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Löhe, Wilhelm: Prediget das Evangelium aller Creatur! Nürnberg, 1847.

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Aufopferung zum Heile der Heiden liegt? Wir können doch nicht in Christo leben, ohne für das göttliche Wachsthum seines Leibes und die Ausbreitung seines Reiches mitzusorgen! Wir können, so wahr wir Christen sind, nicht stumm, thatlos und träge dem Eifer anderer zusehen und all unser Verlangen nach der Heiden Heil in unfruchtbare Seufzer auflösen lassen. Was Gott verbunden, kann kein Mensch scheiden und keiner darf es: in Christo leben und für seines Reiches Mehrung ein brünstiges Verlangen, das hat Gott verbunden, wer das von einander scheidet, scheidet sich selber von der rechten Liebe Christi und ergibt sich in eine innere Abgeschiedenheit der Seele, in eine Selbstzufriedenheit, die den Samen eines schrecklichen Selbstbetrugs, ja eines geistlichen Todes in sich trägt. Denn ein Christ kann nicht allein sein, nicht an sich und seiner Seligkeit genug haben, weil er zur Gemeinschaft der Heiligen geboren ist. Was können wir also zur Erfüllung des letzten Befehles Christi thun, wir, die wir daheim sind?

Dreierlei Opfer benennt uns die heilige Schrift, welche uns übrig geblieben sind, nachdem uns Christus durch sein ewiges Opfer versöhnt hat. Zur Darbringung dieses dreifachen Opfers haben wir die priesterliche Würde in unserer Taufe empfangen und wir gehören zum priesterlichen Geschlechte, weil wir diese Opfer dem Herrn darbringen dürfen. Erstens geben wir unsre Leiber Gott zum Opfer in Reinigkeit und Keuschheit, in Arbeit und Leiden, - zweitens bringen wir ihm unsre Seelen im Gebete dar sammt Danksagung und Lobgesang, - und endlich übergeben wir ihm unsre Güter und unsre Habe. Diese drei Dinge nennt der Apostel Opfer, zu allen dreien werden wir vermahnt, daß wir sie allewege darbringen fürs Heil der Welt. Die Prediger, welche unter den Heiden arbeiten, bringen dem Herrn im Geschäfte der

Aufopferung zum Heile der Heiden liegt? Wir können doch nicht in Christo leben, ohne für das göttliche Wachsthum seines Leibes und die Ausbreitung seines Reiches mitzusorgen! Wir können, so wahr wir Christen sind, nicht stumm, thatlos und träge dem Eifer anderer zusehen und all unser Verlangen nach der Heiden Heil in unfruchtbare Seufzer auflösen lassen. Was Gott verbunden, kann kein Mensch scheiden und keiner darf es: in Christo leben und für seines Reiches Mehrung ein brünstiges Verlangen, das hat Gott verbunden, wer das von einander scheidet, scheidet sich selber von der rechten Liebe Christi und ergibt sich in eine innere Abgeschiedenheit der Seele, in eine Selbstzufriedenheit, die den Samen eines schrecklichen Selbstbetrugs, ja eines geistlichen Todes in sich trägt. Denn ein Christ kann nicht allein sein, nicht an sich und seiner Seligkeit genug haben, weil er zur Gemeinschaft der Heiligen geboren ist. Was können wir also zur Erfüllung des letzten Befehles Christi thun, wir, die wir daheim sind?

Dreierlei Opfer benennt uns die heilige Schrift, welche uns übrig geblieben sind, nachdem uns Christus durch sein ewiges Opfer versöhnt hat. Zur Darbringung dieses dreifachen Opfers haben wir die priesterliche Würde in unserer Taufe empfangen und wir gehören zum priesterlichen Geschlechte, weil wir diese Opfer dem Herrn darbringen dürfen. Erstens geben wir unsre Leiber Gott zum Opfer in Reinigkeit und Keuschheit, in Arbeit und Leiden, – zweitens bringen wir ihm unsre Seelen im Gebete dar sammt Danksagung und Lobgesang, – und endlich übergeben wir ihm unsre Güter und unsre Habe. Diese drei Dinge nennt der Apostel Opfer, zu allen dreien werden wir vermahnt, daß wir sie allewege darbringen fürs Heil der Welt. Die Prediger, welche unter den Heiden arbeiten, bringen dem Herrn im Geschäfte der

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[21/0021] Aufopferung zum Heile der Heiden liegt? Wir können doch nicht in Christo leben, ohne für das göttliche Wachsthum seines Leibes und die Ausbreitung seines Reiches mitzusorgen! Wir können, so wahr wir Christen sind, nicht stumm, thatlos und träge dem Eifer anderer zusehen und all unser Verlangen nach der Heiden Heil in unfruchtbare Seufzer auflösen lassen. Was Gott verbunden, kann kein Mensch scheiden und keiner darf es: in Christo leben und für seines Reiches Mehrung ein brünstiges Verlangen, das hat Gott verbunden, wer das von einander scheidet, scheidet sich selber von der rechten Liebe Christi und ergibt sich in eine innere Abgeschiedenheit der Seele, in eine Selbstzufriedenheit, die den Samen eines schrecklichen Selbstbetrugs, ja eines geistlichen Todes in sich trägt. Denn ein Christ kann nicht allein sein, nicht an sich und seiner Seligkeit genug haben, weil er zur Gemeinschaft der Heiligen geboren ist. Was können wir also zur Erfüllung des letzten Befehles Christi thun, wir, die wir daheim sind? Dreierlei Opfer benennt uns die heilige Schrift, welche uns übrig geblieben sind, nachdem uns Christus durch sein ewiges Opfer versöhnt hat. Zur Darbringung dieses dreifachen Opfers haben wir die priesterliche Würde in unserer Taufe empfangen und wir gehören zum priesterlichen Geschlechte, weil wir diese Opfer dem Herrn darbringen dürfen. Erstens geben wir unsre Leiber Gott zum Opfer in Reinigkeit und Keuschheit, in Arbeit und Leiden, – zweitens bringen wir ihm unsre Seelen im Gebete dar sammt Danksagung und Lobgesang, – und endlich übergeben wir ihm unsre Güter und unsre Habe. Diese drei Dinge nennt der Apostel Opfer, zu allen dreien werden wir vermahnt, daß wir sie allewege darbringen fürs Heil der Welt. Die Prediger, welche unter den Heiden arbeiten, bringen dem Herrn im Geschäfte der

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Prediget das Evangelium aller Creatur! Nürnberg, 1847, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_evangelium_1847/21>, abgerufen am 24.11.2024.