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Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.

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CLEOPATRA.
Man mische Gift für di/ di uns den Gift-Kelch mischen;
70.Wer weß/ ob wir hierdurch nicht selbst den Brand abwischen
Mit dem wir biß hieher deß Keisers Grimm erregt.
Cleopatr. Wol! schaut wie Blitz und Keil selbst durch die
Wolcke schlägt
Di Dampf und Schwefel zog. Liß deß Augustus Schreiben:
Er schlägt uns Mittel vor di Noth zu hintertreiben
75.Di uns in Abgrund wirfft. Archib. Jst diß des Kaysers
Hand?
Cleopatr. Jst dir Augustus Bild und Handschrifft unbekand?
Archib. Was hinter hielt sie/ sich dem Keyser zubequämen?
Cleopatr. Daß es nicht Fürstlich schien di Mord-That vor-
zunähmen/
Und durch deß Ehmanns Tod zu kauffen Thron und Reich.
80.
Archib. Jtzt aber/ itzt begeht Anton di Unthat gleich/
Di ihr ein Greuel war. Er mag das Gifft selbst sauffen/
Der ihr den Todt versuch't im Weine zu verkauffen.
Wer einmal untreu ist/ ist keiner Treue wehrt.
Thutihre Majestät nicht was August begehrt/
85.So thut es doch Anton. Am besten vor sein kommen/
Eh' uns durch furchtsam-sein di Mittel sind benommen;
Eh Augen/ Farb' und Mund den Anschlag offenbart/
Den ein versigelt Hertz offt nicht genung verwahrt.
Jch steh' ihr euserst bei/ zu handeln was wir schlüssen.
90.
Cyllen. Princessin/ Fürst Anton kommt gleich sie zu begrüssen.
Arch. Nur Muth! sie gebe wol auf Mund und Antlitz acht.
Cleopatr. Wol! weich't ins Vorgemach. Bestürtzte Trau-
er-Nacht!
Bring't/ eh der Fürst erscheint/ di Kinder uns ins Zimmer.
Sagt: | daß wir erst erwacht.
Antonius. Cleopatra. Ptolomaeus. Ale-
xander. Cleopatra.
Beyder
CLEOPATRA.
Man miſche Gift fuͤr di/ di uns den Gift-Kelch miſchen;
70.Wer weß/ ob wir hierdurch nicht ſelbſt den Brand abwiſchen
Mit dem wir biß hieher deß Keiſers Grim̃ erregt.
Cleopatr. Wol! ſchaut wie Blitz und Keil ſelbſt durch die
Wolcke ſchlaͤgt
Di Dampf und Schwefel zog. Liß deß Auguſtus Schreiben:
Er ſchlaͤgt uns Mittel vor di Noth zu hintertreiben
75.Di uns in Abgrund wirfft. Archib. Jſt diß des Kayſers
Hand?
Cleopatr. Jſt dir Auguſtus Bild und Handſchrifft unbekand?
Archib. Was hinter hielt ſie/ ſich dem Keyſer zubequaͤmen?
Cleopatr. Daß es nicht Fuͤrſtlich ſchien di Mord-That vor-
zunaͤhmen/
Und durch deß Ehmanns Tod zu kauffen Thron und Reich.
80.
Archib. Jtzt aber/ itzt begeht Anton di Unthat gleich/
Di ihr ein Greuel war. Er mag das Gifft ſelbſt ſauffen/
Der ihr den Todt verſuch’t im Weine zu verkauffen.
Wer einmal untreu iſt/ iſt keiner Treue wehrt.
Thutihre Majeſtaͤt nicht was Auguſt begehrt/
85.So thut es doch Anton. Am beſten vor ſein kommen/
Eh’ uns durch furchtſam-ſein di Mittel ſind benommen;
Eh Augen/ Farb’ und Mund den Anſchlag offenbart/
Den ein verſigelt Hertz offt nicht genung verwahrt.
Jch ſteh’ ihr euſerſt bei/ zu handeln was wir ſchluͤſſen.
90.
Cyllen. Princeſſin/ Fuͤrſt Anton kom̃t gleich ſie zu begruͤſſen.
Arch. Nur Muth! ſie gebe wol auf Mund und Antlitz acht.
Cleopatr. Wol! weich’t ins Vorgemach. Beſtuͤrtzte Trau-
er-Nacht!
Bring’t/ eh der Fuͤrſt erſcheint/ di Kinder uns ins Zimmer.
Sagt: | daß wir erſt erwacht.
Antonius. Cleopatra. Ptolomæus. Ale-
xander. Cleopatra.
Beyder
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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_cleopatra_1661/60>, abgerufen am 27.11.2024.