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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Hundert.
38.
An einen vortrefflichen Mann.
Niemand/ mein Freund/ hasset dich/
Nur der Tod führt viel Beschwerden/
Weil er muß befahren sich
Daß du wirst sein Meister werden.
39.
An einen lieblichen Poeten.
Jst wo wer/ der widerspricht/
Daß die Pierinnen nicht
Mit der Fraw von Gnidus Sinnen
Ein vernemen haben können?
Was dein Mund/ mein Freund/ bericht/
Was nur deine Musa ticht/
Schaut man nicht voll auff darinnen
Lauter Venus sich entspinnen?
40.
An eben denselbten.
Daß die dreymal drey Göttinnen
Dich so herrlich angenommen/
Da du dist auff Pindus kommen/
Jst geschehen/ daß sie können/
Jetzund für Bellona wüten/
Jhren Stand durch dich behüten/
Vnd ein Haus in dir gewinnen.
41.
Grabschrifft.
Dem Himmel war ich nur vnd nicht der Welt geboren
Was hab ich/ sterb ich gleich/ durch sterben denn verloren?
42. An
B iij
Erſtes Hundert.
38.
An einen vortrefflichen Mann.
Niemand/ mein Freund/ haſſet dich/
Nur der Tod fuͤhrt viel Beſchwerden/
Weil er muß befahren ſich
Daß du wirſt ſein Meiſter werden.
39.
An einen lieblichen Poeten.
Jſt wo wer/ der widerſpricht/
Daß die Pierinnen nicht
Mit der Fraw von Gnidus Sinnen
Ein vernemen haben koͤnnen?
Was dein Mund/ mein Freund/ bericht/
Was nur deine Muſa ticht/
Schaut man nicht voll auff darinnen
Lauter Venus ſich entſpinnen?
40.
An eben denſelbten.
Daß die dreymal drey Goͤttinnen
Dich ſo herꝛlich angenommen/
Da du diſt auff Pindus kommen/
Jſt geſchehen/ daß ſie koͤnnen/
Jetzund fuͤr Bellona wuͤten/
Jhren Stand durch dich behuͤten/
Vnd ein Haus in dir gewinnen.
41.
Grabſchrifft.
Dem Himmel war ich nur vnd nicht der Welt geboren
Was hab ich/ ſterb ich gleich/ durch ſterben denn verloren?
42. An
B iij
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[14/0027] Erſtes Hundert. 38. An einen vortrefflichen Mann. Niemand/ mein Freund/ haſſet dich/ Nur der Tod fuͤhrt viel Beſchwerden/ Weil er muß befahren ſich Daß du wirſt ſein Meiſter werden. 39. An einen lieblichen Poeten. Jſt wo wer/ der widerſpricht/ Daß die Pierinnen nicht Mit der Fraw von Gnidus Sinnen Ein vernemen haben koͤnnen? Was dein Mund/ mein Freund/ bericht/ Was nur deine Muſa ticht/ Schaut man nicht voll auff darinnen Lauter Venus ſich entſpinnen? 40. An eben denſelbten. Daß die dreymal drey Goͤttinnen Dich ſo herꝛlich angenommen/ Da du diſt auff Pindus kommen/ Jſt geſchehen/ daß ſie koͤnnen/ Jetzund fuͤr Bellona wuͤten/ Jhren Stand durch dich behuͤten/ Vnd ein Haus in dir gewinnen. 41. Grabſchrifft. Dem Himmel war ich nur vnd nicht der Welt geboren Was hab ich/ ſterb ich gleich/ durch ſterben denn verloren? 42. An B iij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/27>, abgerufen am 26.04.2024.