Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Huren-Regiment. me und fußfällig bat/ man möchte sich sein erbarmen; wo ja seinLuitpr. Lib.V. c. 12. Vater gesündiget hätte/ so sey er doch ein albereit gekröhnter und unschuldiger König; Berengar/ der sich fürchtete/ Hugo möchte mit seinen grossen Schätzen aus Jtalien fliehen/ billigte des Volcks Erbarmung/ und erstattete Hugoni und Lothario den Königlichen Titul wieder/ die Macht aber behielt er allein/ ungeacht er nur den Nahmen eines Marckgraffen führete. Hu- go aber/ dem dieses unerträglich war/ flohe ungeacht aller Vor- sicht seines Feindes/ mit seinem grossen Reichthum nach Pro- vence, und nahm daselbst in kurtzen ein elendes Ende. Be- rengar theilte indessen geistliche und weltliche Aembter seinen Günstlingen aus/ nahm auch den Königlichen Titul an/ und hielte den guten Lotharium nicht viel besser als einen Gefange- nen zu Pavia. Jnzwischen/ weil Graff Hugo in West-Franck- reich seinen König mehr und mehr druckte/ begab sich Otto mit einem tapffern Kriegsheer dahin/ und nahm Reims und andre Städte ein/ ja er drunge biß auf Rouen durch/ und setzte Con- raden zum Hertzog in Lothringen/ vermählte ihn auch mit seiner Prinzeßin Luitgard/ gleichwie dessen Printz Ludolff Hermanns/ Hertzogs in Schwaben/ reiche Erbtochter/ Jtta/ ehlichte. Des Römischen Huren-Regiments Drittes Buch. I. JTalien wolte allgemach aus dem bißherigen Huren-An. 948. herr- J 2
Huren-Regiment. me und fußfaͤllig bat/ man moͤchte ſich ſein erbarmen; wo ja ſeinLuitpr. Lib.V. c. 12. Vater geſuͤndiget haͤtte/ ſo ſey er doch ein albereit gekroͤhnter und unſchuldiger Koͤnig; Berengar/ der ſich fuͤrchtete/ Hugo moͤchte mit ſeinen groſſen Schaͤtzen aus Jtalien fliehen/ billigte des Volcks Erbarmung/ und erſtattete Hugoni und Lothario den Koͤniglichen Titul wieder/ die Macht aber behielt er allein/ ungeacht er nur den Nahmen eines Marckgraffen fuͤhrete. Hu- go aber/ dem dieſes unertraͤglich war/ flohe ungeacht aller Vor- ſicht ſeines Feindes/ mit ſeinem groſſen Reichthum nach Pro- vence, und nahm daſelbſt in kurtzen ein elendes Ende. Be- rengar theilte indeſſen geiſtliche und weltliche Aembter ſeinen Guͤnſtlingen aus/ nahm auch den Koͤniglichen Titul an/ und hielte den guten Lotharium nicht viel beſſer als einen Gefange- nen zu Pavia. Jnzwiſchen/ weil Graff Hugo in Weſt-Franck- reich ſeinen Koͤnig mehr und mehr druckte/ begab ſich Otto mit einem tapffern Kriegsheer dahin/ und nahm Reims und andre Staͤdte ein/ ja er drunge biß auf Rouen durch/ und ſetzte Con- raden zum Hertzog in Lothringen/ vermaͤhlte ihn auch mit ſeiner Prinzeßin Luitgard/ gleichwie deſſen Printz Ludolff Hermanns/ Hertzogs in Schwaben/ reiche Erbtochter/ Jtta/ ehlichte. Des Roͤmiſchen Huren-Regiments Drittes Buch. I. JTalien wolte allgemach aus dem bißherigen Huren-An. 948. herr- J 2
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Huren-Regiment.
me und fußfaͤllig bat/ man moͤchte ſich ſein erbarmen; wo ja ſein
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und unſchuldiger Koͤnig; Berengar/ der ſich fuͤrchtete/ Hugo
moͤchte mit ſeinen groſſen Schaͤtzen aus Jtalien fliehen/ billigte
des Volcks Erbarmung/ und erſtattete Hugoni und Lothario
den Koͤniglichen Titul wieder/ die Macht aber behielt er allein/
ungeacht er nur den Nahmen eines Marckgraffen fuͤhrete. Hu-
go aber/ dem dieſes unertraͤglich war/ flohe ungeacht aller Vor-
ſicht ſeines Feindes/ mit ſeinem groſſen Reichthum nach Pro-
vence, und nahm daſelbſt in kurtzen ein elendes Ende. Be-
rengar theilte indeſſen geiſtliche und weltliche Aembter ſeinen
Guͤnſtlingen aus/ nahm auch den Koͤniglichen Titul an/ und
hielte den guten Lotharium nicht viel beſſer als einen Gefange-
nen zu Pavia. Jnzwiſchen/ weil Graff Hugo in Weſt-Franck-
reich ſeinen Koͤnig mehr und mehr druckte/ begab ſich Otto mit
einem tapffern Kriegsheer dahin/ und nahm Reims und andre
Staͤdte ein/ ja er drunge biß auf Rouen durch/ und ſetzte Con-
raden zum Hertzog in Lothringen/ vermaͤhlte ihn auch mit ſeiner
Prinzeßin Luitgard/ gleichwie deſſen Printz Ludolff Hermanns/
Hertzogs in Schwaben/ reiche Erbtochter/ Jtta/ ehlichte.
Luitpr. Lib.
V. c. 12.
Des Roͤmiſchen Huren-Regiments
Drittes Buch.
I.
JTalien wolte allgemach aus dem bißherigen Huren-
Regiment in ſeine gewuͤndſchte Freyheit kommen:
Hugo hatte ſein uͤppiges Regiment beſchloſſen/ und zu
Rom beſſerte es ſich auch in etwas/ ob gleich der aus
dem Huren-Regiment entſproſſene Buͤrgemeiſter Alberich noch
herr-
An. 948.
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Zitationshilfe: | Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/77>, abgerufen am 06.07.2024. |