Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Siebendes Hundert. 79. Regiren. Der kan andre nicht regiren/ Der sich selbst nicht recht kan führen. 80. Auff einen Todgesuffenen. Der vom Weine gestern tod/ ist vom Tode heute tod; Daß jhm Wein ins Handwerck fiel/ hielt der Todt für einen Spott/ 81. Der Beruff. Wer dem/ was jhm steht zu/ wil rechte Folge geben/ Der muß zum minsten jhm/ zum meisten andren leben. 82. Lob vnd Schande. Wen nicht zum guten zeucht das Preisen/ Treibt nicht vom bösen das Verweisen. 83. Emsigkeit. MAn kan im ruhn Doch etwas thun: Man kan im Thun Doch gleichwol ruhn. 84. Auff Timacem. Timax war bey vielen Schlachten/ dennoch ist er stets genesen; Jst zum Treffen jmmer letzter/ erster in der Flucht gewesen 85. Von J i i iiij
Siebendes Hundert. 79. Regiren. Der kan andre nicht regiren/ Der ſich ſelbſt nicht recht kan fuͤhren. 80. Auff einen Todgeſuffenen. Der vom Weine geſtern tod/ iſt vom Tode heute tod; Daß jhm Wein ins Handwerck fiel/ hielt der Todt fuͤr einen Spott/ 81. Der Beruff. Wer dem/ was jhm ſteht zu/ wil rechte Folge geben/ Der muß zum minſten jhm/ zum meiſten andren leben. 82. Lob vnd Schande. Wen nicht zum guten zeucht das Preiſen/ Treibt nicht vom boͤſen das Verweiſen. 83. Emſigkeit. MAn kan im ruhn Doch etwas thun: Man kan im Thun Doch gleichwol ruhn. 84. Auff Timacem. Timax war bey vielen Schlachten/ dennoch iſt er ſtets geneſen; Jſt zum Treffen jmmer letzter/ erſter in der Flucht geweſen 85. Von J i i iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0663" n="133"/> <fw place="top" type="header">Siebendes Hundert.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">79.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Regiren.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Der kan andre nicht regiren/</l><lb/> <l>Der ſich ſelbſt nicht recht kan fuͤhren.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">80.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff einen Todgeſuffenen.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Der vom Weine geſtern tod/ iſt vom Tode heute tod;</l><lb/> <l>Daß jhm Wein ins Handwerck fiel/ hielt der Todt fuͤr einen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Spott/</hi> </l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">81.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der Beruff.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer dem/ was jhm ſteht zu/ wil rechte Folge geben/</l><lb/> <l>Der muß zum minſten jhm/ zum meiſten andren leben.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">82.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Lob vnd Schande.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wen nicht zum guten zeucht das Preiſen/</l><lb/> <l>Treibt nicht vom boͤſen das Verweiſen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">83.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Emſigkeit.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">M</hi>An kan im ruhn</l><lb/> <l>Doch etwas thun:</l><lb/> <l>Man kan im Thun</l><lb/> <l>Doch gleichwol ruhn.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">84.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Timacem.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Timax</hi></hi> war bey vielen Schlachten/ dennoch iſt er ſtets geneſen;</l><lb/> <l>Jſt zum Treffen jmmer letzter/ erſter in der Flucht geweſen</l> </lg> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J i i iiij</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">85. Von</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0663]
Siebendes Hundert.
79.
Regiren.
Der kan andre nicht regiren/
Der ſich ſelbſt nicht recht kan fuͤhren.
80.
Auff einen Todgeſuffenen.
Der vom Weine geſtern tod/ iſt vom Tode heute tod;
Daß jhm Wein ins Handwerck fiel/ hielt der Todt fuͤr einen
Spott/
81.
Der Beruff.
Wer dem/ was jhm ſteht zu/ wil rechte Folge geben/
Der muß zum minſten jhm/ zum meiſten andren leben.
82.
Lob vnd Schande.
Wen nicht zum guten zeucht das Preiſen/
Treibt nicht vom boͤſen das Verweiſen.
83.
Emſigkeit.
MAn kan im ruhn
Doch etwas thun:
Man kan im Thun
Doch gleichwol ruhn.
84.
Auff Timacem.
Timax war bey vielen Schlachten/ dennoch iſt er ſtets geneſen;
Jſt zum Treffen jmmer letzter/ erſter in der Flucht geweſen
85. Von
J i i iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |