u. jenem die Honig-Zehenden daraus schencket/ ingleichen der Pag 9 Nudcici mit seinen Burgwardio Sputinesborg einermit diesem.
Serimunt ist ein grosser Sorbischer Pagus an beyden seiten der Elbe/ biß an das Wasser Nuta, da der Pagus Morassovv an- fähet/ und erstrecket sich also durch den jetzigen Sächsischen Chur- Kreyß weit in die Mittel-Marck hinein. Vor diesen hat man den- selben mit dem Balsamer Land/ oder der Alten-Marck confun- diret/ wovon Enzelius in der Alt-Märckischen Chronica mei- stens den Anfang gemacht. Die gelehrten Männer/ Meibo- mius de Pagis Saxon. p. 108. und der Herr Paullini de Pagis p. 199. haben die alte Meinung behalten; Allein Knautius de Pagis Anhalt. p. 43. seq. hat aus denen Diplomatibus die Sa- che anders gezeiget/ daß ich zum wenigsten nicht mehr glaube/ daß das Balsamer Land jemahls Serimunt geheissen/ wegen des Worts Serimodi aber erwarte ich noch mehrern Beweiß/ ob es gar nicht von dem Balsamer Land gebraucht worden. Un- ser Pagus wird genennet Sermunt in Diplomate Ottonis I. Imp. A. 952. Sermunti in einem andern A. 945. Sirimunti und Seremodo noch in zweyen andern von A. 970. Sirmuti in Diplom. Ottonis II. A. 980. und Sermode in einem andern/ Zi- rimundis in einem Diplom. Ottonis III. A. 989. welche alle bey Knautio I. c. zu finden; und ist noch ein vestigium dieses Nahmens an Sarmund etliche Meilen von Berlin zu sehen. Der Pagus Sirimunci, den Sagittarius Antiquit. Magdeb. §. 76. auß einigen Diplomatibus Ottonianis anführet/ ist einer mit diesem. Das Burgvvardium Steno unweit Dessau war allhier gelegen/ dessen in Diplom. Wichmanni Ertzbischoffs zu Magdeburg von A. 1092. gedacht wird/ worzu Curavve, Muli- ze, Chorize und Psorobe gehörten. Sonst finden sich auch in den Diplomatibus folgende Oerter dieses Pagi: Amocon- thorp, Becimunthorp, Bedosiki, Bugowiki, Clancesthorp, Cossavviki (Coßwigk) Drugabulesdon, Malowodi, Neozo- dici, Obithesdol, Ogoimki, Pezodulba, Predertti Proci- nestorph, Qvina, Rapeti, (Repzig) Rusocowiki, (Roßwig)
Soro-
Einleitung zur
u. jenem die Honig-Zehenden daꝛaus ſchencket/ ingleichen der Pag 9 Nudcici mit ſeinen Burgwardio Sputinesborg einermit dieſem.
