Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Histor. medii aevi. 5. Die Barcellonische Familie/ welche von Bernhardo ei- nem Francken/ der unter dem Käyser Ludovico Pio Graff zu Barcellona worden/ herstammet/ und gemeldter Maße fast gantz Spanien an sich gebracht. Sie ging unter mit Ferdinan- do Catholico: Dessen Tochter Johanna ihr grosses Recht durch ihren Gemahl Philippum an das Ertzhauß Oesterreich überließ. 6. Die Portugisische Familie/ welche von Henrico, einem Burgundischen Graffen/ zum Schluß des eilfften Seculi ent- standen/ die Königreiche Portugall und Algarbien an sich ge- bracht/ und durch den spurium Johannem, da sie im vierzehen- den Seculo ausgehen wolte/ erhalten worden/ biß auff Sebastia- num/ dessen Vetters Eduardi Tochter/ Catharina/ durch Ver- mählung an Johannem/ dieses Haußes Rechte an das Hauß Braganza gebracht. 7. Die Familie der Graffen von Anjou schreibet sich aus dem zehenden Seculo bekanntlich her/ sie kam durch Godofredu Plan- tagenetam zur Engelländischen Krohne/ und wurffe von sich den Ast der Herzoge von Lancaster, welcher den Nahmen der rothen Rose führete: Da indessen die älteste Linie derselben ausgieng/ und durch die hinterlassene Erbtochter/ Philippam, ihr Recht ü- berliß an das Hauß Mortemar, und nach deßen Erlöschung durch die Erb-Tochter Annam an die jüngste Linie der Herzogen zu Jorck/ welche die weisse Rose genennet ward/ und mit der rothen Rose durch seiner letzten Stammhalterin Elisabethen Vermäh- lung mit Henrico VII. vereiniget ward: Sie gieng endlich aus mit Eduardo VI. und kam derselben Recht auf Margareten/ des- sen Vaters Schwester/ die es dem Hause Stuart durch Vermäh- lung zugewendet hat. Die Genealogie hiervon ist zum besten in Franc. Sandford Genealogical History zu finden. 8. Das Geschlecht Mortemar, hat seinen Uhrsprung aus Franckreich/ allwo es die Graffschafft Marche besaß/ und im eilff- ten und folgenden Seculis hochberühmt war. 9. Daß Hauß Brusse in Schottland/ welches von sehr al- ten Uhrsprung ist; da es ausstarb/ kam dessen Recht im vierzehen- den
Hiſtor. medii ævi. 5. Die Barcelloniſche Familie/ welche von Bernhardo ei- nem Francken/ der unter dem Kaͤyſer Ludovico Pio Graff zu Barcellona worden/ herſtammet/ und gemeldter Maße faſt gantz Spanien an ſich gebracht. Sie ging unter mit Ferdinan- do Catholico: Deſſen Tochter Johanna ihr groſſes Recht durch ihren Gemahl Philippum an das Ertzhauß Oeſterreich uͤberließ. 6. Die Portugiſiſche Familie/ welche von Henrico, einem Burgundiſchen Graffen/ zum Schluß des eilfften Seculi ent- ſtanden/ die Koͤnigreiche Portugall und Algarbien an ſich ge- bracht/ und durch den ſpurium Johannem, da ſie im vierzehen- den Seculo ausgehen wolte/ erhalten worden/ biß auff Sebaſtia- num/ deſſen Vetters Eduardi Tochter/ Catharina/ durch Ver- maͤhlung an Johannem/ dieſes Haußes Rechte an das Hauß Braganza gebracht. 