Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Zu-Gabe. 68. Hofe-Trew. Trew/ die auff der Zunge wohnet: Trew/ die in dem Hertzen wohnt: Diese/ wird bey Hofe selten; meistens jene/ wird belohnt. 69. Auff Pravum. Sicher wäre zwar bey Juden Pravus, weil er ist ein Schwein; Weil er aber auch ein Ochse/ würd er doch nicht sicher seyn. 70. Judaische Opffer. Solten Christen Farren/ Wieder/ Tauben/ opffern für die Sünden. Wie bey Juden; würden Christen derer kaum genugsam finden. 71. Hofe-Moten. Zwar/ das Tuch zu Fürsten-Kleidern/ wird genummen von dem guten; Dennoch dürffen sie offt neues/ dann bey Hofe hats viel Moten. 72. Von Probo. Probus thu gleich was er thu/ taug doch nimmer was er thut; Jst er dann so böser Art? O sein Richter tst nicht gut. 73. Auff Rumricum. RUmrich/ ist ein Tausend-Künstler; was er wil muß jhm gelingen/ Kan er eines/ glaub ich alles? Uber seinen Schaten springen: Oder/ (ist jhm dieses lieber) pfeiffen vnd zu gleiche singen. 74. Rathschläge. Dieses ist der beste Rath/ den man kan zu Wercke setzen; Weißheit/ die nicht würcken kan/ ist für Thorheit nur zu schätzen. 75. Die
Zu-Gabe. 68. Hofe-Trew. Trew/ die auff der Zunge wohnet: Trew/ die in dem Hertzen wohnt: Dieſe/ wird bey Hofe ſelten; meiſtens jene/ wird belohnt. 69. Auff Pravum. Sicher waͤre zwar bey Juden Pravus, weil er iſt ein Schwein; Weil er aber auch ein Ochſe/ wuͤrd er doch nicht ſicher ſeyn. 70. Judaiſche Opffer. Solten Chriſten Farren/ Wieder/ Tauben/ opffern fuͤr die Suͤnden. Wie bey Juden; wuͤrden Chriſten derer kaum genugſam finden. 71. Hofe-Moten. Zwar/ das Tuch zu Fuͤrſten-Kleidern/ wird genummen von dem guten; Dennoch duͤrffen ſie offt neues/ dann bey Hofe hats viel Moten. 72. Von Probo. Probus thu gleich was er thu/ taug doch nimmer was er thut; Jſt er dann ſo boͤſer Art? O ſein Richter tſt nicht gut. 73. Auff Rumricum. RUmrich/ iſt ein Tauſend-Kuͤnſtler; was er wil muß jhm gelingen/ Kan er eines/ glaub ich alles? Uber ſeinen Schaten ſpringen: Oder/ (iſt jhm dieſes lieber) pfeiffen vnd zu gleiche ſingen. 74. Rathſchlaͤge. Dieſes iſt der beſte Rath/ den man kan zu Wercke ſetzen; Weißheit/ die nicht wuͤrcken kan/ iſt fuͤr Thorheit nur zu ſchaͤtzen. 75. Die
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Zu-Gabe.
68.
Hofe-Trew.
Trew/ die auff der Zunge wohnet: Trew/ die in dem Hertzen
wohnt:
Dieſe/ wird bey Hofe ſelten; meiſtens jene/ wird belohnt.
69.
Auff Pravum.
Sicher waͤre zwar bey Juden Pravus, weil er iſt ein Schwein;
Weil er aber auch ein Ochſe/ wuͤrd er doch nicht ſicher ſeyn.
70.
Judaiſche Opffer.
Solten Chriſten Farren/ Wieder/ Tauben/ opffern fuͤr die Suͤnden.
Wie bey Juden; wuͤrden Chriſten derer kaum genugſam finden.
71.
Hofe-Moten.
Zwar/ das Tuch zu Fuͤrſten-Kleidern/ wird genummen von dem
guten;
Dennoch duͤrffen ſie offt neues/ dann bey Hofe hats viel Moten.
72.
Von Probo.
Probus thu gleich was er thu/ taug doch nimmer was er thut;
Jſt er dann ſo boͤſer Art? O ſein Richter tſt nicht gut.
73.
Auff Rumricum.
RUmrich/ iſt ein Tauſend-Kuͤnſtler; was er wil muß jhm
gelingen/
Kan er eines/ glaub ich alles? Uber ſeinen Schaten ſpringen:
Oder/ (iſt jhm dieſes lieber) pfeiffen vnd zu gleiche ſingen.
74.
Rathſchlaͤge.
Dieſes iſt der beſte Rath/ den man kan zu Wercke ſetzen;
Weißheit/ die nicht wuͤrcken kan/ iſt fuͤr Thorheit nur zu ſchaͤtzen.
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/498>, abgerufen am 16.07.2024. |