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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Notae über die Historie
tragen haben/ wie ihm denn Heideggerus in seiner Historia
Papatus p.
68. das Maul gestopffet hat. Baronius hat andre
Einfälle/ und will die Schuld auff die Marck graffen zu Lucca
schieben/ welche zwar freylich viel dabey gethan haben; al-
lein das Haupt-Werck kam auff die zerrüttete Clerisey zu Rom/
und die böse Huren-Compagnie an/ mit welcher sich jene zu
weit eingelassen hatten.

Niemahls mehr Concubinen und natürliche Kinder
grosser Herren als zu dieser Zeit.
) Es gehet diese Unart
schon im 9den Sec. an. Es hat auch schon der grosse Carl seinen
Ruhm damit beschmitzet/ welchem die Historici 6. Concubi-
n
en zuschreiben; nemlich Mathalgarden/ mit welcher er die
Rothilde erzeuget/ Reginen/ derer Kinder der Bischoff Drogo
zu Mez und Hugo, Hertzog zu Burgund/ gewesen/ Adelinden/
welche Theodoricum gebohren/ Gersvinden/ derer Toch-
ter Ataltrodis war/ und zwey unbekannte/ unter welchen eine
Pipinum Gibbosum, die andre die Rothaide zur Welt ge-
bracht. Kürtzlich die Fränckischen Könige konnten noch vom
Heydenthum her der Vielweiberey nicht loß werden/ und ver-
wandelten sie nur in einen Concubinatum; und weil sie da-
mahls die Welt beherrscheten/ ahmten ihnen fast alle Grossen
nach.

Pag. 2. Der Familie des grossen Carls.) Die Genealogie
derselben ist p. 185. ausführlich zu finden; und von dem Carolini-
schen grossen Reich und dessen Eintheilung und Pertinentien
kan p. 228. nachgelesen werden.

Pag. 3. Die Stadthalter/ Hertzogen und Graffen im-
mer grösser wurden.
) Man sehe hiervon die Origines der
Hertzoge/ Marckgraffen/ Graffen etc. p. 283. 288. 292.

Pag. 3. Die Successiones der Fränckischen Reiche fast
der Unterthanen Wahl heimgelassen worden.
) Welches
insonderheit in Deutschland geschehen/ da die untergebenen
Großen des Landes an Caroli Crassi statt Arnolphum er-
wehlten: Daher sie sich nach und nach zur Wahl ge-

wöh-

Notæ uͤber die Hiſtorie
tragen haben/ wie ihm denn Heideggerus in ſeiner Hiſtoria
Papatus p.
68. das Maul geſtopffet hat. Baronius hat andre
Einfaͤlle/ und will die Schuld auff die Marck graffen zu Lucca
ſchieben/ welche zwar freylich viel dabey gethan haben; al-
lein das Haupt-Werck kam auff die zerruͤttete Cleriſey zu Rom/
und die boͤſe Huren-Compagnie an/ mit welcher ſich jene zu
weit eingelaſſen hatten.

Niemahls mehr Concubinen und natuͤrliche Kinder
groſſer Herren als zu dieſer Zeit.
) Es gehet dieſe Unart
ſchon im 9den Sec. an. Es hat auch ſchon der groſſe Carl ſeinen
Ruhm damit beſchmitzet/ welchem die Hiſtorici 6. Concubi-
n
en zuſchreiben; nemlich Mathalgarden/ mit welcher er die
Rothilde erzeuget/ Reginen/ derer Kinder der Biſchoff Drogo
zu Mez und Hugo, Hertzog zu Burgund/ geweſen/ Adelinden/
welche Theodoricum gebohren/ Gerſvinden/ derer Toch-
ter Ataltrodis war/ und zwey unbekannte/ unter welchen eine
Pipinum Gibboſum, die andre die Rothaide zur Welt ge-
bracht. Kuͤrtzlich die Fraͤnckiſchen Koͤnige konnten noch vom
Heydenthum her der Vielweiberey nicht loß werden/ und ver-
wandelten ſie nur in einen Concubinatum; und weil ſie da-
mahls die Welt beherrſcheten/ ahmten ihnen faſt alle Groſſen
nach.

