immermehr entzündet wird durch Gold-Raach- Ehr- und Sauff-Begierd.
Erforsche ein jeder sein Wesen, der Morgen ist kommen/ Rom. 13. Joh. 12 : 35. Tit. 2: 11. 3 : 4. und ist doch Nacht/ Esaj. 21 : 12. Secten, Zänckereyen, Hochmuth, Wercke der Finsterniß, Auffhaltung der Wahrheit in Unge- rechtigkeit, 2. Thess. 2 : 10, 12 Rom. 1 : 18. Ge- wissens-Zwang, Abfall von GOtt, Haß Chri- sti und seiner Glieder, da der grosse Hauffe den Gerechten überschreyet: Mit wem haltest du es nun? Jst das auch dein Wunsch, wie der H. Geist, der Kirchen-Fürsprech in ihr seuffzet? Begehrest du erleuchtet zu werden, Eph. 5 : 14. Dürstest du nach den Wassern deß Lebens, nach GOttes Reich? Allermassen JEsus nicht verheissen dem Geitzhalß den Durst mit Gütern, dem Ruhm- süchtigen mit aller Wissenschafft und fleischlicher Weißheit, dem Rachgierigen mit Vertilgung sei- ner Feinden, dem Tadelgern mit grossem Beyfall, dem Wollüstler mit mancherley Gemächlichkeit und Fleisches-Kitzel, dem hungerigen Rachen sei- ne Seele zu füllen? Nein, diese alle will er mit dem Höllen-Pfuhl träncken, Apoc. 21 : 8. 22: 11, 18, 19, 15. Die sagen: Komm Welt, Gelt, Fleisch, schaffet mir Wollüst: Weich JEsu mit deinem Wort und Geist, habe mein Hertz andern gegeben, die erhitzen, quälen und töden, und die Noht der Erbsünd unbeschreiblich grösser machen, ich hasse dein Leben, Ruh und Liebe, Tod und Angst.
Ein ewiger Trost quillet hier vor Arme am Leib und am Geist, Matth. 5. Luc. 6. So gewiß ein rechter Durst da ist, so gewiß erlabet Er: Jch
JEsus
Vorrede.
immermehr entzuͤndet wird durch Gold-Raach- Ehr- und Sauff-Begierd.
Erforſche ein jeder ſein Weſen, der Morgen iſt kommen/ Rom. 13. Joh. 12 : 35. Tit. 2: 11. 3 : 4. und iſt doch Nacht/ Eſaj. 21 : 12. Secten, Zaͤnckereyen, Hochmuth, Wercke der Finſterniß, Auffhaltung der Wahrheit in Unge- rechtigkeit, 2. Theſſ. 2 : 10, 12 Rom. 1 : 18. Ge- wiſſens-Zwang, Abfall von GOtt, Haß Chri- ſti und ſeiner Glieder, da der groſſe Hauffe den Gerechten uͤberſchreyet: Mit wem halteſt du es nun? Jſt das auch dein Wunſch, wie der H. Geiſt, der Kirchen-Fuͤrſprech in ihr ſeuffzet? Begehreſt du erleuchtet zu werden, Eph. 5 : 14. Duͤrſteſt du nach den Waſſern deß Lebens, nach GOttes Reich? Allermaſſen JEſus nicht verheiſſen dem Geitzhalß den Durſt mit Guͤtern, dem Ruhm- ſuͤchtigen mit aller Wiſſenſchafft und fleiſchlicher Weißheit, dem Rachgierigen mit Vertilgung ſei- ner Feinden, dem Tadelgern mit groſſem Beyfall, dem Wolluͤſtler mit mancherley Gemaͤchlichkeit und Fleiſches-Kitzel, dem hungerigen Rachen ſei- ne Seele zu fuͤllen? Nein, dieſe alle will er mit dem Hoͤllen-Pfuhl traͤncken, Apoc. 21 : 8. 22: 11, 18, 19, 15. Die ſagen: Komm Welt, Gelt, Fleiſch, ſchaffet mir Wolluͤſt: Weich JEſu mit deinem Wort und Geiſt, habe mein Hertz andern gegeben, die erhitzen, quaͤlen und toͤden, und die Noht der Erbſuͤnd unbeſchreiblich groͤſſer machen, ich haſſe dein Leben, Ruh und Liebe, Tod und Angſt.
