmachten, Untuͤchtig-
keiten, Finſterniſſen, Verfuͤhrungen und Noͤthen, auch
aus dem Druck der Armuth, Kranckheit, Schmer-
tzen u. ſ. w. heraus, und in den Schoos JESU,
in den Frieden GOttes, in die Willens-Ruhe im
Willen des liebſten Vaters und des wehrteſten
Troͤſters, des Heil. Geiſtes hinein beten. Schmeich-
le darum (wie es artige Kinder wohl koͤnnen, wann
ſie etwas uͤberaus gern haben wollen,) dem Heili-
gen Geiſt, daß er dir doch immer ein gutes und
ſolches Gebet beſchehre, wodurch deine gantze See-
le, als ein fuͤrſtlicher Wagen in GOttes Heilig-

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[221/0239] der Eltern in Anſehung ihrer Kinder. ihnen mitzutheilen; er denenſelbigen ihr eiteles Pup- pen-Spiel dermaſſen erleidet, daß ſie ſelbiges mit keinem Aug mehr anſehen, hingegen von nichts als ihrem JEſu hoͤren moͤgen. §. 50. Es muß aber dein Gebet anhaltend ſeyn, und deine Begierde ſtets duͤrſten nach deinem GOtt. Eine gewiſſe Seele wurde von ſchweren Gedancken ſehr geplagt, und konnte nicht zum Gebet kom- men; woruͤber ſie gantz erlegen ward, und ihr Seelen-Schifflein den Bach herab fahren laſſen wolte: Aber JEſus kame ihr zur Huͤlffe, und ſprach ihr im Geiſt ernſtlich zu: „Weiſt du“ nicht, daß ich meinen Juͤngern zurufe: Rin-“ get darnach/ daß ihr durch die enge“ Pforte eingehet? Darum laſſe dich das“ gegenwaͤrtige Gedraͤnge nicht abſchrecken, dringe“ durch, ſonſt entgehet dir die Crone.‟ O ja mein Kind! Du muſt dich aus allen Verderbniſſen, Thorheiten, Ohnmachten, Untuͤchtig- keiten, Finſterniſſen, Verfuͤhrungen und Noͤthen, auch aus dem Druck der Armuth, Kranckheit, Schmer- tzen u. ſ. w. heraus, und in den Schoos JESU, in den Frieden GOttes, in die Willens-Ruhe im Willen des liebſten Vaters und des wehrteſten Troͤſters, des Heil. Geiſtes hinein beten. Schmeich- le darum (wie es artige Kinder wohl koͤnnen, wann ſie etwas uͤberaus gern haben wollen,) dem Heili- gen Geiſt, daß er dir doch immer ein gutes und ſolches Gebet beſchehre, wodurch deine gantze See- le, als ein fuͤrſtlicher Wagen in GOttes Heilig- thum

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/239>, abgerufen am 24.11.2024.