Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Einleitung zur Käysers Bediente/ absonderlich Marqvard/ Marckgraff vonAncona sich tapffer wiedersetzten/ wovon gedachten Pabsts von Baluzio edirte Brieffe Lib. I. Epist. 27. Lib. II. Ep. 4. zu sehen; Wiewohl die zum Hertzogthum Thuscia gehörige Orte sich bey währenden Streit der Käyser und Päbste befreyet und daraus die Republiqven/ Florenz, Siena und Pisa entstanden sind/ die endlich in das Groß-Hertzogthum Florenz sind zusammen ge- wachsen. Das Hertzogthum Friaul stiffteten ebenfals die Lan- gobarden/ Carolus M. bekräftigte es/ und gehörte darzu nebst dem Friaul Verona und das gröste Theil des ietzigen Venetiani- schen Gebiets: Die übrigen von den Langobarden gestiffteten kleinen Hertzogthümer/ Turin, Milano, Verona, Parma und Pavia sind eingangen/ oder in Graffschafften verwandelt worden. Die Anconische Marckgraffschafft wieder die Slaven hat- te ihren Uhrsprung von gedachtem Langobarden/ und war meistens mit dem Hertzogthum Spoleto verbunden/ hatte auch noch biß ins 13de Sec. ihre Fürsten/ biß es endlich der Römische Stuhl an sich gebracht: Die Tarvisinische wieder die Slaven und Deutschen/ hat eben diesen Uhrsprung/ ist aber mit dem Her- tzogthum Friaul verknüpfft gewesen/ deßwegen sie von Paulo Diacono Lib. IV. c. 3. ein Hertzogthum genennet wird. Die Marckgraffschafft Eporaedia, oder Saluzze, ist nicht von Ot- tone I. wie Varillas in der Historie Caroli IX. Tom. I. p. 236. vorgibt/ sondern auch von den Langobarden wieder die Fran- cken gestifftet worden. Sie hatte im zehenden und folgenden Seculis den besten Theil des Turinischen ehemahligen Hertzog- thums unter sich/ insonderheit Saluzze, Coni, Fossano und Susa. Endlich die Marckgraffschafft Lucca, so von den Lango- barden wieder die Saracenen auffgerichtet worden/ hatte ein groß Stück der See-Küste biß an Genua unter sich/ kam durch die bekannte Mathildis auch an den Pabst; Es vindicirten es aber die Käyser bald/ und setzten Graffen dahin/ aus welchen Castruccius de Anteminellis A. 1328. von Käyser Ludovico Bavaro zum erblichen Hertzog gemacht wurde. Wiewohl die Stadt
Einleitung zur Kaͤyſers Bediente/ abſonderlich Marqvard/ Marckgraff vonAncona ſich tapffer wiederſetzten/ wovon gedachten Pabſts von Baluzio edirte Brieffe Lib. I. Epiſt. 27. Lib. II. Ep. 4. zu ſehen; Wiewohl die zum Hertzogthum Thuſcia gehoͤrige Orte ſich bey waͤhrenden Streit der Kaͤyſer und Paͤbſte befreyet und daraus die Republiqven/ Florenz, Siena und Piſa entſtanden ſind/ die endlich in das Groß-Hertzogthum Florenz ſind zuſammen ge- wachſen. Das Hertzogthum Friaul ſtiffteten ebenfals die Lan- gobarden/ Carolus M. bekraͤftigte es/ und gehoͤrte darzu nebſt dem Friaul Verona und das groͤſte Theil des ietzigen Venetiani- ſchen Gebiets: Die uͤbrigen von den Langobarden geſtiffteten kleinen Hertzogthuͤmer/ Turin, Milano, Verona, Parma und Pavia ſind eingangen/ oder in Graffſchafften verwandelt worden. Die Anconiſche Marckgraffſchafft wieder die Slaven hat- te ihren Uhrſprung von gedachtem Langobarden/ und war meiſtens mit dem Hertzogthum Spoleto verbunden/ hatte auch noch biß ins 13de Sec. ihre Fuͤrſten/ biß es endlich der Roͤmiſche Stuhl an ſich gebracht: Die Tarviſiniſche wieder die Slaven und Deutſchen/ hat eben dieſen Uhrſprung/ iſt aber mit dem Her- tzogthum Friaul verknuͤpfft geweſen/ deßwegen ſie von Paulo Diacono