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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Communion-Gebett.
Zu allen Heiligen.

OJhr liebe Heilige Engeln vnd Ertz-Engeln/
ihr Thronen vnd Herrschafften/ ihr Cherubi-
nen vnd Seraphinen: O ihr liebe heilige Patriar-
chen vnd Propheten/ H. Aposteln vnd Martyrer/
ihr H. Beichtiger vnd Jungfrawen/ sonderlich aber
ihr meine hertzliebe H. Patronen/ euch alle mit-
einander grüsse ich durch das allersüsseste Hertz JEsu
Christi/ vnd in ewerem Nahmen bett ich an/ lobe/
vnd benedeye die vnermessene Gute vnd Würdigung
der allerhochwürdigsten Dreyfaltigkeit für alle Gna-
den vnd Wolthaten/ welche auß deroselbiger ab-
gründlichen Vberflüssigkeit jemahl in ewere heilige
Seelen geflossen seynd. Vnd nun ihr liebe Heilige
auß Verträulichkeit klage ich euch mein Noth vnd
Armuth. O ihr liebe Freund Gottes/ ich soll jetz und
zur H. Communion gehen/ vnd meinen lieben Gott
empfangen; aber mein Hertz ist also vnrein vnd ab-
schewlich/ daß ich mich von Hertzen schämen muß
einen so edlen Gast hinein zuführen. Ach ihr liebe Hei-
lige/ ihr habt zu sehr vil Reichthumben vnd Gnaden/
vnd ich bin so arm vnd dürfftig: Darumb bitt ich vmb
Gottes willen/ ihr wolt mir etwas von ewerm Vber-
fluß mittheilen. Ach gebt mir nur etwas von ewer
heiligen Demuth/ von ewer heiligen Andacht/ von
ewer heiligen Lieb vnd anderen Vollkommenheiten/
mit welchen ihr seyt geziert gewesen/ damit ich meine
arme Seel auch ein wenig möge zieren vnd bereitten.
Jch bitte euch gantz demütiglich/ ihr wöllet dem
lieben GOtt für mich auffopfern all ewre Würdig-

keit/
Communion-Gebett.
Zu allen Heiligen.

OJhr liebe Heilige Engeln vnd Ertz-Engeln/
ihr Thronen vnd Herꝛſchafften/ ihr Cherubi-
nen vnd Seraphinen: O ihr liebe heilige Patriar-
chen vnd Propheten/ H. Apoſteln vnd Martyrer/
ihr H. Beichtiger vnd Jungfrawen/ ſonderlich aber
ihr meine hertzliebe H. Patronen/ euch alle mit-
einander grüſſe ich durch das allerſüſſeſte Hertz JEſu
Chriſti/ vnd in ewerem Nahmen bett ich an/ lobe/
vnd benedeye die vnermeſſene Gute vnd Würdigung
der allerhochwürdigſten Dreyfaltigkeit für alle Gna-
den vnd Wolthaten/ welche auß deroſelbiger ab-
gründlichen Vberflüſſigkeit jemahl in ewere heilige
Seelen gefloſſen ſeynd. Vnd nun ihr liebe Heilige
auß Verträulichkeit klage ich euch mein Noth vnd
Armuth. O ihr liebe Freund Gottes/ ich ſoll jetz und
zur H. Communion gehen/ vnd meinen lieben Gott
empfangen; aber mein Hertz iſt alſo vnrein vnd ab-
ſchewlich/ daß ich mich von Hertzen ſchämen muß
einen ſo edlen Gaſt hinein zuführen. Ach ihr liebe Hei-
lige/ ihr habt zu ſehr vil Reichthumben vnd Gnaden/
vnd ich bin ſo arm vnd dürfftig: Darumb bitt ich vmb
Gottes willen/ ihr wolt mir etwas von ewerm Vber-
fluß mittheilen. Ach gebt mir nur etwas von ewer
heiligen Demuth/ von ewer heiligen Andacht/ von
ewer heiligen Lieb vnd anderen Vollkommenheiten/
mit welchen ihr ſeyt geziert geweſen/ damit ich meine
arme Seel auch ein wenig möge zieren vnd bereitten.
Jch bitte euch gantz demütiglich/ ihr wöllet dem
lieben GOtt für mich auffopfern all ewre Würdig-

keit/
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[112/0112] Communion-Gebett. Zu allen Heiligen. OJhr liebe Heilige Engeln vnd Ertz-Engeln/ ihr Thronen vnd Herꝛſchafften/ ihr Cherubi- nen vnd Seraphinen: O ihr liebe heilige Patriar- chen vnd Propheten/ H. Apoſteln vnd Martyrer/ ihr H. Beichtiger vnd Jungfrawen/ ſonderlich aber ihr meine hertzliebe H. Patronen/ euch alle mit- einander grüſſe ich durch das allerſüſſeſte Hertz JEſu Chriſti/ vnd in ewerem Nahmen bett ich an/ lobe/ vnd benedeye die vnermeſſene Gute vnd Würdigung der allerhochwürdigſten Dreyfaltigkeit für alle Gna- den vnd Wolthaten/ welche auß deroſelbiger ab- gründlichen Vberflüſſigkeit jemahl in ewere heilige Seelen gefloſſen ſeynd. Vnd nun ihr liebe Heilige auß Verträulichkeit klage ich euch mein Noth vnd Armuth. O ihr liebe Freund Gottes/ ich ſoll jetz und zur H. Communion gehen/ vnd meinen lieben Gott empfangen; aber mein Hertz iſt alſo vnrein vnd ab- ſchewlich/ daß ich mich von Hertzen ſchämen muß einen ſo edlen Gaſt hinein zuführen. Ach ihr liebe Hei- lige/ ihr habt zu ſehr vil Reichthumben vnd Gnaden/ vnd ich bin ſo arm vnd dürfftig: Darumb bitt ich vmb Gottes willen/ ihr wolt mir etwas von ewerm Vber- fluß mittheilen. Ach gebt mir nur etwas von ewer heiligen Demuth/ von ewer heiligen Andacht/ von ewer heiligen Lieb vnd anderen Vollkommenheiten/ mit welchen ihr ſeyt geziert geweſen/ damit ich meine arme Seel auch ein wenig möge zieren vnd bereitten. Jch bitte euch gantz demütiglich/ ihr wöllet dem lieben GOtt für mich auffopfern all ewre Würdig- keit/

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/112>, abgerufen am 22.07.2024.