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Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

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SOPHONISBE.
85
Alle. Gib Göttin Masiniß- und Sophonisben Glücke!
Daß sie kein schwartzer Stern/ kein giftig Aug' anblicke!
Bogud. Reicht beyd' ein ander hin den Trau-Ring/ dessen Stahl
Beständiger nicht sey/ als des Gelückes Strahl!
Reicht den Verliebten nun das Wasser und die Flammen.
90Schrenckt die geflochtnen Händ' itzt noch einmal zusammen.
Jch schnell' Jhr/ Sophonisb'/ itzt Strick und Gürtel zu/
Die Masinissens Hand bey der verlangten Ruh
Jm Bette lösen sol. Die gantze Schaar wird müssen
Nun für der beyden Heil der Liebe falln zu Füssen:
95Jhr Nympfen müßt ringsher verliebte Blumen strenn'/
Schlüßt/ Kinder/ sie in Kreiß von eitel Fackeln ein.
Alle. Gib/ Göttin/ Sophonisb[e] und Masinissen Glücke!
Daß sie kein schwartzer Stern/ kein giftig Aug' anblicke!
Bogud. Macht mir ihr Kinder drey Schnee-weiße Tauben loos/
100Und lägt zum Opfer sie der Göttin in die Schoos.
Ach! Delephat/ die du von Saltz und See gezeiget/
Doch älter solst als Ammon sein/
Hilf glücklich uns dis Paar einweih'n!
Sey beyder Seelen Lieb' und Bündnüsse geneiget!
105Beschencke sie mit so viel Fruchtbarkeit/
Als deine Gunst dem Schopffen-Vieh verleiht!
Salambo/ streue den Verliebten Beyden
Auf Bett' und Tisch das schärfste Saltz der Freuden/
Das unser Leben uns/ wie Saltz die Speisen/ würtzt!
110Laß Seel' und Mund den Liebes-Zucker schmecken/
Den Priapus sie aber nicht erschrecken/
Befiehl: daß beyden er die Zeit mit lachen kürtzt.
Du Himmels-Königin/ Lust-schaffende Mylitte/
Nim an den Opfer-Teig/ er zeugt dein eigen Bild/
115Das West-Phoenicien verehrt für seinen Schild/
Sey der Verlobten Schirm/ gewehr' uns unser Bitte!
Astarthe/ Sonne dieser Erden/
Die als kein Atlas nicht/ die Kugel dieser Welt/
Auf ihren Achseln helt;
120Durch die die Tage schön/ die Nächte lichte werden;
Die
SOPHONISBE.
85
Alle. Gib Goͤttin Maſiniß- und Sophonisben Gluͤcke!
Daß ſie kein ſchwartzer Stern/ kein giftig Aug’ anblicke!
Bogud. Reicht beyd’ ein ander hin den Trau-Ring/ deſſen Stahl
Beſtaͤndiger nicht ſey/ als des Geluͤckes Strahl!
Reicht den Verliebten nun das Waſſer und die Flammen.
90Schrenckt die geflochtnen Haͤnd’ itzt noch einmal zuſammen.
Jch ſchnell’ Jhr/ Sophonisb’/ itzt Strick und Guͤrtel zu/
Die Maſiniſſens Hand bey der verlangten Ruh
Jm Bette loͤſen ſol. Die gantze Schaar wird muͤſſen
Nun fuͤr der beyden Heil der Liebe falln zu Fuͤſſen:
95Jhr Nympfen muͤßt ringsher verliebte Blumen ſtrenn’/
Schluͤßt/ Kinder/ ſie in Kreiß von eitel Fackeln ein.
Alle. Gib/ Goͤttin/ Sophonisb[e] und Maſiniſſen Gluͤcke!
Daß ſie kein ſchwartzer Stern/ kein giftig Aug’ anblicke!
Bogud. Macht mir ihr Kinder drey Schnee-weiße Tauben loos/
100Und laͤgt zum Opfer ſie der Goͤttin in die Schoos.
Ach! Delephat/ die du von Saltz und See gezeiget/
Doch aͤlter ſolſt als Ammon ſein/
Hilf gluͤcklich uns dis Paar einweih’n!
