Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Andres Tausend 96. Baldus vnd Bartolus. Baldus, Bartolus sind Leute/ die man gelten lest gar viel/ Nur daß da/ wo Pulver rauchet/ derer keiner gelten wil. 97. Betriegliche Thränen. Auß Betrübnüß kummen Threnen/ die doch sind so hell vnd klar/ Ob sie klar/ so siht doch keiner/ was ihr eigner Anlaß war. 98. Verschwiegenheit. Dem/ wird jeder gerne schweigen Der jhm nur nichts an wird zeigen: Selbsten muß man das nicht sagen Was kein andrer fort sol tragen. 99. Samson. Vor dem sich nicht ein Löw/ kunt erwehren Der läst sich durch ein Weib kahl bescheren. 100. Alexander der Grosse. Alexander hiesse Groß; War ein grosser Erden-Kloß. Andres Tauſend 96. Baldus vnd Bartolus. Baldus, Bartolus ſind Leute/ die man gelten leſt gar viel/ Nur daß da/ wo Pulver rauchet/ derer keiner gelten wil. 97. Betriegliche Thraͤnen. Auß Betruͤbnuͤß kum̃en Threnen/ die doch ſind ſo hell vnd klar/ Ob ſie klar/ ſo ſiht doch keiner/ was ihr eigner Anlaß war. 98. Verſchwiegenheit. Dem/ wird jeder gerne ſchweigen Der jhm nur nichts an wird zeigen: Selbſten muß man das nicht ſagen Was kein andrer fort ſol tragen. 99. Samſon. Vor dem ſich nicht ein Loͤw/ kunt erwehren Der laͤſt ſich durch ein Weib kahl beſcheren. 100. Alexander der Groſſe. Alexander hieſſe Groß; War ein groſſer Erden-Kloß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0468" n="194"/> <fw place="top" type="header">Andres Tauſend</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">96.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Baldus</hi> vnd <hi rendition="#aq">Bartolus.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#aq">Baldus, Bartolus</hi> ſind Leute/ die man gelten leſt gar viel/</l><lb/> <l>Nur daß da/ wo Pulver rauchet/ derer keiner gelten wil.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">97.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Betriegliche Thraͤnen.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Auß Betruͤbnuͤß kum̃en Threnen/ die doch ſind ſo hell vnd klar/</l><lb/> <l>Ob ſie klar/ ſo ſiht doch keiner/ was ihr eigner Anlaß war.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">98.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Verſchwiegenheit.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Dem/ wird jeder gerne ſchweigen</l><lb/> <l>Der jhm nur nichts an wird zeigen:</l><lb/> <l>Selbſten muß man das nicht ſagen</l><lb/> <l>Was kein andrer fort ſol tragen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">99.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Samſon.</hi> </hi> </head><lb/> <lg> <l>Vor dem ſich nicht ein Loͤw/ kunt erwehren</l><lb/> <l>Der laͤſt ſich durch ein Weib kahl beſcheren.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">100.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Alexander der Groſſe.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Alexander hieſſe Groß;</l><lb/> <l>War ein groſſer Erden-Kloß.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [194/0468]
Andres Tauſend
96.
Baldus vnd Bartolus.
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97.
Betriegliche Thraͤnen.
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Ob ſie klar/ ſo ſiht doch keiner/ was ihr eigner Anlaß war.
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Verſchwiegenheit.
Dem/ wird jeder gerne ſchweigen
Der jhm nur nichts an wird zeigen:
Selbſten muß man das nicht ſagen
Was kein andrer fort ſol tragen.
99.
Samſon.
Vor dem ſich nicht ein Loͤw/ kunt erwehren
Der laͤſt ſich durch ein Weib kahl beſcheren.
100.
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War ein groſſer Erden-Kloß.
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/468>, abgerufen am 16.07.2024. |