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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Erforschung deß Gewissens.
Anruffung der Gnaden.
Für den andern Puncten.

DAmit ich aber solches desto füglicher leisten
möge/ so bitte ich dich demütig/ O allergütigi-
ster GOtt/ du wollest den andern Gutthaten auch
dise hinzu setzen/ vnd durch die Gnad deß H. Geists
mich erleuchten/ daß ich alle meine begangene Sünd
vollkommenlich erkennen/ vnd durch ein wahre Rew
außlöschen/ vnd besseren möge/ Amen.

Rew vnd Leyd sambt dem Fürsatz.
Für den vierdten vnd fünfften Puncten.

OAllmächtiger/ vnd barmhertziger GOtt ich er-
frewe mich von Hertzen (Lieb vnd Frewd)
wegen aller Ehr vnd Glory/ die dir heutiges Tags
im Himmel vnd auff Erden ist erzeigt worden/ vnd
wünsche/ daß sie von Tag zu Tag gemehrt werde.

Jch fürwar beschmertze mit höchster Rew/ daß
ich dich mein höchstes Gut (vollkommne Rew)
nicht allein so wenig geehrt/ sonder auch so vilfäl-
tig beleydiget hab.

Doch aber weil mir bewust/ daß du nicht den
Todt deß Sünders begehrst/ sonder das Lebeu vnd
Bekehren/ also wiewol/ ich deines H. Angesichts
gantz vnwürdig bin (Demut) doch aber vertrauend
auff dein grundlose Barmhertzigkeit (Hoffnung)
falle ich dir demütig zu Fussen/ vnd bitte dich durch

dein
Erforſchung deß Gewiſſens.
Anruffung der Gnaden.
Für den andern Puncten.

DAmit ich aber ſolches deſto füglicher leiſten
möge/ ſo bitte ich dich demütig/ O allergütigi-
ſter GOtt/ du wolleſt den andern Gutthaten auch
diſe hinzu ſetzen/ vnd durch die Gnad deß H. Geiſts
mich erleuchten/ daß ich alle meine begangene Sünd
vollkommenlich erkennen/ vnd durch ein wahre Rew
außlöſchen/ vnd beſſeren möge/ Amen.

Rew vnd Leyd ſambt dem Fürſatz.
Für den vierdten vnd fünfften Puncten.

OAllmächtiger/ vnd barmhertziger GOtt ich er-
frewe mich von Hertzen (Lieb vnd Frewd)
wegen aller Ehr vnd Glory/ die dir heutiges Tags
im Himmel vnd auff Erden iſt erzeigt worden/ vnd
wünſche/ daß ſie von Tag zu Tag gemehrt werde.

Jch fürwar beſchmertze mit höchſter Rew/ daß
ich dich mein höchſtes Gut (vollkom̃ne Rew)
nicht allein ſo wenig geehrt/ ſonder auch ſo vilfäl-
tig beleydiget hab.

Doch aber weil mir bewuſt/ daß du nicht den
Todt deß Sünders begehrſt/ ſonder das Lebeu vnd
Bekehren/ alſo wiewol/ ich deines H. Angeſichts
gantz vnwürdig bin (Demut) doch aber vertrauend
auff dein grundloſe Barmhertzigkeit (Hoffnung)
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dein
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[63/0063] Erforſchung deß Gewiſſens. Anruffung der Gnaden. Für den andern Puncten. DAmit ich aber ſolches deſto füglicher leiſten möge/ ſo bitte ich dich demütig/ O allergütigi- ſter GOtt/ du wolleſt den andern Gutthaten auch diſe hinzu ſetzen/ vnd durch die Gnad deß H. Geiſts mich erleuchten/ daß ich alle meine begangene Sünd vollkommenlich erkennen/ vnd durch ein wahre Rew außlöſchen/ vnd beſſeren möge/ Amen. Rew vnd Leyd ſambt dem Fürſatz. Für den vierdten vnd fünfften Puncten. OAllmächtiger/ vnd barmhertziger GOtt ich er- frewe mich von Hertzen (Lieb vnd Frewd) wegen aller Ehr vnd Glory/ die dir heutiges Tags im Himmel vnd auff Erden iſt erzeigt worden/ vnd wünſche/ daß ſie von Tag zu Tag gemehrt werde. Jch fürwar beſchmertze mit höchſter Rew/ daß ich dich mein höchſtes Gut (vollkom̃ne Rew) nicht allein ſo wenig geehrt/ ſonder auch ſo vilfäl- tig beleydiget hab. Doch aber weil mir bewuſt/ daß du nicht den Todt deß Sünders begehrſt/ ſonder das Lebeu vnd Bekehren/ alſo wiewol/ ich deines H. Angeſichts gantz vnwürdig bin (Demut) doch aber vertrauend auff dein grundloſe Barmhertzigkeit (Hoffnung) falle ich dir demütig zu Fuſſen/ vnd bitte dich durch dein

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/63>, abgerufen am 22.11.2024.