zugeeignet werden. Ach daß ich tausend Hände, Federn und Zungen hätte, alle dieselbige nach Würde zu beschreiben, aber es ist alles an JEsu unaussprechlich, un- vergleichlich, unausdencklich, gut, heilig, schön, lieblich und selig: O wie ist er so unendlich wehrt aller Liebe. Der Liebe/ 1. Der Hochschätzung wegen seiner Vollkom- menheiten in sich selbst, 2. Der Erkentlich- keit wegen seiner Wohlthaten, 3. Der zar- testen Zuneigung wegen seiner Leutseligkeit.
Gleich darauf hielte ich noch eine Pre- digt an statt der Kinder-Lehr, weil es sich nicht anders schicken wolte, darinnen der Ursprung dieser Liebe, wie man am näch- sten darzu komme, was selbige erwecke, wie sie zu erlangen und zu vermehren seye, samt denen manigfaltigen Hindernüssen und Abführungen, und wie diese alle am leichtesten und kürtzesten zu überwinden seyen, ja wann die Liebe etwa verletzt, wie sie geheylet werden möge, gezeiget worden: HErr JEsu, du bist kommen ein Feuer an- zuzünden auf Erden, und was wolten wir lieber, als daß es schon brennete; ach daß viele hundert Hertzen in dieser großmächti- gen Gemeind von dieser himmlisch-seligen Liebe entzündet, wie heilige Lichter in so süsser Flamme vor Dir und dem Vatter Tag. und Nacht leuchteten! ja Amen!
GOtt
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Vorrede.
zugeeignet werden. Ach daß ich tauſend Haͤnde, Federn und Zungen haͤtte, alle dieſelbige nach Wuͤrde zu beſchreiben, aber es iſt alles an JEſu unausſprechlich, un- vergleichlich, unausdencklich, gut, heilig, ſchoͤn, lieblich und ſelig: O wie iſt er ſo unendlich wehrt aller Liebe. Der Liebe/ 1. Der Hochſchaͤtzung wegen ſeiner Vollkom- menheiten in ſich ſelbſt, 2. Der Erkentlich- keit wegen ſeiner Wohlthaten, 3. Der zar- teſten Zuneigung wegen ſeiner Leutſeligkeit.
Gleich darauf hielte ich noch eine Pre- digt an ſtatt der Kinder-Lehr, weil es ſich nicht anders ſchicken wolte, darinnen der Urſprung dieſer Liebe, wie man am naͤch- ſten darzu komme, was ſelbige erwecke, wie ſie zu erlangen und zu vermehren ſeye, ſamt denen manigfaltigen Hindernuͤſſen und Abfuͤhrungen, und wie dieſe alle am leichteſten und kuͤrtzeſten zu uͤberwinden ſeyen, ja wann die Liebe etwa verletzt, wie ſie geheylet werden moͤge, gezeiget worden: HErr JEſu, du biſt kommen ein Feuer an- zuzuͤnden auf Erden, und was wolten wir lieber, als daß es ſchon brennete; ach daß viele hundert Hertzen in dieſer großmaͤchti- gen Gemeind von dieſer himmliſch-ſeligen Liebe entzuͤndet, wie heilige Lichter in ſo ſuͤſſer Flamme vor Dir und dem Vatter Tag. und Nacht leuchteten! ja Amen!
GOtt
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Vorrede.
zugeeignet werden. Ach daß ich tauſend
Haͤnde, Federn und Zungen haͤtte, alle
dieſelbige nach Wuͤrde zu beſchreiben, aber
es iſt alles an JEſu unausſprechlich, un-
vergleichlich, unausdencklich, gut, heilig,
ſchoͤn, lieblich und ſelig: O wie iſt er ſo
unendlich wehrt aller Liebe. Der Liebe/
1. Der Hochſchaͤtzung wegen ſeiner Vollkom-
menheiten in ſich ſelbſt, 2. Der Erkentlich-
keit wegen ſeiner Wohlthaten, 3. Der zar-
teſten Zuneigung wegen ſeiner Leutſeligkeit.
Gleich darauf hielte ich noch eine Pre-
digt an ſtatt der Kinder-Lehr, weil es ſich
nicht anders ſchicken wolte, darinnen der
Urſprung dieſer Liebe, wie man am naͤch-
ſten darzu komme, was ſelbige erwecke, wie
ſie zu erlangen und zu vermehren ſeye,
ſamt denen manigfaltigen Hindernuͤſſen
und Abfuͤhrungen, und wie dieſe alle am
leichteſten und kuͤrtzeſten zu uͤberwinden
ſeyen, ja wann die Liebe etwa verletzt, wie
ſie geheylet werden moͤge, gezeiget worden:
HErr JEſu, du biſt kommen ein Feuer an-
zuzuͤnden auf Erden, und was wolten wir
lieber, als daß es ſchon brennete; ach daß
viele hundert Hertzen in dieſer großmaͤchti-
gen Gemeind von dieſer himmliſch-ſeligen
Liebe entzuͤndet, wie heilige Lichter in ſo
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/23>, abgerufen am 16.07.2024.
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