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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Vierdtes Hundert.
Der Wind/ ist Gottes Geist; der Ancker/ das Vertrauen/
Dadurch man hier kan stehn vnd dort im Port sich schauen.

89.
Feinde der Redligkeit.
Haß/ Liebe/ Furcht/ Gewinn sind vielmal Schuld daran/
Daß redlich/ wie er soll/ nicht jeder wandeln kan.
90.
Weiber/ versetzt/ bei Rew.
Offt wohnt die Weiber-Trew
Zu aller nechst bei Rew.
91.
Laster sind zu straffen/ Personen sind
zu schonen.
PErsonen gar nicht auß zu rüchten/
Die Laster aber zu vernichten/
Hat jeder mügen Reime tichten.
92.
Auff Jungfraw Mammaeam.
MAmmaea funckelt her an Schönheit wie die Sterne/
Doch/ welches seltsam ist/ weicht Hoffart von jhr fernt;
Dann daß sie gar nicht sich als andre besser deucht/
Das macht daß Fleisch vnd Blut sie auch im Busem reucht.
Dahin nun grieff ein Freund gar vnbedachten Mutes/
Da fand er zwar viel Fleisch/ Milch aber stat deß Blutes.
93.
Armut vnd Blindheit.
Ein blinder Mann ist arm/ vnd blind ein armer Mann
Weil jener keinen siht/ vnd keiner den siht an.
Ge-
G iiij

Vierdtes Hundert.
Der Wind/ iſt Gottes Geiſt; der Ancker/ das Vertrauen/
Dadurch man hier kan ſtehn vnd dort im Port ſich ſchauen.

89.
Feinde der Redligkeit.
Haß/ Liebe/ Furcht/ Gewinn ſind vielmal Schuld daran/
Daß redlich/ wie er ſoll/ nicht jeder wandeln kan.
90.
Weiber/ verſetzt/ bei Rew.
Offt wohnt die Weiber-Trew
Zu aller nechſt bei Rew.
91.
Laſter ſind zu ſtraffen/ Perſonen ſind
zu ſchonen.
PErſonen gar nicht auß zu ruͤchten/
Die Laſter aber zu vernichten/
Hat jeder muͤgen Reime tichten.
92.
Auff Jungfraw Mammæam.
MAmmæa funckelt her an Schoͤnheit wie die Sterne/
Doch/ welches ſeltſam iſt/ weicht Hoffart von jhr fernt;
Dann daß ſie gar nicht ſich als andre beſſer deucht/
Das macht daß Fleiſch vnd Blut ſie auch im Buſem reucht.
Dahin nun grieff ein Freund gar vnbedachten Mutes/
Da fand er zwar viel Fleiſch/ Milch aber ſtat deß Blutes.
93.
Armut vnd Blindheit.
Ein blinder Mann iſt arm/ vnd blind ein armer Mann
Weil jener keinen ſiht/ vnd keiner den ſiht an.
Ge-
G iiij
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[93/0109] Vierdtes Hundert. Der Wind/ iſt Gottes Geiſt; der Ancker/ das Vertrauen/ Dadurch man hier kan ſtehn vnd dort im Port ſich ſchauen. 89. Feinde der Redligkeit. Haß/ Liebe/ Furcht/ Gewinn ſind vielmal Schuld daran/ Daß redlich/ wie er ſoll/ nicht jeder wandeln kan. 90. Weiber/ verſetzt/ bei Rew. Offt wohnt die Weiber-Trew Zu aller nechſt bei Rew. 91. Laſter ſind zu ſtraffen/ Perſonen ſind zu ſchonen. PErſonen gar nicht auß zu ruͤchten/ Die Laſter aber zu vernichten/ Hat jeder muͤgen Reime tichten. 92. Auff Jungfraw Mammæam. MAmmæa funckelt her an Schoͤnheit wie die Sterne/ Doch/ welches ſeltſam iſt/ weicht Hoffart von jhr fernt; Dann daß ſie gar nicht ſich als andre beſſer deucht/ Das macht daß Fleiſch vnd Blut ſie auch im Buſem reucht. Dahin nun grieff ein Freund gar vnbedachten Mutes/ Da fand er zwar viel Fleiſch/ Milch aber ſtat deß Blutes. 93. Armut vnd Blindheit. Ein blinder Mann iſt arm/ vnd blind ein armer Mann Weil jener keinen ſiht/ vnd keiner den ſiht an. Ge- G iiij

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/109>, abgerufen am 22.11.2024.