Pag. 2. Der Familie des groſſen Carls.) Die Genealogie
derſelben iſt p. 185. ausfuͤhrlich zu finden; und von dem Carolini-
ſchen groſſen Reich und deſſen Eintheilung und Pertinentien
kan p. 228. nachgeleſen werden.

Pag. 3. Die Stadthalter/ Hertzogen und Graffen im-
mer groͤſſer wurden.
) Man ſehe hiervon die Origines der
Hertzoge/ Marckgraffen/ Graffen ꝛc. p. 283. 288. 292.

Pag. 3. Die Succesſiones der Fraͤnckiſchen Reiche faſt
der Unterthanen Wahl heimgelaſſen worden.
) Welches
inſonderheit in Deutſchland geſchehen/ da die untergebenen
Großen des Landes an Caroli Crasſi ſtatt Arnolphum er-
wehlten: Daher ſie ſich nach und nach zur Wahl ge-

woͤh-
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[328/0346] Notæ uͤber die Hiſtorie tragen haben/ wie ihm denn Heideggerus in ſeiner Hiſtoria Papatus p. 68. das Maul geſtopffet hat. Baronius hat andre Einfaͤlle/ und will die Schuld auff die Marck graffen zu Lucca ſchieben/ welche zwar freylich viel dabey gethan haben; al- lein das Haupt-Werck kam auff die zerruͤttete Cleriſey zu Rom/ und die boͤſe Huren-Compagnie an/ mit welcher ſich jene zu weit eingelaſſen hatten. Niemahls mehr Concubinen und natuͤrliche Kinder groſſer Herren als zu dieſer Zeit.) Es gehet dieſe Unart ſchon im 9den Sec. an. Es hat auch ſchon der groſſe Carl ſeinen Ruhm damit beſchmitzet/ welchem die Hiſtorici 6. Concubi- nen zuſchreiben; nemlich Mathalgarden/ mit welcher er die Rothilde erzeuget/ Reginen/ derer Kinder der Biſchoff Drogo zu Mez und Hugo, Hertzog zu Burgund/ geweſen/ Adelinden/ welche Theodoricum gebohren/ Gerſvinden/ derer Toch- ter Ataltrodis war/ und zwey unbekannte/ unter welchen eine Pipinum Gibboſum, die andre die Rothaide zur Welt ge- bracht. Kuͤrtzlich die Fraͤnckiſchen Koͤnige konnten noch vom Heydenthum her der Vielweiberey nicht loß werden/ und ver- wandelten ſie nur in einen Concubinatum; und weil ſie da- mahls die Welt beherrſcheten/ ahmten ihnen faſt alle Groſſen nach. Pag. 2. Der Familie des groſſen Carls.) Die Genealogie derſelben iſt p. 185. ausfuͤhrlich zu finden; und von dem Carolini- ſchen groſſen Reich und deſſen Eintheilung und Pertinentien kan p. 228. nachgeleſen werden. Pag. 3. Die Stadthalter/ Hertzogen und Graffen im- mer groͤſſer wurden.) Man ſehe hiervon die Origines der Hertzoge/ Marckgraffen/ Graffen ꝛc. p. 283. 288. 292. Pag. 3. Die Succesſiones der Fraͤnckiſchen Reiche faſt der Unterthanen Wahl heimgelaſſen worden.) Welches inſonderheit in Deutſchland geſchehen/ da die untergebenen Großen des Landes an Caroli Crasſi ſtatt Arnolphum er- wehlten: Daher ſie ſich nach und nach zur Wahl ge- woͤh-

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/346>, abgerufen am 23.11.2024.