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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Achtes Hundert.
Aber weder Schild noch Degen
Kan der Zeit sich wiederlegen:
Wann der Zeiten scharffer Zahn
Kluge Schrifften fasset an/
Dörffen sie sich jhm mit lachen
Sonst mit nichts/ entgegen machen.

91.
Pappier.
Witzel wird mir Schuld beymessen/ daß ich schreib auff Lumpen
Possen;
Besser das Pappier verschrieben als beym Pferdefang ver-
schossen.
92.
Auff Fastum.
Du machst dich Fastus groß: Ein jeder acht dich klein;
Die Ele die dich misst/ wird deine/ mein ich/ seyn.
93.
Hosen.
Man sagt: das weit an Hosen bleib jmmer oben stehn:
Jetzt siht man Hosen/ weiter um Bein/ als Gürtel gehn.
94.
Unrecht Gut.
Rapax lässet seinen Kindern grosse Güter; seine Seele
Wird hingegen Erbtheil haben in deß Plutons finstern Höle.
95.
Auff Runcum.
Runcus ist gewaltig starck; gebe Bauren grossen Nutz
Künten jhn zum Hebelbaum brauchen für das gröste Klotz.
96.
Artzt-Wasser.
Aertzte bauen jhre Mühlen an die Menschen-Flüsse;
Selten sind sonst Wassermühlen die man so geniesse.
97. Küssen.

Achtes Hundert.
Aber weder Schild noch Degen
Kan der Zeit ſich wiederlegen:
Wann der Zeiten ſcharffer Zahn
Kluge Schrifften faſſet an/
Doͤrffen ſie ſich jhm mit lachen
Sonſt mit nichts/ entgegen machen.

91.
Pappier.
Witzel wird mir Schuld beymeſſen/ daß ich ſchreib auff Lumpen
Poſſen;
Beſſer das Pappier verſchrieben als beym Pferdefang ver-
ſchoſſen.
92.
Auff Faſtum.
Du machſt dich Faſtus groß: Ein jeder acht dich klein;
Die Ele die dich miſſt/ wird deine/ mein ich/ ſeyn.
93.
Hoſen.
Man ſagt: das weit an Hoſen bleib jmmer oben ſtehn:
Jetzt ſiht man Hoſen/ weiter um Bein/ als Guͤrtel gehn.
94.
Unrecht Gut.
Rapax laͤſſet ſeinen Kindern groſſe Guͤter; ſeine Seele
Wird hingegen Erbtheil haben in deß Plutons finſtern Hoͤle.
95.
Auff Runcum.
Runcus iſt gewaltig ſtarck; gebe Bauren groſſen Nutz
Kuͤnten jhn zum Hebelbaum brauchen fuͤr das groͤſte Klotz.
96.
Artzt-Waſſer.
Aertzte bauen jhre Muͤhlen an die Menſchen-Fluͤſſe;
Selten ſind ſonſt Waſſermuͤhlen die man ſo genieſſe.
97. Kuͤſſen.
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[153/0683] Achtes Hundert. Aber weder Schild noch Degen Kan der Zeit ſich wiederlegen: Wann der Zeiten ſcharffer Zahn Kluge Schrifften faſſet an/ Doͤrffen ſie ſich jhm mit lachen Sonſt mit nichts/ entgegen machen. 91. Pappier. Witzel wird mir Schuld beymeſſen/ daß ich ſchreib auff Lumpen Poſſen; Beſſer das Pappier verſchrieben als beym Pferdefang ver- ſchoſſen. 92. Auff Faſtum. Du machſt dich Faſtus groß: Ein jeder acht dich klein; Die Ele die dich miſſt/ wird deine/ mein ich/ ſeyn. 93. Hoſen. Man ſagt: das weit an Hoſen bleib jmmer oben ſtehn: Jetzt ſiht man Hoſen/ weiter um Bein/ als Guͤrtel gehn. 94. Unrecht Gut. Rapax laͤſſet ſeinen Kindern groſſe Guͤter; ſeine Seele Wird hingegen Erbtheil haben in deß Plutons finſtern Hoͤle. 95. Auff Runcum. Runcus iſt gewaltig ſtarck; gebe Bauren groſſen Nutz Kuͤnten jhn zum Hebelbaum brauchen fuͤr das groͤſte Klotz. 96. Artzt-Waſſer. Aertzte bauen jhre Muͤhlen an die Menſchen-Fluͤſſe; Selten ſind ſonſt Waſſermuͤhlen die man ſo genieſſe. 97. Kuͤſſen.

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/683>, abgerufen am 26.11.2024.