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Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.

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Arminius und Thußnelda.
zweiffelte Gegenwehr gebracht/ endlich aber doch vom Seipio erobert/ und zum andern
Troja gemacht. Asdrubals Ehfrau übet wegen ihres knechtischen Gemahls grausa-
me Verwegenheit aus; die noch lodernde Asche aber dieser mächtigen Stadt wahrsa-
get Rom den gleichmäßigen Untergang/ an dessen Tugend sie sich zeither/ wie ein Wetz-
oder Feuerstein an dem andern/ geübet. Der Römer lasterhaffte Blindheit in schändli-
cher Einäscherung der schönen Stadt Corinth. Neuer Anfall der Deutschen mit Auf-
suchung der Sibyllinischen Bücher. Viriath eines deutschen Fürsten Olonichs Sohn
von den Römern/ als ein Kind verfolgt/ auf den steilesten Klippen von Gemßen gesäu-
get/ endlich von einem Hirten gleich dem Cyrus erzogen. Seine hurtige Jugend ver-
wandelt seinen Hirtenstab wider die Römer in einen blutigen Degen; Sein herrlicher
Sieg und Ansehen bey den Celten. Er wird der Lustianier Obrister/ schläget die Rö-
mer abermal aufs Haupt/ und richtet auf dem Gipfel des Venus-Gebürges ein von der
Römer herrlichen Beuthe bestehendes Sieges-Zeichen auf. Seine Ankunfft und Opf-
ferung; Sein an Tag kommendes Herkommen und Geschlecht nebst der würcklichen
Besteigung des väterlichen Stuhls. Seine Verheyrathung an Algarbe eines Celti-
schen Fürsten Tochter/ mit Verweigerung aller übrigen Pracht. Neues Treffen mit
den Römern und dabey bezeigte Kriegs-List. Die zum Friede gezwungene Römer
werden Eydbrüchig und muthen den Lusitaniern ungewohnte Dienstbarkeit zu/ ver-
hetzen zwey seiner Landsleute zum Meuchelmord des tapffern Viriaths. Dieser der
Hispanier Romulus genennet. Seine Gemahlin Algarbe behaupter durch ihre und
der übrigen Celtischen Weiber ungemeine Tapfferkeit die von den Römern beängstigte
Stadt Numantia. Zweyer Numidier Liebe gegen sie/ beyder Entschied/ die Römer
werden gezwungen der Stadt Numantia ewige Freyheit zu beschweren/ werden aber
bald Eydbrüchig. Jhre Kriegs- und Ehrsucht über die Alpen zu gehen. Des Arver-
ner Königs Luens Reichthum und Uberfluß ihre mehrere Zulockung. Sein Sohn
Bituit wirfft sich zwischen den hochmüthigen Römern und Allobrogen zum Schieds-
Richter/ auf deren Verweigerung zu ihrem Feinde auf. Der Römer am Rhodan
aufgerichtete Sieges- und Ehren-Maale. Der Sarunter Furcht und Verzweiffe-
lung vor der Römischen Dienstbarkeit/ worunter sich auch die Chemnoner neigen/ die
Deutschen aber einen gewaltigen Riegel vorschieben. Die Uberschwemmung des Cim-
brischen und Tritonischen festen Landes verursachet die Jnnwohner insonderheit die oh-
ne dem ziemlich gedrange wohnende Deutschen ihnen einen andern Sitz zu suchen mit
Verdruß und Furcht der Römer. Dieser vom Hertzoge Bojorich und Brinno erlitte-
ne Niederlage. König Teutobach erkennet die Celtiberier für alte deutsche Landsleute
und würdig aus der Römer Dienstbarkeit zu erlösen. König Teutobachs Gesand-
schafft zu Rom mit scheinbaren und leeren Worten abgespeiset/ an den Römern schimpf-
lich gerochen. Des Römischen Caßius Kopf von Langerta des Cimbrischen Hertzogs
Tochter abgehauen/ und zu Bojorichs Füssen geworffen. Die Götter straffen an den
Römern den Raub des Apollinischen Tempels zu Telosa. Jugurtha vom Maurita-
nischen Könige den Römern in Band und Eisen gelieffert. Der Römischen Feldherren
Zwietracht dienet den Deutschen zu grossem Vortheil. Einem Cimbrischen Ritter