Serimunt iſt ein groſſer Sorbiſcher Pagus an beyden ſeiten der Elbe/ biß an das Waſſer Nuta, da der Pagus Moraſſovv an- faͤhet/ und erſtrecket ſich alſo durch den jetzigen Saͤchſiſchen Chur- Kreyß weit in die Mittel-Marck hinein. Vor dieſen hat man den- ſelben mit dem Balſamer Land/ oder der Alten-Marck confun- diret/ wovon Enzelius in der Alt-Maͤrckiſchen Chronica mei- ſtens den Anfang gemacht. Die gelehrten Maͤnner/ Meibo- mius de Pagis Saxon. p. 108. und der Herr Paullini de Pagis p. 199. haben die alte Meinung behalten; Allein Knautius de Pagis Anhalt. p. 43. ſeq. hat aus denen Diplomatibus die Sa- che anders gezeiget/ daß ich zum wenigſten nicht mehr glaube/ daß das Balſamer Land jemahls Serimunt geheiſſen/ wegen des Worts Serimodi aber erwarte ich noch mehrern Beweiß/ ob es gar nicht von dem Balſamer Land gebraucht worden. Un- ſer Pagus wird genennet Sermunt in Diplomate Ottonis I. Imp. A. 952. Sermunti in einem andern A. 945. Sirimunti und Seremodo noch in zweyen andern von A. 970. Sirmuti in Diplom. Ottonis II. A. 980. und Sermode in einem andern/ Zi- rimundis in einem Diplom. Ottonis III. A. 989. welche alle bey Knautio I. c. zu finden; und iſt noch ein veſtigium dieſes Nahmens an Sarmund etliche Meilen von Berlin zu ſehen. Der Pagus Sirimunci, den Sagittarius Antiquit. Magdeb. §. 76. auß einigen Diplomatibus Ottonianis anfuͤhret/ iſt einer mit dieſem. Das Burgvvardium Steno unweit Deſſau war allhier gelegen/ deſſen in Diplom. Wichmanni Ertzbiſchoffs zu Magdeburg von A. 1092. gedacht wird/ worzu Curavve, Muli- ze, Chorize und Pſorobe gehoͤrten. Sonſt finden ſich auch in den Diplomatibus folgende Oerter dieſes Pagi: Amocon- thorp, Becimunthorp, Bedoſiki, Bugowiki, Clancesthorp, Coſſavviki (Coßwigk) Drugabulesdon, Malowodi, Neozo- dici, Obithesdol, Ogoimki, Pezodulba, Predertti Proci- neſtorph, Qvina, Rapeti, (Repzig) Ruſocowiki, (Roßwig)
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Einleitung zur
u. jenem die Honig-Zehenden daꝛaus ſchencket/ ingleichen der Pag 9
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Serimunt iſt ein groſſer Sorbiſcher Pagus an beyden ſeiten
der Elbe/ biß an das Waſſer Nuta, da der Pagus Moraſſovv an-
faͤhet/ und erſtrecket ſich alſo durch den jetzigen Saͤchſiſchen Chur-
Kreyß weit in die Mittel-Marck hinein. Vor dieſen hat man den-
ſelben mit dem Balſamer Land/ oder der Alten-Marck confun-
diret/ wovon Enzelius in der Alt-Maͤrckiſchen Chronica mei-
ſtens den Anfang gemacht. Die gelehrten Maͤnner/ Meibo-
mius de Pagis Saxon. p. 108. und der Herr Paullini de Pagis
p. 199. haben die alte Meinung behalten; Allein Knautius de
Pagis Anhalt. p. 43. ſeq. hat aus denen Diplomatibus die Sa-
che anders gezeiget/ daß ich zum wenigſten nicht mehr glaube/
daß das Balſamer Land jemahls Serimunt geheiſſen/ wegen des
Worts Serimodi aber erwarte ich noch mehrern Beweiß/ ob
es gar nicht von dem Balſamer Land gebraucht worden. Un-
ſer Pagus wird genennet Sermunt in Diplomate Ottonis I.
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und Seremodo noch in zweyen andern von A. 970. Sirmuti in
Diplom. Ottonis II. A. 980. und Sermode in einem andern/ Zi-
rimundis in einem Diplom. Ottonis III. A. 989. welche alle
bey Knautio I. c. zu finden; und iſt noch ein veſtigium dieſes
Nahmens an Sarmund etliche Meilen von Berlin zu ſehen.
Der Pagus Sirimunci, den Sagittarius Antiquit. Magdeb. §.
76. auß einigen Diplomatibus Ottonianis anfuͤhret/ iſt einer
mit dieſem. Das Burgvvardium Steno unweit Deſſau war
allhier gelegen/ deſſen in Diplom. Wichmanni Ertzbiſchoffs zu
Magdeburg von A. 1092. gedacht wird/ worzu Curavve, Muli-
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thorp, Becimunthorp, Bedoſiki, Bugowiki, Clancesthorp,
Coſſavviki (Coßwigk) Drugabulesdon, Malowodi, Neozo-
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neſtorph, Qvina, Rapeti, (Repzig) Ruſocowiki, (Roßwig)
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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/230>, abgerufen am 16.02.2025.
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