Ein ewiger Troſt quillet hier vor Arme am Leib und am Geiſt, Matth. 5. Luc. 6. So gewiß ein rechter Durſt da iſt, ſo gewiß erlabet Er: Jch
JEſus
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0060"n="56"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
immermehr entzuͤndet wird durch Gold-Raach-<lb/>
Ehr- und Sauff-Begierd.</p><lb/><p>Erforſche ein jeder ſein Weſen, <hirendition="#fr">der Morgen<lb/>
iſt kommen/</hi> Rom. 13. Joh. 12 : 35. Tit. 2:<lb/>
11. 3 : 4. <hirendition="#fr">und iſt doch Nacht/</hi> Eſaj. 21 : 12.<lb/>
Secten, Zaͤnckereyen, Hochmuth, Wercke der<lb/>
Finſterniß, Auffhaltung der Wahrheit in Unge-<lb/>
rechtigkeit, 2. Theſſ. 2 : 10, 12 Rom. 1 : 18. Ge-<lb/>
wiſſens-Zwang, Abfall von GOtt, Haß Chri-<lb/>ſti und ſeiner Glieder, da der groſſe Hauffe den<lb/>
Gerechten uͤberſchreyet: Mit wem halteſt du es<lb/>
nun? Jſt das auch dein Wunſch, wie der H. Geiſt,<lb/>
der Kirchen-Fuͤrſprech in ihr ſeuffzet? Begehreſt<lb/>
du erleuchtet zu werden, Eph. 5 : 14. Duͤrſteſt<lb/>
du nach den Waſſern deß Lebens, nach GOttes<lb/>
Reich? Allermaſſen JEſus nicht verheiſſen dem<lb/>
Geitzhalß den Durſt mit Guͤtern, dem Ruhm-<lb/>ſuͤchtigen mit aller Wiſſenſchafft und fleiſchlicher<lb/>
Weißheit, dem Rachgierigen mit Vertilgung ſei-<lb/>
ner Feinden, dem Tadelgern mit groſſem Beyfall,<lb/>
dem Wolluͤſtler mit mancherley Gemaͤchlichkeit<lb/>
und Fleiſches-Kitzel, dem hungerigen Rachen ſei-<lb/>
ne Seele zu fuͤllen? Nein, dieſe alle will er mit<lb/>
dem Hoͤllen-Pfuhl traͤncken, Apoc. 21 : 8. 22:<lb/>
11, 18, 19, 15. Die ſagen: Komm Welt, Gelt,<lb/>
Fleiſch, ſchaffet mir Wolluͤſt: Weich JEſu mit<lb/>
deinem Wort und Geiſt, habe mein Hertz andern<lb/>
gegeben, die erhitzen, quaͤlen und toͤden, und die<lb/>
Noht der Erbſuͤnd unbeſchreiblich groͤſſer machen,<lb/>
ich haſſe dein Leben, Ruh und Liebe, Tod und<lb/>
Angſt.</p><lb/><p>Ein ewiger Troſt quillet hier vor Arme am Leib<lb/>
und am Geiſt, Matth. 5. Luc. 6. So gewiß ein<lb/>
rechter Durſt da iſt, ſo gewiß erlabet Er: <hirendition="#fr">Jch</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">JEſus</hi></fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[56/0060]
Vorrede.
immermehr entzuͤndet wird durch Gold-Raach-
Ehr- und Sauff-Begierd.
Erforſche ein jeder ſein Weſen, der Morgen
iſt kommen/ Rom. 13. Joh. 12 : 35. Tit. 2:
11. 3 : 4. und iſt doch Nacht/ Eſaj. 21 : 12.
Secten, Zaͤnckereyen, Hochmuth, Wercke der
Finſterniß, Auffhaltung der Wahrheit in Unge-
rechtigkeit, 2. Theſſ. 2 : 10, 12 Rom. 1 : 18. Ge-
wiſſens-Zwang, Abfall von GOtt, Haß Chri-
ſti und ſeiner Glieder, da der groſſe Hauffe den
Gerechten uͤberſchreyet: Mit wem halteſt du es
nun? Jſt das auch dein Wunſch, wie der H. Geiſt,
der Kirchen-Fuͤrſprech in ihr ſeuffzet? Begehreſt
du erleuchtet zu werden, Eph. 5 : 14. Duͤrſteſt
du nach den Waſſern deß Lebens, nach GOttes
Reich? Allermaſſen JEſus nicht verheiſſen dem
Geitzhalß den Durſt mit Guͤtern, dem Ruhm-
ſuͤchtigen mit aller Wiſſenſchafft und fleiſchlicher
Weißheit, dem Rachgierigen mit Vertilgung ſei-
ner Feinden, dem Tadelgern mit groſſem Beyfall,
dem Wolluͤſtler mit mancherley Gemaͤchlichkeit
und Fleiſches-Kitzel, dem hungerigen Rachen ſei-
ne Seele zu fuͤllen? Nein, dieſe alle will er mit
dem Hoͤllen-Pfuhl traͤncken, Apoc. 21 : 8. 22:
11, 18, 19, 15. Die ſagen: Komm Welt, Gelt,
Fleiſch, ſchaffet mir Wolluͤſt: Weich JEſu mit
deinem Wort und Geiſt, habe mein Hertz andern
gegeben, die erhitzen, quaͤlen und toͤden, und die
Noht der Erbſuͤnd unbeſchreiblich groͤſſer machen,
ich haſſe dein Leben, Ruh und Liebe, Tod und
Angſt.
Ein ewiger Troſt quillet hier vor Arme am Leib
und am Geiſt, Matth. 5. Luc. 6. So gewiß ein
rechter Durſt da iſt, ſo gewiß erlabet Er: Jch
JEſus
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/60>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.