Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.Die erste Abhandlung. Der Schauplatz bildet ab des Antonii geheimes Zimmer. M. Antonius. C. Sosius. Canidius. Archi- bius. Caelius. Unterschiedene Hauptleute des Antonii. Anton. WIrd/ nun des Meeres Schaum der Tiber gelbe Flutt Der Rhein/ der strenge Phrat/ das kalte Bürger-Blutt Nich mehr begissen kan/ der Nilus auch beflekket? Die Gräntz' ist der Natur/ der See ihr Ziel gestekket; 5.Der Schatten miß't die Nacht/ den hellen Tag das Licht; Nur den Octavius umb gräntzt kein Schrancken nicht. Rom/ das dem Himmel selbst ist mühsam obzufigen/ Für dessen Füssen muß der Welt-Kreiß kniend ligen Stillt seinen Ehr- geitz nicht. Er ist den Römern dis; 10.Was Rom der Welt gewest. Der Schlange giftig Biß Ruht/ wenn ihr scharffer Zahn sich auf dem Zahne wetzet; Octavius hat längst in seinen Dienst versätzet Was Dreyen dienstbar war/ was Rom gebetet an; Schaut' aber/ daß ihn diß noch nicht vergnügen kan. 15.Der Nilus hat noch nie di Tiber angebetet/ Egypten auch nicht Rom. Der Sand den ihr betretet Kam in die Theilung nicht. Er nehme's drittel hin; Wenn nur mein Heyrath-Gut mir bleibet zum Gewien. Allem wer wil den Wurm aus dem Gespinste bringen/ 20.Der in der Wolle stekkt? Wer wil den Tyger zwingen Durch A
Die erſte Abhandlung. Der Schauplatz bildet ab des Antonii geheimes Zimmer. M. Antonius. C. Soſius. Canidius. Archi- bius. Cælius. Unterſchiedene Hauptleute des Antonii. Anton. WIrd/ nun des Meeres Schaum der Tiber gelbe Flutt Der Rhein/ der ſtrenge Phrat/ das kalte Buͤrger-Blutt Nich mehr begiſſen kan/ der Nilus auch beflekket? Die Graͤntz’ iſt der Natur/ der See ihr Ziel geſtekket; 5.Der Schatten miß’t die Nacht/ den hellen Tag das Licht; Nur den Octavius umb graͤntzt kein Schrancken nicht. Rom/ das dem Himmel ſelbſt iſt muͤhſam obzufigen/ Fuͤr deſſen Fuͤſſen muß der Welt-Kreiß kniend ligen Stillt ſeinen Ehr- geitz nicht. Er iſt den Roͤmern dis; 10.Was Rom der Welt geweſt. Der Schlange giftig Biß Ruht/ wenn ihr ſcharffer Zahn ſich auf dem Zahne wetzet; Octavius hat laͤngſt in ſeinen Dienſt verſaͤtzet Was Dreyen dienſtbar war/ was Rom gebetet an; Schaut’ aber/ daß ihn diß noch nicht vergnuͤgen kan. 15.Der Nilus hat noch nie di Tiber angebetet/ Egypten auch nicht Rom. Der Sand den ihr betretet Kam in die Theilung nicht. Er nehme’s drittel hin; Wenn nur mein Heyrath-Gut mir bleibet zum Gewien. Allem wer wil den Wurm aus dem Geſpinſte bringen/ 20.Der in der Wolle ſtekkt? Wer wil den Tyger zwingen Durch A
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Die erſte Abhandlung.
Der Schauplatz bildet ab des Antonii
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M. Antonius. C. Soſius. Canidius. Archi-
bius. Cælius.
Unterſchiedene Hauptleute des Antonii.
Anton. WIrd/ nun des Meeres Schaum der Tiber
gelbe Flutt
Der Rhein/ der ſtrenge Phrat/ das kalte
Buͤrger-Blutt
Nich mehr begiſſen kan/ der Nilus auch beflekket?
Die Graͤntz’ iſt der Natur/ der See ihr Ziel geſtekket;
Der Schatten miß’t die Nacht/ den hellen Tag das Licht;
Nur den Octavius umb graͤntzt kein Schrancken nicht.
Rom/ das dem Himmel ſelbſt iſt muͤhſam obzufigen/
Fuͤr deſſen Fuͤſſen muß der Welt-Kreiß kniend ligen
Stillt ſeinen Ehr- geitz nicht. Er iſt den Roͤmern dis;
Was Rom der Welt geweſt. Der Schlange giftig Biß
Ruht/ wenn ihr ſcharffer Zahn ſich auf dem Zahne wetzet;
Octavius hat laͤngſt in ſeinen Dienſt verſaͤtzet
Was Dreyen dienſtbar war/ was Rom gebetet an;
Schaut’ aber/ daß ihn diß noch nicht vergnuͤgen kan.
Der Nilus hat noch nie di Tiber angebetet/
Egypten auch nicht Rom. Der Sand den ihr betretet
Kam in die Theilung nicht. Er nehme’s drittel hin;
Wenn nur mein Heyrath-Gut mir bleibet zum Gewien.
Allem wer wil den Wurm aus dem Geſpinſte bringen/
Der in der Wolle ſtekkt? Wer wil den Tyger zwingen
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