ver-

Arminius und Thußnelda.
zweiffelte Gegenwehr gebracht/ endlich aber doch vom Seipio erobert/ und zum andern
Troja gemacht. Asdrubals Ehfrau uͤbet wegen ihres knechtiſchen Gemahls grauſa-
me Verwegenheit aus; die noch lodernde Aſche aber dieſer maͤchtigen Stadt wahrſa-
get Rom den gleichmaͤßigen Untergang/ an deſſen Tugend ſie ſich zeither/ wie ein Wetz-
oder Feuerſtein an dem andern/ geuͤbet. Der Roͤmer laſterhaffte Blindheit in ſchaͤndli-
cher Einaͤſcherung der ſchoͤnen Stadt Corinth. Neuer Anfall der Deutſchen mit Auf-
ſuchung der Sibylliniſchen Buͤcher. Viriath eines deutſchen Fuͤrſten Olonichs Sohn
von den Roͤmern/ als ein Kind verfolgt/ auf den ſteileſten Klippen von Gemßen geſaͤu-
get/ endlich von einem Hirten gleich dem Cyrus erzogen. Seine hurtige Jugend ver-
wandelt ſeinen Hirtenſtab wider die Roͤmer in einen blutigen Degen; Sein herrlicher
Sieg und Anſehen bey den Celten. Er wird der Luſtianier Obriſter/ ſchlaͤget die Roͤ-
mer abermal aufs Haupt/ und richtet auf dem Gipfel des Venus-Gebuͤrges ein von der
Roͤmer herrlichen Beuthe beſtehendes Sieges-Zeichen auf. Seine Ankunfft und Opf-
ferung; Sein an Tag kommendes Herkommen und Geſchlecht nebſt der wuͤrcklichen
Beſteigung des vaͤterlichen Stuhls. Seine Verheyrathung an Algarbe eines Celti-
ſchen Fuͤrſten Tochter/ mit Verweigerung aller uͤbrigen Pracht. Neues Treffen mit
den Roͤmern und dabey bezeigte Kriegs-Liſt. Die zum Friede gezwungene Roͤmer
werden Eydbruͤchig und muthen den Luſitaniern ungewohnte Dienſtbarkeit zu/ ver-
hetzen zwey ſeiner Landsleute zum Meuchelmord des tapffern Viriaths. Dieſer der
Hiſpanier Romulus genennet. Seine Gemahlin Algarbe behaupter durch ihre und
der uͤbrigen Celtiſchen Weiber ungemeine Tapfferkeit die von den Roͤmern beaͤngſtigte
Stadt Numantia. Zweyer Numidier Liebe gegen ſie/ beyder Entſchied/ die Roͤmer
werden gezwungen der Stadt Numantia ewige Freyheit zu beſchweren/ werden aber
bald Eydbruͤchig. Jhre Kriegs- und Ehrſucht uͤber die Alpen zu gehen. Des Arver-
ner Koͤnigs Luens Reichthum und Uberfluß ihre mehrere Zulockung. Sein Sohn
Bituit wirfft ſich zwiſchen den hochmuͤthigen Roͤmern und Allobrogen zum Schieds-
Richter/ auf deren Verweigerung zu ihrem Feinde auf. Der Roͤmer am Rhodan
aufgerichtete Sieges- und Ehren-Maale. Der Sarunter Furcht und Verzweiffe-
lung vor der Roͤmiſchen Dienſtbarkeit/ worunter ſich auch die Chemnoner neigen/ die
Deutſchen aber einen gewaltigen Riegel vorſchieben. Die Uberſchwemmung des Cim-
briſchen und Tritoniſchen feſten Landes verurſachet die Jnnwohner inſonderheit die oh-
ne dem ziemlich gedrange wohnende Deutſchen ihnen einen andern Sitz zu ſuchen mit
Verdruß und Furcht der Roͤmer. Dieſer vom Hertzoge Bojorich und Brinno erlitte-
ne Niederlage. Koͤnig Teutobach erkennet die Celtiberier fuͤr alte deutſche Landsleute
und wuͤrdig aus der Roͤmer Dienſtbarkeit zu erloͤſen. Koͤnig Teutobachs Geſand-
ſchafft zu Rom mit ſcheinbaren und leeren Worten abgeſpeiſet/ an den Roͤmern ſchimpf-
lich gerochen. Des Roͤmiſchen Caßius Kopf von Langerta des Cimbriſchen Hertzogs
Tochter abgehauen/ und zu Bojorichs Fuͤſſen geworffen. Die Goͤtter ſtraffen an den
Roͤmern den Raub des Apolliniſchen Tempels zu Teloſa. Jugurtha vom Maurita-
niſchen Koͤnige den Roͤmern in Band und Eiſen gelieffert. Der Roͤmiſchen Feldherren
Zwietracht dienet den Deutſchen zu groſſem Vortheil. Einem Cimbriſchen Ritter

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689, S. 727[729]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_feldherr01_1689/789>, abgerufen am 23.11.2024.