7. Die Familie der Graffen von Anjou ſchreibet ſich aus dem zehendẽ Seculo bekanntlich her/ ſie kam durch Godofredũ Plan- tagenetam zur Engellaͤndiſchen Krohne/ und wurffe von ſich den Aſt der Herzoge von Lancaſter, welcher den Nahmen der rothen Roſe fuͤhrete: Da indeſſen die aͤlteſte Linie derſelben ausgieng/ und durch die hinterlaſſene Erbtochter/ Philippam, ihr Recht uͤ- berliß an das Hauß Mortemar, und nach deßẽ Erloͤſchung durch die Erb-Tochter Annam an die juͤngſte Linie der Herzogen zu Jorck/ welche die weiſſe Roſe genennet ward/ und mit der rothen Roſe durch ſeiner letzten Stammhalterin Eliſabethen Vermaͤh- lung mit Henrico VII. vereiniget ward: Sie gieng endlich aus mit Eduardo VI. und kam derſelben Recht auf Margareten/ deſ- ſen Vaters Schweſter/ die es dem Hauſe Stuart durch Vermaͤh- lung zugewendet hat. Die Genealogie hiervon iſt zum beſten in Franc. Sandford Genealogical Hiſtory zu finden. 8. Das Geſchlecht Mortemar, hat ſeinen Uhrſprung aus Franckreich/ allwo es die Graffſchafft Marche beſaß/ und im eilff- ten und folgenden Seculis hochberuͤhmt war. 9. Daß Hauß Bruſſe in Schottland/ welches von ſehr al- ten Uhrſprung iſt; da es ausſtarb/ kam deſſen Recht im vierzehen- den
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Hiſtor. medii ævi.
5. Die Barcelloniſche Familie/ welche von Bernhardo ei-
nem Francken/ der unter dem Kaͤyſer Ludovico Pio Graff zu
Barcellona worden/ herſtammet/ und gemeldter Maße faſt
gantz Spanien an ſich gebracht. Sie ging unter mit Ferdinan-
do Catholico: Deſſen Tochter Johanna ihr groſſes Recht durch
ihren Gemahl Philippum an das Ertzhauß Oeſterreich uͤberließ.
6. Die Portugiſiſche Familie/ welche von Henrico, einem
Burgundiſchen Graffen/ zum Schluß des eilfften Seculi ent-
ſtanden/ die Koͤnigreiche Portugall und Algarbien an ſich ge-
bracht/ und durch den ſpurium Johannem, da ſie im vierzehen-
den Seculo ausgehen wolte/ erhalten worden/ biß auff Sebaſtia-
num/ deſſen Vetters Eduardi Tochter/ Catharina/ durch Ver-
maͤhlung an Johannem/ dieſes Haußes Rechte an das Hauß
Braganza gebracht.
7. Die Familie der Graffen von Anjou ſchreibet ſich aus dem
zehendẽ Seculo bekanntlich her/ ſie kam durch Godofredũ Plan-
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Aſt der Herzoge von Lancaſter, welcher den Nahmen der rothen
Roſe fuͤhrete: Da indeſſen die aͤlteſte Linie derſelben ausgieng/
und durch die hinterlaſſene Erbtochter/ Philippam, ihr Recht uͤ-
berliß an das Hauß Mortemar, und nach deßẽ Erloͤſchung durch
die Erb-Tochter Annam an die juͤngſte Linie der Herzogen zu
Jorck/ welche die weiſſe Roſe genennet ward/ und mit der rothen
Roſe durch ſeiner letzten Stammhalterin Eliſabethen Vermaͤh-
lung mit Henrico VII. vereiniget ward: Sie gieng endlich aus
mit Eduardo VI. und kam derſelben Recht auf Margareten/ deſ-
ſen Vaters Schweſter/ die es dem Hauſe Stuart durch Vermaͤh-
lung zugewendet hat. Die Genealogie hiervon iſt zum beſten
in Franc. Sandford Genealogical Hiſtory zu finden.
8. Das Geſchlecht Mortemar, hat ſeinen Uhrſprung aus
Franckreich/ allwo es die Graffſchafft Marche beſaß/ und im eilff-
ten und folgenden Seculis hochberuͤhmt war.
9. Daß Hauß Bruſſe in Schottland/ welches von ſehr al-
ten Uhrſprung iſt; da es ausſtarb/ kam deſſen Recht im vierzehen-
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Zitationshilfe: | Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/161>, abgerufen am 29.07.2024. |