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Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665.

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Die Erste
Abhandelung.
Der Schauplatz stellet vor
des Käysers Gemach.
Nero. Otho.
Nero. SO ists! Die Sonn' erstar't für unsers
Hauptes Glantz/
Die Welt für unser Macht. Des Ninus
Sieges-Krantz
Verwelck't für unserm Ruhm: Eyaxarens Gelücke
Muß für des Käysers Sieg den Krebsgang gehn zurücke/
5.Und Nerons Blitzen säug't der Grichen Lorbern weg.
Rom schätz't sich selbst zu tief für unsrer Thaten Zweck;
Die Erde sich zu klein zum Schauplatz uns'rer Wercke.
Des Numa Heyligkeit/ des Röm'schen Vaters Stärcke/
Der Muth des Julius/ Tiberius Verstand
10.Sind Schatten unsers Thuns und Spielwerck diser
Hand.
Saturnus güld'ne Zeit ist gegen dieser eysern.
Sieg/ Friede/ Wolstand hat bey allen andern Käysern
Nie/ wie bey uns geblüh't. Araxens gröste Stadt
Hat unser Arm geschleiff't. Der Tiridates hat
15.Durch Fußfall erst von uns erkauffet Gnad' und Güte;
Und Vologesus schick't aus Arsaces Geblüte
Uns Geißel seiner Treu. Des Janus Thor steh't zu.
Der Käyser sih't den Preiß/ die Stadt/ den Nutz der Ruh.
Die Schoß des Jupiters lig't voller Lorber-Zweige:
Man
A


Die Erſte
Abhandelung.
Der Schauplatz ſtellet vor
des Kaͤyſers Gemach.
Nero. Otho.
Nero. SO iſts! Die Sonn’ erſtar’t fuͤr unſers
Hauptes Glantz/
Die Welt fuͤr unſer Macht. Des Ninus
Sieges-Krantz
Verwelck’t fuͤr unſerm Ruhm: Eyaxarens Geluͤcke
Muß fuͤr des Kaͤyſers Sieg den Krebsgang gehn zuruͤcke/
5.Und Nerons Blitzen ſaͤug’t der Grichen Lorbern weg.
Rom ſchaͤtz’t ſich ſelbſt zu tief fuͤr unſrer Thaten Zweck;
Die Erde ſich zu klein zum Schauplatz unſ’rer Wercke.
Des Numa Heyligkeit/ des Roͤm’ſchen Vaters Staͤrcke/
Der Muth des Julius/ Tiberius Verſtand
10.Sind Schatten unſers Thuns und Spielwerck diſer
Hand.
Saturnus guͤld’ne Zeit iſt gegen dieſer eyſern.
Sieg/ Friede/ Wolſtand hat bey allen andern Kaͤyſern
Nie/ wie bey uns gebluͤh’t. Araxens groͤſte Stadt
Hat unſer Arm geſchleiff’t. Der Tiridates hat
15.Durch Fußfall erſt von uns erkauffet Gnad’ und Guͤte;
Und Vologeſus ſchick’t aus Arſaces Gebluͤte
Uns Geißel ſeiner Treu. Des Janus Thor ſteh’t zu.
Der Kaͤyſer ſih’t den Preiß/ die Stadt/ den Nutz der Ruh.
Die Schoß des Jupiters lig’t voller Lorber-Zweige:
Man
A
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[1./0019] Die Erſte Abhandelung. Der Schauplatz ſtellet vor des Kaͤyſers Gemach. Nero. Otho. Nero. SO iſts! Die Sonn’ erſtar’t fuͤr unſers Hauptes Glantz/ Die Welt fuͤr unſer Macht. Des Ninus Sieges-Krantz Verwelck’t fuͤr unſerm Ruhm: Eyaxarens Geluͤcke Muß fuͤr des Kaͤyſers Sieg den Krebsgang gehn zuruͤcke/ Und Nerons Blitzen ſaͤug’t der Grichen Lorbern weg. Rom ſchaͤtz’t ſich ſelbſt zu tief fuͤr unſrer Thaten Zweck; Die Erde ſich zu klein zum Schauplatz unſ’rer Wercke. Des Numa Heyligkeit/ des Roͤm’ſchen Vaters Staͤrcke/ Der Muth des Julius/ Tiberius Verſtand Sind Schatten unſers Thuns und Spielwerck diſer Hand. Saturnus guͤld’ne Zeit iſt gegen dieſer eyſern. Sieg/ Friede/ Wolſtand hat bey allen andern Kaͤyſern Nie/ wie bey uns gebluͤh’t. Araxens groͤſte Stadt Hat unſer Arm geſchleiff’t. Der Tiridates hat Durch Fußfall erſt von uns erkauffet Gnad’ und Guͤte; Und Vologeſus ſchick’t aus Arſaces Gebluͤte Uns Geißel ſeiner Treu. Des Janus Thor ſteh’t zu. Der Kaͤyſer ſih’t den Preiß/ die Stadt/ den Nutz der Ruh. Die Schoß des Jupiters lig’t voller Lorber-Zweige: Man A

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665, S. 1.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_agrippina_1665/19>, abgerufen am 28.03.2024.