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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Tausend
13.
Die Deutsche Sprache.
Deutsche/ mühen sich jetzt hoch/ Deutsch zu reden fein vnd rein;
Wer von Hertzen redet Deutsch/ wird der beste Deutsche seyn.
14.
Priesterliche Gebethe.
Gebet/ sprechen manche Priester/ soll Gebeth für euch man
sprechen:
Scheint es doch/ daß jhre Seuffzer nach dem Thaler sind zu
rechen.
15.
Mit Rath/ nicht mit Gewalt.
Gewalt/ ist wie ein Kind; wo nicht Verstand sie leitet
So stürtzet sie sich selbst/ weil sie zu frevlich schreitet.
16.
Geschencke.
WJe dann/ wann man Advocaten jhre heisse Hände
schmieret/
Daß davon nicht so die Hände/ wie die Zunge/ wol sich rühret?
Gelbes wird vnd etwas weisses/ wie man sagt/ dazu genummen/
Dieses soll zumal dem Hertzen vnd Gehirne wol bekummen.
17.
Auff Marcum.
Was du/ Marcus, hast geschrieben/ ist gewiß sehr gut gewesen/
Weil die Leute deine Schrifften mit entblöstem Rücken lesen.
18.
Göttliche Verordnung.
WEr die Vhr gleich nicht versteht/
Mercket dennoch wie sie geht:
Gottes Rath/ den wir nicht kennen
Müssen dennoch gut wir nennen.
19. Falsch-
Andres Tauſend
13.
Die Deutſche Sprache.
Deutſche/ muͤhen ſich jetzt hoch/ Deutſch zu reden fein vnd rein;
Wer von Hertzen redet Deutſch/ wird der beſte Deutſche ſeyn.
14.
Prieſterliche Gebethe.
Gebet/ ſprechen manche Prieſter/ ſoll Gebeth fuͤr euch man
ſprechen:
Scheint es doch/ daß jhre Seuffzer nach dem Thaler ſind zu
rechen.
15.
Mit Rath/ nicht mit Gewalt.
Gewalt/ iſt wie ein Kind; wo nicht Verſtand ſie leitet
So ſtuͤrtzet ſie ſich ſelbſt/ weil ſie zu frevlich ſchreitet.
16.
Geſchencke.
WJe dann/ wann man Advocaten jhre heiſſe Haͤnde
ſchmieret/
Daß davon nicht ſo die Haͤnde/ wie die Zunge/ wol ſich ruͤhret?
Gelbes wird vnd etwas weiſſes/ wie man ſagt/ dazu genummen/
Dieſes ſoll zumal dem Hertzen vnd Gehirne wol bekummen.
17.
Auff Marcum.
Was du/ Marcus, haſt geſchrieben/ iſt gewiß ſehr gut geweſen/
Weil die Leute deine Schrifften mit entbloͤſtem Ruͤcken leſen.
18.
Goͤttliche Verordnung.
WEr die Vhr gleich nicht verſteht/
Mercket dennoch wie ſie geht:
Gottes Rath/ den wir nicht kennen
Muͤſſen dennoch gut wir nennen.
19. Falſch-
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[162/0436] Andres Tauſend 13. Die Deutſche Sprache. Deutſche/ muͤhen ſich jetzt hoch/ Deutſch zu reden fein vnd rein; Wer von Hertzen redet Deutſch/ wird der beſte Deutſche ſeyn. 14. Prieſterliche Gebethe. Gebet/ ſprechen manche Prieſter/ ſoll Gebeth fuͤr euch man ſprechen: Scheint es doch/ daß jhre Seuffzer nach dem Thaler ſind zu rechen. 15. Mit Rath/ nicht mit Gewalt. Gewalt/ iſt wie ein Kind; wo nicht Verſtand ſie leitet So ſtuͤrtzet ſie ſich ſelbſt/ weil ſie zu frevlich ſchreitet. 16. Geſchencke. WJe dann/ wann man Advocaten jhre heiſſe Haͤnde ſchmieret/ Daß davon nicht ſo die Haͤnde/ wie die Zunge/ wol ſich ruͤhret? Gelbes wird vnd etwas weiſſes/ wie man ſagt/ dazu genummen/ Dieſes ſoll zumal dem Hertzen vnd Gehirne wol bekummen. 17. Auff Marcum. Was du/ Marcus, haſt geſchrieben/ iſt gewiß ſehr gut geweſen/ Weil die Leute deine Schrifften mit entbloͤſtem Ruͤcken leſen. 18. Goͤttliche Verordnung. WEr die Vhr gleich nicht verſteht/ Mercket dennoch wie ſie geht: Gottes Rath/ den wir nicht kennen Muͤſſen dennoch gut wir nennen. 19. Falſch-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/436>, abgerufen am 23.11.2024.