Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Huren-Regiment. XVI. Damahls kam die Straffe des Höchsten über 2. ver-Contin. Re- XVII. Damahls soll zu Rom eine sonderliche Geschicht vorge-An. 968. brach- L
Huren-Regiment. XVI. Damahls kam die Straffe des Hoͤchſten uͤber 2. ver-Contin. Re- XVII. Damahls ſoll zu Rom eine ſonderliche Geſchicht vorge-An. 968. brach- L
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Huren-Regiment.
XVI.
Damahls kam die Straffe des Hoͤchſten uͤber 2. ver-
raͤtheriſche Großen in Deutſchland. Der erſte war der Graff
Udo, welcher mit dem fluͤchtigen Adelbert/ Berengars Sohn/
wieder des Kaͤyſers Leben ſich verſchwohren hatte: Da es aber
entdecket ward/ ſchenckte ihm zwar der Kaͤyſer ſeinen verwuͤrck-
ten Kopff/ er ward aber mit hoͤchſter Schande auff ewig verwie-
ſen. Der andre war der Graff Wichmann/ des beruͤhmten
Hertzogs/ Hermann Billings/ neidiſcher Bruder/ der bey 20.
Jahren her dem Reich allerhand Lermen/ bald bey den Frantzo-
ſen/ bald bey den Daͤnen/ bald bey den Wenden und andern
Slaven gemacht hatte. Endlich/ da er die letzten ſelbſt in ein-
ander gehetzt/ ward er von ihnen uͤberfallen und jaͤmmerlich nie-
der gemacht; da er denn noch zuletzt gebeten/ ſeinen Degen dem be-
leidigten Kaͤyſer zu uͤberbringen. Jndeſſen forderte Gott Ertz-
biſchoff Wilhelmen zu Maͤyntz/ des Kaͤyſers Sohn/ durch den
Todt ab/ gleichwie unlaͤngſt zuvor Ertzbiſchof Bruno zu Coͤlln/
des Kaͤyſers Bruder/ verſchieden war. Otto ſelbſt kam gluͤck-
lich nach Rom/ ſetzte den neuauffgeworffenen Buͤrgemeiſter ab/
und ließ 13. der vornehmſten Auffruͤhrer mit dem Strang be-
ſchencken/ worunter die ſtaͤrckſten Stuͤtzen des bißherigen
Huren-Regiments waren; und muſte inſonderheit der Buͤrge-
meiſter Petrus/ nachdem er ſchimpfflich in Rom war herumb ge-
fuͤhret worden/ nach Deutſchland ins Elend wandern. Der
juͤngere Otto kam auch in Jtalien/ und wurde vor ihn zur Ge-
mahlin die Prinzeßin Theophania, Kaͤyſers Romani zu Con-
ſtantinopel Tochter/ erwehlet: Ja der milde Vater ließ ihn im
folgenden Jahr gar zu Rom von dem Pabſt zum Neben-Kaͤy-
ſer kroͤhnen.
Contin. Re-
gin. ad h. a.
Wittich. L.
III. p. 660.
An. 967.
XVII.
Damahls ſoll zu Rom eine ſonderliche Geſchicht vorge-
lauffen ſeyn. Es waꝛd eineꝛ von des Kaͤyſers liebſtẽ Bedienten von
Teuffel beſeſſen und ſchrecklich mitgenom̃en/ weil man nun da-
mahls in der Meinung ſtunde/ wenn ihm St. Peters-Kette umb
den Halß gethan wuͤrde/ muͤſte der Satan weichen/ ſo verlangte
der Kaͤyſer/ daß es geſchehẽ moͤchte. Die betruͤglichen Clerici aber
brach-
An. 968.
Chronogr.
Saxo ad h. a.
L
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