Sey beyder Seelen Lieb’ und Buͤndnuͤſſe geneiget!
105Beſchencke ſie mit ſo viel Fruchtbarkeit/
Als deine Gunſt dem Schopffen-Vieh verleiht!
Salambo/ ſtreue den Verliebten Beyden
Auf Bett’ und Tiſch das ſchaͤrfſte Saltz der Freuden/
Das unſer Leben uns/ wie Saltz die Speiſen/ wuͤrtzt!
110Laß Seel’ und Mund den Liebes-Zucker ſchmecken/
Den Priapus ſie aber nicht erſchrecken/
Befiehl: daß beyden er die Zeit mit lachen kuͤrtzt.
Du Himmels-Koͤnigin/ Luſt-ſchaffende Mylitte/
Nim an den Opfer-Teig/ er zeugt dein eigen Bild/
115Das Weſt-Phœnicien verehrt fuͤr ſeinen Schild/
Sey der Verlobten Schirm/ gewehr’ uns unſer Bitte!
Aſtarthe/ Sonne dieſer Erden/
Die als kein Atlas nicht/ die Kugel dieſer Welt/
Auf ihren Achſeln helt;
120Durch die die Tage ſchoͤn/ die Naͤchte lichte werden;
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[42/0079] SOPHONISBE. Alle. Gib Goͤttin Maſiniß- und Sophonisben Gluͤcke! Daß ſie kein ſchwartzer Stern/ kein giftig Aug’ anblicke! Bogud. Reicht beyd’ ein ander hin den Trau-Ring/ deſſen Stahl Beſtaͤndiger nicht ſey/ als des Geluͤckes Strahl! Reicht den Verliebten nun das Waſſer und die Flammen. Schrenckt die geflochtnen Haͤnd’ itzt noch einmal zuſammen. Jch ſchnell’ Jhr/ Sophonisb’/ itzt Strick und Guͤrtel zu/ Die Maſiniſſens Hand bey der verlangten Ruh Jm Bette loͤſen ſol. Die gantze Schaar wird muͤſſen Nun fuͤr der beyden Heil der Liebe falln zu Fuͤſſen: Jhr Nympfen muͤßt ringsher verliebte Blumen ſtrenn’/ Schluͤßt/ Kinder/ ſie in Kreiß von eitel Fackeln ein. Alle. Gib/ Goͤttin/ Sophonisbe und Maſiniſſen Gluͤcke! Daß ſie kein ſchwartzer Stern/ kein giftig Aug’ anblicke! Bogud. Macht mir ihr Kinder drey Schnee-weiße Tauben loos/ Und laͤgt zum Opfer ſie der Goͤttin in die Schoos. Ach! Delephat/ die du von Saltz und See gezeiget/ Doch aͤlter ſolſt als Ammon ſein/ Hilf gluͤcklich uns dis Paar einweih’n! Sey beyder Seelen Lieb’ und Buͤndnuͤſſe geneiget! Beſchencke ſie mit ſo viel Fruchtbarkeit/ Als deine Gunſt dem Schopffen-Vieh verleiht! Salambo/ ſtreue den Verliebten Beyden Auf Bett’ und Tiſch das ſchaͤrfſte Saltz der Freuden/ Das unſer Leben uns/ wie Saltz die Speiſen/ wuͤrtzt! Laß Seel’ und Mund den Liebes-Zucker ſchmecken/ Den Priapus ſie aber nicht erſchrecken/ Befiehl: daß beyden er die Zeit mit lachen kuͤrtzt. Du Himmels-Koͤnigin/ Luſt-ſchaffende Mylitte/ Nim an den Opfer-Teig/ er zeugt dein eigen Bild/ Das Weſt-Phœnicien verehrt fuͤr ſeinen Schild/ Sey der Verlobten Schirm/ gewehr’ uns unſer Bitte! Aſtarthe/ Sonne dieſer Erden/ Die als kein Atlas nicht/ die Kugel dieſer Welt/ Auf ihren Achſeln helt; Durch die die Tage ſchoͤn/ die Naͤchte lichte werden; Die

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/79>, abgerufen am 24.11.2024.