Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Drittes Tausend 61. Gesundheit-Pflege. Wann der Artzt läst seinen Krancken trincken/ essen was er wil/ Scheint es/ daß der Artzt vermeine/ Krancken habe nun fein Ziel. 62. Redligkeit. Ein Regiment besteht auff Grund vnd nicht auff Spitze; Betrug betreugt sich selbst/ die Redligkeit ist nütze. 63. Straffen. Die Straffen sind das Saltz/ damit man abewehre/ Daß gute Zucht sich nicht in Fäul vnd Stanck verkehre. 64. Spielende Warheit. Man kan die Warheit schwer bey Hof im Ernste fühlen: Ein Weiser bringt sie ein im schimpffen vnd im spielen. 65. Böses vnd Gutes. Kümt vns Heil/ so schenckt es Gott/ Wir verdienens/ kümt vns Noth. 66. Hofe-Spiel. Daß man führt bey Hof ein Spiel/ wie gefällt dir dein Geselle/ Schickt sich recht; man hebt daselbst einen gern auß seiner Stelle. 67. Hundes-Trew. Hunde lecken fremden Schaden; Menschen sind viel minder trew/ Jeder muß jhm selbsten rathen/ fremde tragen leichte Schew. 68. Auff
Drittes Tauſend 61. Geſundheit-Pflege. Wann der Artzt laͤſt ſeinen Krancken trincken/ eſſen was er wil/ Scheint es/ daß der Artzt vermeine/ Krancken habe nun fein Ziel. 62. Redligkeit. Ein Regiment beſteht auff Grund vnd nicht auff Spitze; Betrug betreugt ſich ſelbſt/ die Redligkeit iſt nuͤtze. 63. Straffen. Die Straffen ſind das Saltz/ damit man abewehre/ Daß gute Zucht ſich nicht in Faͤul vnd Stanck verkehre. 64. Spielende Warheit. Man kan die Warheit ſchwer bey Hof im Ernſte fuͤhlen: Ein Weiſer bringt ſie ein im ſchimpffen vnd im ſpielen. 65. Boͤſes vnd Gutes. Kuͤmt vns Heil/ ſo ſchenckt es Gott/ Wir verdienens/ kuͤmt vns Noth. 66. Hofe-Spiel. Daß man fuͤhrt bey Hof ein Spiel/ wie gefaͤllt dir dein Geſelle/ Schickt ſich recht; man hebt daſelbſt einen gern auß ſeiner Stelle. 67. Hundes-Trew. Hunde lecken fremden Schaden; Menſchen ſind viel minder trew/ Jeder muß jhm ſelbſten rathen/ fremde tragen leichte Schew. 68. Auff
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Drittes Tauſend
61.
Geſundheit-Pflege.
Wann der Artzt laͤſt ſeinen Krancken trincken/ eſſen was er wil/
Scheint es/ daß der Artzt vermeine/ Krancken habe nun fein Ziel.
62.
Redligkeit.
Ein Regiment beſteht auff Grund vnd nicht auff Spitze;
Betrug betreugt ſich ſelbſt/ die Redligkeit iſt nuͤtze.
63.
Straffen.
Die Straffen ſind das Saltz/ damit man abewehre/
Daß gute Zucht ſich nicht in Faͤul vnd Stanck verkehre.
64.
Spielende Warheit.
Man kan die Warheit ſchwer bey Hof im Ernſte fuͤhlen:
Ein Weiſer bringt ſie ein im ſchimpffen vnd im ſpielen.
65.
Boͤſes vnd Gutes.
Kuͤmt vns Heil/ ſo ſchenckt es Gott/
Wir verdienens/ kuͤmt vns Noth.
66.
Hofe-Spiel.
Daß man fuͤhrt bey Hof ein Spiel/ wie gefaͤllt dir dein Geſelle/
Schickt ſich recht; man hebt daſelbſt einen gern auß ſeiner
Stelle.
67.
Hundes-Trew.
Hunde lecken fremden Schaden; Menſchen ſind viel minder
trew/
Jeder muß jhm ſelbſten rathen/ fremde tragen leichte Schew.
68. Auff
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/714>, abgerufen am 19.07.2024. |