Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Andres Hundert. 97. An die Jungfern/ wegen der Sonne- Flecken. SChöne Jungfern/ dencket nach! ist die Sonne voller Flecken/ Wie die Künstler durch jhr Glaß vns nunmehr gewiß entdecken/ Was für Mängel werden doch stecken vnter euren Röcken? 98. Ein Kuß. Deß Weibes Maul ist jhres Mannes/ so weit es Trost vnd Labsal bringt. Deß Weibes Maul ist jhrer selbsten/ wann auff die Zunge Galle dringt. 99. Von Albella vnd Nigrino. MJt Kohlen schreibet auff Pappir/ Albella, stets dein Mann dir für: Du achst es nicht/ die Schreibe-Stunden Wann die nur keinen Abgang funden. 100. Heurathen. Eines darff deß andren/ um deß dritten Willen/ Sonsten wäre weiter keine Zahl zu völlen. Andres Hundert. 97. An die Jungfern/ wegen der Sonne- Flecken. SChoͤne Jungfern/ dencket nach! iſt die Sonne voller Flecken/ Wie die Kuͤnſtler durch jhr Glaß vns nunmehr gewiß entdecken/ Was fuͤr Maͤngel werden doch ſtecken vnter euren Roͤcken? 98. Ein Kuß. Deß Weibes Maul iſt jhres Mannes/ ſo weit es Troſt vnd Labſal bringt. Deß Weibes Maul iſt jhrer ſelbſten/ wann auff die Zunge Galle dringt. 99. Von Albella vnd Nigrino. MJt Kohlen ſchreibet auff Pappir/ Albella, ſtets dein Mann dir fuͤr: Du achſt es nicht/ die Schreibe-Stunden Wann die nur keinen Abgang funden. 100. Heurathen. Eines darff deß andren/ um deß dritten Willen/ Sonſten waͤre weiter keine Zahl zu voͤllen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0567" n="39"/> <fw place="top" type="header">Andres Hundert.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">97.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">An die Jungfern/ wegen der Sonne-<lb/> Flecken.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">S</hi>Choͤne Jungfern/ dencket nach! iſt die Sonne voller</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Flecken/</hi> </l><lb/> <l>Wie die Kuͤnſtler durch jhr Glaß vns nunmehr gewiß entdecken/</l><lb/> <l>Was fuͤr Maͤngel werden doch ſtecken vnter euren Roͤcken?</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">98.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Ein Kuß.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Deß Weibes Maul iſt jhres Mannes/ ſo weit es Troſt vnd</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Labſal bringt.</hi> </l><lb/> <l>Deß Weibes Maul iſt jhrer ſelbſten/ wann auff die Zunge Galle</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">dringt.</hi> </l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">99.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Von <hi rendition="#aq">Albella</hi> vnd <hi rendition="#aq">Nigrino.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">M</hi>Jt Kohlen ſchreibet auff Pappir/</l><lb/> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Albella,</hi></hi> ſtets dein Mann dir fuͤr:</l><lb/> <l>Du achſt es nicht/ die Schreibe-Stunden</l><lb/> <l>Wann die nur keinen Abgang funden.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">100.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Heurathen.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Eines darff deß andren/ um deß dritten Willen/</l><lb/> <l>Sonſten waͤre weiter keine Zahl zu voͤllen.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [39/0567]
Andres Hundert.
97.
An die Jungfern/ wegen der Sonne-
Flecken.
SChoͤne Jungfern/ dencket nach! iſt die Sonne voller
Flecken/
Wie die Kuͤnſtler durch jhr Glaß vns nunmehr gewiß entdecken/
Was fuͤr Maͤngel werden doch ſtecken vnter euren Roͤcken?
98.
Ein Kuß.
Deß Weibes Maul iſt jhres Mannes/ ſo weit es Troſt vnd
Labſal bringt.
Deß Weibes Maul iſt jhrer ſelbſten/ wann auff die Zunge Galle
dringt.
99.
Von Albella vnd Nigrino.
MJt Kohlen ſchreibet auff Pappir/
Albella, ſtets dein Mann dir fuͤr:
Du achſt es nicht/ die Schreibe-Stunden
Wann die nur keinen Abgang funden.
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Sonſten waͤre weiter keine Zahl zu voͤllen.
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