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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zu-Gabe.
81.
An einen Freund.
Ach/ daß du leben mögst nur noch ein eintzig Jahr!
Doch/ daß nicht kürtzer sey/ als deß Platonis war.
82.
Die Welt.
Die Welt hat grossen Mängel/ die Welt hat grosse Menge/
An frölichem Vergnügen/ an kläglichem Bedränge.
83.
Lügen.
Der jhm deß lügens nur zu Nutz/ zu Schaden keinem/ hat ge-
pflogen/
Was meinst- vnd hälstu wol von dem? Jch meine doch/ er hat
gelogen.
84.
Sinnen.
Mancher dünckt durch seinen Witz sich zu seyn ein Fuchs/
Mancher sitzet wie ein Schaf/ sihet wie ein Luchs.
85.
Schmüncke.
WAnn sich Weiber schmüncken/
So ists/ wie ein Wincken/
Das man auffgenommen
Wolle man ja kümmen.
86.
Auff Udum.
UDus seufft den gantzen Tag/ wann er drüber wird bespro-
chen
Spricht er: einen halben Tag hab ich mich am Durst gerochen/
Drauff den andren halben Tag pfleg ich zuvor an zu sauffen/
Wann mich ja deß Durstes Trotz wolte wieder überlauffen.
87. Die
Zu-Gabe.
81.
An einen Freund.
Ach/ daß du leben moͤgſt nur noch ein eintzig Jahr!
Doch/ daß nicht kuͤrtzer ſey/ als deß Platonis war.
82.
Die Welt.
Die Welt hat groſſen Maͤngel/ die Welt hat groſſe Menge/
An froͤlichem Vergnuͤgen/ an klaͤglichem Bedraͤnge.
83.
Luͤgen.
Der jhm deß luͤgens nur zu Nutz/ zu Schaden keinem/ hat ge-
pflogen/
Was meinſt- vnd haͤlſtu wol von dem? Jch meine doch/ er hat
gelogen.
84.
Sinnen.
Mancher duͤnckt durch ſeinen Witz ſich zu ſeyn ein Fuchs/
Mancher ſitzet wie ein Schaf/ ſihet wie ein Luchs.
85.
Schmuͤncke.
WAnn ſich Weiber ſchmuͤncken/
So iſts/ wie ein Wincken/
Das man auffgenommen
Wolle man ja kuͤmmen.
86.
Auff Udum.
UDus ſeufft den gantzen Tag/ wann er druͤber wird beſpro-
chen
Spricht er: einen halben Tag hab ich mich am Durſt gerochen/
Drauff den andren halben Tag pfleg ich zuvor an zu ſauffen/
Wann mich ja deß Durſtes Trotz wolte wieder uͤberlauffen.
87. Die
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[205/0735] Zu-Gabe. 81. An einen Freund. Ach/ daß du leben moͤgſt nur noch ein eintzig Jahr! Doch/ daß nicht kuͤrtzer ſey/ als deß Platonis war. 82. Die Welt. Die Welt hat groſſen Maͤngel/ die Welt hat groſſe Menge/ An froͤlichem Vergnuͤgen/ an klaͤglichem Bedraͤnge. 83. Luͤgen. Der jhm deß luͤgens nur zu Nutz/ zu Schaden keinem/ hat ge- pflogen/ Was meinſt- vnd haͤlſtu wol von dem? Jch meine doch/ er hat gelogen. 84. Sinnen. Mancher duͤnckt durch ſeinen Witz ſich zu ſeyn ein Fuchs/ Mancher ſitzet wie ein Schaf/ ſihet wie ein Luchs. 85. Schmuͤncke. WAnn ſich Weiber ſchmuͤncken/ So iſts/ wie ein Wincken/ Das man auffgenommen Wolle man ja kuͤmmen. 86. Auff Udum. UDus ſeufft den gantzen Tag/ wann er druͤber wird beſpro- chen Spricht er: einen halben Tag hab ich mich am Durſt gerochen/ Drauff den andren halben Tag pfleg ich zuvor an zu ſauffen/ Wann mich ja deß Durſtes Trotz wolte wieder uͤberlauffen. 87. Die

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/735>, abgerufen am 27.11.2024.