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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zu-Gabe.
Endlich/ wann man viel gewunnen
Wird man graw vnd wird man kranck/
Und die Zeit ist hingenummen
Ohne Namen/ ohne Danck:
Wer sein selbst kan füglich seyn/
Geh kein andre Pflichten ein.
Kenne dich selbst.
FRey von eigner Lieb vnd Gunst/
Sich von aussen vnd von innen
Kennen/ ist das beste künnen
Und passirt für alle Kunst.
Andrer Leute Mängel richten/
Seine schlichten/
Tieff zu andren sehen ein/
Jhme selbsten fremde seyn/
Taug mit nichten.
Viel zu zärtlich buhlt jhm der/
Der sich in sich felbst verliebet/
Daß er alles günnt vnd gibet
Jhm/ was sonsten andrer wär:
Der jhm nichts nicht ab kan schlagen
Zum behagen/
Der sich/ wie er sich gebildt
Wann er nicht bey andren gilt/
Wil beklagen.
Andrer Mann hat auch ein Haupt/
Sein Gehirn vnd sein Gemercke;
Wie wann jhm auch deine Wercke/
Durch zu suchen wär erlaubt?
Wer
Zu-Gabe.
Endlich/ wann man viel gewunnen
Wird man graw vnd wird man kranck/
Und die Zeit iſt hingenummen
Ohne Namen/ ohne Danck:
Wer ſein ſelbſt kan fuͤglich ſeyn/
Geh kein andre Pflichten ein.
Kenne dich ſelbſt.
FRey von eigner Lieb vnd Gunſt/
Sich von auſſen vnd von innen
Kennen/ iſt das beſte kuͤnnen
Und paſſirt fuͤr alle Kunſt.
Andrer Leute Maͤngel richten/
Seine ſchlichten/
Tieff zu andren ſehen ein/
Jhme ſelbſten fremde ſeyn/
Taug mit nichten.
Viel zu zaͤrtlich buhlt jhm der/
Der ſich in ſich felbſt verliebet/
Daß er alles guͤnnt vnd gibet
Jhm/ was ſonſten andrer waͤr:
Der jhm nichts nicht ab kan ſchlagen
Zum behagen/
Der ſich/ wie er ſich gebildt
Wann er nicht bey andren gilt/
Wil beklagen.
Andrer Mann hat auch ein Haupt/
Sein Gehirn vnd ſein Gemercke;
Wie wann jhm auch deine Wercke/
Durch zu ſuchen waͤr erlaubt?
Wer
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[210/0740] Zu-Gabe. Endlich/ wann man viel gewunnen Wird man graw vnd wird man kranck/ Und die Zeit iſt hingenummen Ohne Namen/ ohne Danck: Wer ſein ſelbſt kan fuͤglich ſeyn/ Geh kein andre Pflichten ein. Kenne dich ſelbſt. FRey von eigner Lieb vnd Gunſt/ Sich von auſſen vnd von innen Kennen/ iſt das beſte kuͤnnen Und paſſirt fuͤr alle Kunſt. Andrer Leute Maͤngel richten/ Seine ſchlichten/ Tieff zu andren ſehen ein/ Jhme ſelbſten fremde ſeyn/ Taug mit nichten. Viel zu zaͤrtlich buhlt jhm der/ Der ſich in ſich felbſt verliebet/ Daß er alles guͤnnt vnd gibet Jhm/ was ſonſten andrer waͤr: Der jhm nichts nicht ab kan ſchlagen Zum behagen/ Der ſich/ wie er ſich gebildt Wann er nicht bey andren gilt/ Wil beklagen. Andrer Mann hat auch ein Haupt/ Sein Gehirn vnd ſein Gemercke; Wie wann jhm auch deine Wercke/ Durch zu ſuchen waͤr erlaubt? Wer

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/740>, abgerufen am 27.11.2024.