Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Andres Tausend 98. Von meinem Buche. JSt in meinem Buche was/ das mir gaben andre Leute/ Jst das meiste doch wol mein/ vnd nicht alles fremde Beute/ Jedem/ daß das seine kennet/ geb ich willig seines hin/ Weiß wol/ daß ich über manches dennoch Eigner bleib vnd bin; Zwar ich geb auch gerne zu/ daß das meine böses heisse/ Gar genug! wann fremdes Gut recht zu brauchen ich mich fleisse. 99. Buch-Führer. Die Bücher die gedrückt/ die drücken Führer mehr/ Weil sie sie mit dem Preis beschweren all zu sehr. 100. Gemeinschafft der Gelehrten. Wer zu entlauffen denckt/ für seiner Sterbligkeit/ Geh mit Gelehrten um/ das ist/ mit Ewigkeit. Andres Tauſend 98. Von meinem Buche. JSt in meinem Buche was/ das mir gaben andre Leute/ Jſt das meiſte doch wol mein/ vnd nicht alles fremde Beute/ Jedem/ daß das ſeine kennet/ geb ich willig ſeines hin/ Weiß wol/ daß ich uͤber manches dennoch Eigner bleib vnd bin; Zwar ich geb auch gerne zu/ daß das meine boͤſes heiſſe/ Gar genug! wann fremdes Gut recht zu brauchen ich mich fleiſſe. 99. Buch-Fuͤhrer. Die Buͤcher die gedruͤckt/ die druͤcken Fuͤhrer mehr/ Weil ſie ſie mit dem Preis beſchweren all zu ſehr. 100. Gemeinſchafft der Gelehrten. Wer zu entlauffen denckt/ fuͤr ſeiner Sterbligkeit/ Geh mit Gelehrten um/ das iſt/ mit Ewigkeit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0432" n="158"/> <fw place="top" type="header">Andres Tauſend</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">98.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Von meinem Buche.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">J</hi>St in meinem Buche was/ das mir gaben andre Leute/</l><lb/> <l>Jſt das meiſte doch wol mein/ vnd nicht alles fremde Beute/</l><lb/> <l>Jedem/ daß das ſeine kennet/ geb ich willig ſeines hin/</l><lb/> <l>Weiß wol/ daß ich uͤber manches dennoch Eigner bleib vnd bin;</l><lb/> <l>Zwar ich geb auch gerne zu/ daß das meine boͤſes heiſſe/</l><lb/> <l>Gar genug! wann fremdes Gut recht zu brauchen ich mich fleiſſe.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">99.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Buch-Fuͤhrer.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Die Buͤcher die gedruͤckt/ die druͤcken Fuͤhrer mehr/</l><lb/> <l>Weil ſie ſie mit dem Preis beſchweren all zu ſehr.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">100.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Gemeinſchafft der Gelehrten.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer zu entlauffen denckt/ fuͤr ſeiner Sterbligkeit/</l><lb/> <l>Geh mit Gelehrten um/ das iſt/ mit Ewigkeit.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [158/0432]
Andres Tauſend
98.
Von meinem Buche.
JSt in meinem Buche was/ das mir gaben andre Leute/
Jſt das meiſte doch wol mein/ vnd nicht alles fremde Beute/
Jedem/ daß das ſeine kennet/ geb ich willig ſeines hin/
Weiß wol/ daß ich uͤber manches dennoch Eigner bleib vnd bin;
Zwar ich geb auch gerne zu/ daß das meine boͤſes heiſſe/
Gar genug! wann fremdes Gut recht zu brauchen ich mich fleiſſe.
99.
Buch-Fuͤhrer.
Die Buͤcher die gedruͤckt/ die druͤcken Fuͤhrer mehr/
Weil ſie ſie mit dem Preis beſchweren all zu ſehr.
100.
Gemeinſchafft der Gelehrten.
Wer zu entlauffen denckt/ fuͤr ſeiner Sterbligkeit/
Geh mit Gelehrten um/ das iſt/ mit Ewigkeit.
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