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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Hundert.
6.
Heucheley.
Die Redligkeit ist Gold; die Heucheley ist Erde;
Zu suchen jen' auß der/ darff Kunst vnd hat Gefährde.
7.
Verheurathete Weine.
LUstig jhr Brüder vnd Ohmen deß Weines!
Hoffet was gutes vnd wartet ein kleines/
Schnaltzet vnd lecket mit lustigen Zungen/
Unsere Weine die werden bald jungen!
Ungrische/ haben auß Mähren verschrieben
Jtem auß Oesterreich/ Weine zum lieben;
Weil sie nun täglich mit jhnen sich paren/
Lieber was wird man nicht tauffen erfahren?
8.
Auff Novulam.
NOvula hat gar nicht gerne/ was auch andre Weiber haben;
Daß sie dann braucht noch die Nase/ samm der andren fin-
stren Gaben/
Dran ein jeder/ auch ein Bauer/ sich gemeinlich pflegt zu laben.
9.
Kleider.
GEsundheit ist der beste Schmuck; den wirfft man über
Hauffen
Durch Geilheit/ Mutwill/ Müssiggang/ durch fressen vnd durch
sauffen/
Und meint/ es sey dann außgericht/ durch schöner Kleider kauffen.
10.
Auff eine vngenante Person.
ACh! mir ist ein treuer Freund/ von dem Glücke zugewand/
Sagt ein Weib: Sein gantzes Hertz hab ich mir in meiner
Hand:
Dieses hört ein andrer Freund/ sahe drauff/ schwur ohne Danck/
Was er in der Hand gesehn/ sey kein Hertz/ es sey zu lang.
11. Ehebruch.
Andres Hundert.
6.
Heucheley.
Die Redligkeit iſt Gold; die Heucheley iſt Erde;
Zu ſuchen jen’ auß der/ darff Kunſt vnd hat Gefaͤhrde.
7.
Verheurathete Weine.
LUſtig jhr Bruͤder vnd Ohmen deß Weines!
Hoffet was gutes vnd wartet ein kleines/
Schnaltzet vnd lecket mit luſtigen Zungen/
Unſere Weine die werden bald jungen!
Ungriſche/ haben auß Maͤhren verſchrieben
Jtem auß Oeſterreich/ Weine zum lieben;
Weil ſie nun taͤglich mit jhnen ſich paren/
Lieber was wird man nicht tauffen erfahren?
8.
Auff Novulam.
NOvula hat gar nicht gerne/ was auch andre Weiber haben;
Daß ſie dann braucht noch die Naſe/ ſam̃ der andren fin-
ſtren Gaben/
Dran ein jeder/ auch ein Bauer/ ſich gemeinlich pflegt zu laben.
9.
Kleider.
GEſundheit iſt der beſte Schmuck; den wirfft man uͤber
Hauffen
Durch Geilheit/ Mutwill/ Muͤſſiggang/ durch freſſen vnd durch
ſauffen/
Und meint/ es ſey dann außgericht/ durch ſchoͤner Kleider kauffen.
10.
Auff eine vngenante Perſon.
ACh! mir iſt ein treuer Freund/ von dem Gluͤcke zugewand/
Sagt ein Weib: Sein gantzes Hertz hab ich mir in meiner
Hand:
Dieſes hoͤrt ein andrer Freund/ ſahe drauff/ ſchwur ohne Danck/
Was er in der Hand geſehn/ ſey kein Hertz/ es ſey zu lang.
11. Ehebruch.
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[31/0303] Andres Hundert. 6. Heucheley. Die Redligkeit iſt Gold; die Heucheley iſt Erde; Zu ſuchen jen’ auß der/ darff Kunſt vnd hat Gefaͤhrde. 7. Verheurathete Weine. LUſtig jhr Bruͤder vnd Ohmen deß Weines! Hoffet was gutes vnd wartet ein kleines/ Schnaltzet vnd lecket mit luſtigen Zungen/ Unſere Weine die werden bald jungen! Ungriſche/ haben auß Maͤhren verſchrieben Jtem auß Oeſterreich/ Weine zum lieben; Weil ſie nun taͤglich mit jhnen ſich paren/ Lieber was wird man nicht tauffen erfahren? 8. Auff Novulam. NOvula hat gar nicht gerne/ was auch andre Weiber haben; Daß ſie dann braucht noch die Naſe/ ſam̃ der andren fin- ſtren Gaben/ Dran ein jeder/ auch ein Bauer/ ſich gemeinlich pflegt zu laben. 9. Kleider. GEſundheit iſt der beſte Schmuck; den wirfft man uͤber Hauffen Durch Geilheit/ Mutwill/ Muͤſſiggang/ durch freſſen vnd durch ſauffen/ Und meint/ es ſey dann außgericht/ durch ſchoͤner Kleider kauffen. 10. Auff eine vngenante Perſon. ACh! mir iſt ein treuer Freund/ von dem Gluͤcke zugewand/ Sagt ein Weib: Sein gantzes Hertz hab ich mir in meiner Hand: Dieſes hoͤrt ein andrer Freund/ ſahe drauff/ ſchwur ohne Danck/ Was er in der Hand geſehn/ ſey kein Hertz/ es ſey zu lang. 11. Ehebruch.

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/303>, abgerufen am 22.11.2024.