Lohenstein, Daniel Casper von: Ibrahim Sultan. Leipzig, 1673. Felicitas. JHr reinen Seelen nähert euch! Wo Keuschheit sich und Liebe leg't zusammen/ 915.Da krönet Lust die all'zeit-hellen Flammen. Jhr Eh'-Bett ist ein Himmelreich; Die Fruchtbarkeit kehr't reichlich ein/ Und holde Sternen woll'n selbst Hochzeit-Fackeln seyn. Jhr keuschen Seelen kommt und schau't/ 920Was das Verhängnüß guttes hat gesponnen/ Für Oesterreichs gekrönete zwey Sonnen. Glückseeligkeit ist's Löwen Braut; Da aber kan kein Anschlag sehl'n/ Wo Tugend und Geluck einander sich vermähl'n. 925Es komm't der güldnen Erndte Zeit/ Der Mohnde muß in tiefsten Zirckel weichen/ So oft die Sonn ist in des Löwen Zeichen. Und ich seh' Oesterreich bereit Mit Käyser-Früchten fruchtbar sieh'n/ 930Mit Sounen pral'n/ wofür die Monden untergeh'n. Steht gleich ein einig Zweig nur noch; Die Welt kan auch bey einer Sonne bleiben. Ob Aloen nur einen Stengel treiben/ So ziehr'n ihn tansend Blumen doch/ 935Und unsers LEOPOLDS sein Hauß Wird sich in hundert Zweig' und Aeste breiten auß. FINIS. [Abbildung] Felicitas. JHr reinen Seelen naͤhert euch! Wo Keuſchheit ſich und Liebe leg’t zuſammen/ 915.Da kroͤnet Luſt die all’zeit-hellen Flammen. Jhr Eh’-Bett iſt ein Himmelreich; Die Fruchtbarkeit kehr’t reichlich ein/ Und holde Sternen woll’n ſelbſt Hochzeit-Fackeln ſeyn. Jhr keuſchen Seelen kommt und ſchau’t/ 920Was das Verhaͤngnuͤß guttes hat geſponnen/ Fuͤr Oeſterreichs gekroͤnete zwey Sonnen. Gluͤckſeeligkeit iſt’s Loͤwen Braut; Da aber kan kein Anſchlag ſehl’n/ Wo Tugend und Geluck einander ſich vermaͤhl’n. 925Es komm’t der guͤldnen Erndte Zeit/ Der Mohnde muß in tiefſten Zirckel weichen/ So oft die Sonn iſt in des Loͤwen Zeichen. Und ich ſeh’ Oeſterreich bereit Mit Kaͤyſer-Fruͤchten fruchtbar ſieh’n/ 930Mit Sounen pral’n/ wofuͤr die Monden untergeh’n. Steht gleich ein einig Zweig nur noch; Die Welt kan auch bey einer Sonne bleiben. Ob Aloen nur einen Stengel treiben/ So ziehr’n ihn tanſend Blumen doch/ 935Und unſers LEOPOLDS ſein Hauß Wird ſich in hundert Zweig’ und Aeſte breiten auß. FINIS. [Abbildung] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0078" n="60"/> <sp who="#FEL"> <speaker> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k"> <hi rendition="#aq">Felicitas.</hi> </hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>Hr reinen Seelen naͤhert euch!<lb/> Wo Keuſchheit ſich und Liebe leg’t zuſammen/<lb/><note place="left">915.</note>Da kroͤnet Luſt die all’zeit-hellen Flammen.<lb/> Jhr Eh’-Bett iſt ein Himmelreich;<lb/> Die Fruchtbarkeit kehr’t reichlich ein/<lb/> Und holde Sternen woll’n ſelbſt Hochzeit-Fackeln ſeyn.</p><lb/> <p>Jhr keuſchen Seelen kommt und ſchau’t/<lb/><note place="left">920</note>Was das Verhaͤngnuͤß guttes hat geſponnen/<lb/> Fuͤr Oeſterreichs gekroͤnete zwey Sonnen.<lb/><hi rendition="#b">Gluͤckſeeligkeit iſt’s Loͤwen Braut;</hi><lb/> Da aber kan kein Anſchlag ſehl’n/<lb/> Wo Tugend und Geluck einander ſich vermaͤhl’n.</p><lb/> <note place="left">925</note> <p>Es komm’t der guͤldnen Erndte Zeit/<lb/> Der Mohnde muß in tiefſten Zirckel weichen/<lb/> So oft die Sonn iſt in des Loͤwen Zeichen.<lb/> Und ich ſeh’ Oeſterreich bereit<lb/> Mit Kaͤyſer-Fruͤchten fruchtbar ſieh’n/<lb/><note place="left">930</note>Mit Sounen pral’n/ wofuͤr die Monden untergeh’n.</p><lb/> <p>Steht gleich ein einig Zweig nur noch;<lb/> Die Welt kan auch bey einer Sonne bleiben.<lb/> Ob Aloen nur einen Stengel treiben/<lb/> So ziehr’n ihn tanſend Blumen doch/<lb/><note place="left">935</note>Und unſers LEOPOLDS ſein Hauß<lb/> Wird ſich in hundert Zweig’ und Aeſte breiten auß.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">FINIS.</hi> </hi> </hi> </p><lb/> <figure/> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [60/0078]
Felicitas.
JHr reinen Seelen naͤhert euch!
Wo Keuſchheit ſich und Liebe leg’t zuſammen/
Da kroͤnet Luſt die all’zeit-hellen Flammen.
Jhr Eh’-Bett iſt ein Himmelreich;
Die Fruchtbarkeit kehr’t reichlich ein/
Und holde Sternen woll’n ſelbſt Hochzeit-Fackeln ſeyn.
Jhr keuſchen Seelen kommt und ſchau’t/
Was das Verhaͤngnuͤß guttes hat geſponnen/
Fuͤr Oeſterreichs gekroͤnete zwey Sonnen.
Gluͤckſeeligkeit iſt’s Loͤwen Braut;
Da aber kan kein Anſchlag ſehl’n/
Wo Tugend und Geluck einander ſich vermaͤhl’n.
Es komm’t der guͤldnen Erndte Zeit/
Der Mohnde muß in tiefſten Zirckel weichen/
So oft die Sonn iſt in des Loͤwen Zeichen.
Und ich ſeh’ Oeſterreich bereit
Mit Kaͤyſer-Fruͤchten fruchtbar ſieh’n/
Mit Sounen pral’n/ wofuͤr die Monden untergeh’n.
Steht gleich ein einig Zweig nur noch;
Die Welt kan auch bey einer Sonne bleiben.
Ob Aloen nur einen Stengel treiben/
So ziehr’n ihn tanſend Blumen doch/
Und unſers LEOPOLDS ſein Hauß
Wird ſich in hundert Zweig’ und Aeſte breiten auß.
FINIS.
[Abbildung]
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