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Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

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auf beredet Masanissa den Hiempsa
durch Erzehlung des Syphax böser
Thaten: Daß er ihm die Stadt Cyrtha
3zu übergeben verspricht. Als Sopho-
nisbe im Tempel kniende den Verlust
der Schlacht beklaget/ kommet ihr aus
der Schlacht entkommene Stief-Sohn
Vermina/ und erzehlet: Daß er nicht
wisse: Wo der König hinkommen. Hier-
über aber kommen Himilco und Mi-
4cipsa und berichten sie: Daß Masanis-
sa den König Syphax gefangen habe/
und dafern sich Cyrtha nicht ergebe/
ihm den Tod dreue. Wordurch Sopho-
nisbe sich anfangs zu tödten/ hernach
Cyrtha aufzugeben/ endlich alles eu-
serste zu erleiden entschleust/ und ihr
5Helm und Harnisch anlegen läst. Hin-
gegen muß Vermina umb fähig zu seyn
dem Mohnden zu opfern/ der Sopho-
nisbe Weiber-Kleider anziehen. So-
phonisbe läßt hierauf ihre zwey Söh-
ne den Adherbal und Hierba loossen/
welcher unter ihnen geopfert werden

sol
b 4

auf beredet Maſaniſſa den Hiempſa
durch Erzehlung des Syphax boͤſer
Thaten: Daß er ihm die Stadt Cyrtha
3zu uͤbergeben verſpricht. Als Sopho-
nisbe im Tempel kniende den Verluſt
der Schlacht beklaget/ kommet ihr aus
der Schlacht entkom̃ene Stief-Sohn
Vermina/ und erzehlet: Daß er nicht
wiſſe: Wo der Koͤnig hinkommen. Hier-
uͤber aber kommen Himilco und Mi-
4cipſa und berichten ſie: Daß Maſaniſ-
ſa den Koͤnig Syphax gefangen habe/
und dafern ſich Cyrtha nicht ergebe/
ihm den Tod dreue. Wordurch Sopho-
nisbe ſich anfangs zu toͤdten/ hernach
Cyrtha aufzugeben/ endlich alles eu-
ſerſte zu erleiden entſchleuſt/ und ihr
5Helm und Harniſch anlegen laͤſt. Hin-
gegen muß Veꝛmina umb faͤhig zu ſeyn
dem Mohnden zu opfern/ der Sopho-
nisbe Weiber-Kleider anziehen. So-
phonisbe laͤßt hierauf ihre zwey Soͤh-
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welcher unter ihnen geopfert werden

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[0022] auf beredet Maſaniſſa den Hiempſa durch Erzehlung des Syphax boͤſer Thaten: Daß er ihm die Stadt Cyrtha zu uͤbergeben verſpricht. Als Sopho- nisbe im Tempel kniende den Verluſt der Schlacht beklaget/ kommet ihr aus der Schlacht entkom̃ene Stief-Sohn Vermina/ und erzehlet: Daß er nicht wiſſe: Wo der Koͤnig hinkommen. Hier- uͤber aber kommen Himilco und Mi- cipſa und berichten ſie: Daß Maſaniſ- ſa den Koͤnig Syphax gefangen habe/ und dafern ſich Cyrtha nicht ergebe/ ihm den Tod dreue. Wordurch Sopho- nisbe ſich anfangs zu toͤdten/ hernach Cyrtha aufzugeben/ endlich alles eu- ſerſte zu erleiden entſchleuſt/ und ihr Helm und Harniſch anlegen laͤſt. Hin- gegen muß Veꝛmina umb faͤhig zu ſeyn dem Mohnden zu opfern/ der Sopho- nisbe Weiber-Kleider anziehen. So- phonisbe laͤßt hierauf ihre zwey Soͤh- ne den Adherbal und Hierba looſſen/ welcher unter ihnen geopfert werden ſol 3 4 5 b 4

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/22>, abgerufen am 24.11.2024.