Lib. IV. c. 3. ein Hertzogthum genennet wird. Die Marckgraffſchafft Eporædia, oder Saluzze, iſt nicht von Ot- tone I. wie Varillas in der Hiſtorie Caroli IX. Tom. I. p. 236. vorgibt/ ſondern auch von den Langobarden wieder die Fran- cken geſtifftet worden. Sie hatte im zehenden und folgenden Seculis den beſten Theil des Turiniſchen ehemahligen Hertzog- thums unter ſich/ inſonderheit Saluzze, Coni, Foſſano und Suſa. Endlich die Marckgraffſchafft Lucca, ſo von den Lango- barden wieder die Saracenen auffgerichtet worden/ hatte ein groß Stuͤck der See-Kuͤſte biß an Genua unter ſich/ kam durch die bekannte Mathildis auch an den Pabſt; Es vindicirten es aber die Kaͤyſer bald/ und ſetzten Graffen dahin/ aus welchen Caſtruccius de Anteminellis A. 1328. von Kaͤyſer Ludovico Bavaro zum erblichen Hertzog gemacht wurde. Wiewohl die Stadt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0266" n="248"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Einleitung zur</hi></fw><lb/> Kaͤyſers Bediente/ abſonderlich Marqvard/ Marckgraff von<lb/><hi rendition="#aq">Ancona</hi> ſich tapffer wiederſetzten/ wovon gedachten Pabſts von<lb/><hi rendition="#aq">Baluzio edirte</hi> Brieffe <hi rendition="#aq">Lib. I. Epiſt. 27. Lib. II. Ep.</hi> 4. zu ſehen;<lb/> Wiewohl die zum Hertzogthum <hi rendition="#aq">Thuſcia</hi> gehoͤrige Orte ſich bey<lb/> waͤhrenden Streit der Kaͤyſer und Paͤbſte befreyet und daraus<lb/> die Republiqven/ <hi rendition="#aq">Florenz, Siena</hi> und <hi rendition="#aq">Piſa</hi> entſtanden ſind/ die<lb/> endlich in das Groß-Hertzogthum Florenz ſind zuſammen ge-<lb/> wachſen. Das <hi rendition="#fr">Hertzogthum</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Friaul</hi></hi> ſtiffteten ebenfals die Lan-<lb/> gobarden/ <hi rendition="#aq">Carolus M.</hi> bekraͤftigte es/ und gehoͤrte darzu nebſt dem<lb/><hi rendition="#aq">Friaul Verona</hi> und das groͤſte Theil des ietzigen <hi rendition="#aq">Venetiani-</hi><lb/> ſchen Gebiets: Die uͤbrigen von den Langobarden geſtiffteten<lb/> kleinen Hertzogthuͤmer/ <hi rendition="#aq">Turin, Milano, Verona, Parma</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Pavia</hi> ſind eingangen/ oder in Graffſchafften verwandelt worden.<lb/> Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Anconi</hi></hi><hi rendition="#fr">ſche Marckgraffſchafft</hi> wieder die <hi rendition="#aq">Slav</hi>en hat-<lb/> te ihren Uhrſprung von gedachtem <hi rendition="#aq">Langobard</hi>en/ und war<lb/> meiſtens mit dem Hertzogthum <hi rendition="#aq">Spoleto</hi> verbunden/ hatte auch<lb/> noch biß ins 13de <hi rendition="#aq">Sec.</hi> ihre Fuͤrſten/ biß es endlich der Roͤmiſche<lb/> Stuhl an ſich gebracht: Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tarviſini</hi></hi><hi rendition="#fr">ſche</hi> wieder die <hi rendition="#aq">Slav</hi>en<lb/> und Deutſchen/ hat eben dieſen Uhrſprung/ iſt aber mit dem Her-<lb/> tzogthum Friaul verknuͤpfft geweſen/ deßwegen ſie von <hi rendition="#aq">Paulo<lb/> Diacono Lib. IV. c.</hi> 3. ein Hertzogthum genennet wird. Die<lb/><hi rendition="#fr">Marckgraffſchafft</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eporædia,</hi></hi> oder <hi rendition="#aq">Saluzze,</hi> iſt nicht von <hi rendition="#aq">Ot-<lb/> tone I.</hi> wie <hi rendition="#aq">Varillas</hi> in der <hi rendition="#aq">Hiſtorie Caroli IX. Tom. I. p.