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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Drittes Tausend
Nun der Wuntsch kümmt zum gewehren/ fällt viel ab von diesem
Willen
Und den Mangel aller Stücke/ muß die Thorheit nur ervöllen.

84.
Zweyerley Natur.
Deutschen haben zwo Naturen/ dann die mode schaffet an
Daß man/ was man gleich nicht ware/ durch die mode werden kan.
85.
Auff Glissam.
Glissa lieset gern in Büchern; Arndt/ jhr liegt dein Paradiß
Stets zur Hand/ doch für den Augen deine Biebel/ Amadiß.
86.
Einbildung.
Was wir sehen in der Welt/ sehen alles wir durch Brillen;
Gut-vnd böses wird ersehen wie es fürkümt vnsrem Willen.
87.
Von dem Schneeichten Mäy Anno 1652.
Es fällt ein Schnee im halben Mäy; der Zorn deß HErren
blühet     (ziehet:
Dieweil deß Friedens Gnaden-Frucht zum Fluch/ jhr Leute/
88.
Fabeln.
HOhe/ wider derer Wercke/
Warheit nicht genug hat stärcke/
Diese kan man füglich richten
Durch ein angenehmes Tichten.
89.
Gleißnerey.
BEy krummen Gesellen
Jst nöthig das stellen:
Jst übel zu deuten
Bey Biedermans-Leuten.
90. Ein

Drittes Tauſend
Nun der Wuntſch kuͤm̃t zum gewehren/ faͤllt viel ab von dieſem
Willen
Und den Mangel aller Stuͤcke/ muß die Thorheit nur ervoͤllen.

84.
Zweyerley Natur.
Deutſchen haben zwo Naturen/ dann die mode ſchaffet an
Daß man/ was man gleich nicht ware/ durch die mode werdẽ kan.
85.
Auff Glisſam.
Glisſa lieſet gern in Buͤchern; Arndt/ jhr liegt dein Paradiß
Stets zur Hand/ doch fuͤr den Augen deine Biebel/ Amadiß.
86.
Einbildung.
Was wir ſehen in der Welt/ ſehen alles wir durch Brillen;
Gut-vnd boͤſes wird erſehen wie es fuͤrkuͤmt vnſrem Willen.
87.
Von dem Schneeichten Maͤy Anno 1652.
Es faͤllt ein Schnee im halben Maͤy; der Zorn deß HErren
bluͤhet     (ziehet:
Dieweil deß Friedens Gnaden-Frucht zum Fluch/ jhr Leute/
88.
Fabeln.
HOhe/ wider derer Wercke/
Warheit nicht genug hat ſtaͤrcke/
Dieſe kan man fuͤglich richten
Durch ein angenehmes Tichten.
89.
Gleißnerey.
BEy krummen Geſellen
Jſt noͤthig das ſtellen:
Jſt uͤbel zu deuten
Bey Biedermans-Leuten.
90. Ein
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[188/0718] Drittes Tauſend Nun der Wuntſch kuͤm̃t zum gewehren/ faͤllt viel ab von dieſem Willen Und den Mangel aller Stuͤcke/ muß die Thorheit nur ervoͤllen. 84. Zweyerley Natur. Deutſchen haben zwo Naturen/ dann die mode ſchaffet an Daß man/ was man gleich nicht ware/ durch die mode werdẽ kan. 85. Auff Glisſam. Glisſa lieſet gern in Buͤchern; Arndt/ jhr liegt dein Paradiß Stets zur Hand/ doch fuͤr den Augen deine Biebel/ Amadiß. 86. Einbildung. Was wir ſehen in der Welt/ ſehen alles wir durch Brillen; Gut-vnd boͤſes wird erſehen wie es fuͤrkuͤmt vnſrem Willen. 87. Von dem Schneeichten Maͤy Anno 1652. Es faͤllt ein Schnee im halben Maͤy; der Zorn deß HErren bluͤhet (ziehet: Dieweil deß Friedens Gnaden-Frucht zum Fluch/ jhr Leute/ 88. Fabeln. HOhe/ wider derer Wercke/ Warheit nicht genug hat ſtaͤrcke/ Dieſe kan man fuͤglich richten Durch ein angenehmes Tichten. 89. Gleißnerey. BEy krummen Geſellen Jſt noͤthig das ſtellen: Jſt uͤbel zu deuten Bey Biedermans-Leuten. 90. Ein

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/718>, abgerufen am 25.11.2024.