</hi> 236.<lb/> vorgibt/ ſondern auch von den <hi rendition="#aq">Langobard</hi>en wieder die Fran-<lb/> cken geſtifftet worden. Sie hatte im zehenden und folgenden<lb/><hi rendition="#aq">Seculis</hi> den beſten Theil des <hi rendition="#aq">Turini</hi>ſchen ehemahligen Hertzog-<lb/> thums unter ſich/ inſonderheit <hi rendition="#aq">Saluzze, Coni, Foſſano</hi> und <hi rendition="#aq">Suſa.</hi><lb/> Endlich die <hi rendition="#fr">Marckgraffſchafft</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lucca,</hi></hi> ſo von den <hi rendition="#aq">Lango-<lb/> bard</hi>en wieder die <hi rendition="#aq">Saracen</hi>en auffgerichtet worden/ hatte ein<lb/> groß Stuͤck der See-Kuͤſte biß an <hi rendition="#aq">Genua</hi> unter ſich/ kam durch<lb/> die bekannte <hi rendition="#aq">Mathildis</hi> auch an den Pabſt; Es <hi rendition="#aq">vindicirt</hi>en es<lb/> aber die Kaͤyſer bald/ und ſetzten Graffen dahin/ aus welchen<lb/><hi rendition="#aq">Caſtruccius de Anteminellis A.</hi> 1328. von Kaͤyſer <hi rendition="#aq">Ludovico<lb/> Bavaro</hi> zum erblichen Hertzog gemacht wurde. Wiewohl die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Stadt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [248/0266]
Einleitung zur
Kaͤyſers Bediente/ abſonderlich Marqvard/ Marckgraff von
Ancona ſich tapffer wiederſetzten/ wovon gedachten Pabſts von
Baluzio edirte Brieffe Lib. I. Epiſt. 27. Lib. II. Ep. 4. zu ſehen;
Wiewohl die zum Hertzogthum Thuſcia gehoͤrige Orte ſich bey
waͤhrenden Streit der Kaͤyſer und Paͤbſte befreyet und daraus
die Republiqven/ Florenz, Siena und Piſa entſtanden ſind/ die
endlich in das Groß-Hertzogthum Florenz ſind zuſammen ge-
wachſen. Das Hertzogthum Friaul ſtiffteten ebenfals die Lan-
gobarden/ Carolus M. bekraͤftigte es/ und gehoͤrte darzu nebſt dem
Friaul Verona und das groͤſte Theil des ietzigen Venetiani-
ſchen Gebiets: Die uͤbrigen von den Langobarden geſtiffteten
kleinen Hertzogthuͤmer/ Turin, Milano, Verona, Parma und
Pavia ſind eingangen/ oder in Graffſchafften verwandelt worden.
Die Anconiſche Marckgraffſchafft wieder die Slaven hat-
te ihren Uhrſprung von gedachtem Langobarden/ und war
meiſtens mit dem Hertzogthum Spoleto verbunden/ hatte auch
noch biß ins 13de Sec. ihre Fuͤrſten/ biß es endlich der Roͤmiſche
Stuhl an ſich gebracht: Die Tarviſiniſche wieder die Slaven
und Deutſchen/ hat eben dieſen Uhrſprung/ iſt aber mit dem Her-
tzogthum Friaul verknuͤpfft geweſen/ deßwegen ſie von Paulo
Diacono Lib. IV. c. 3. ein Hertzogthum genennet wird. Die
Marckgraffſchafft Eporædia, oder Saluzze, iſt nicht von Ot-
tone I. wie Varillas in der Hiſtorie Caroli IX. Tom. I. p. 236.
vorgibt/ ſondern auch von den Langobarden wieder die Fran-
cken geſtifftet worden. Sie hatte im zehenden und folgenden
Seculis den beſten Theil des Turiniſchen ehemahligen Hertzog-
thums unter ſich/ inſonderheit Saluzze, Coni, Foſſano und Suſa.
Endlich die Marckgraffſchafft Lucca, ſo von den Lango-
barden wieder die Saracenen auffgerichtet worden/ hatte ein
groß Stuͤck der See-Kuͤſte biß an Genua unter ſich/ kam durch
die bekannte Mathildis auch an den Pabſt; Es vindicirten es
aber die Kaͤyſer bald/ und ſetzten Graffen dahin/ aus welchen
Caſtruccius de Anteminellis A. 1328. von Kaͤyſer Ludovico
Bavaro zum erblichen Hertzog gemacht wurde. Wiewohl die
Stadt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |