Löhe, Wilhelm: Eine protestantische Missionspredigt von der Abendmahlszucht. Nürnberg, 1853.den Sauerteig aus ihrer Mitte, von dem auch ein Weniges den ganzen Teig bedroht. Was ist da Süßteig? und was ist Sauerteig? Der Süßteig ist die heilige Gemeinde, der Sauerteig aber im Zusammenhang offenbar nichts anderes, als die Aergernisse, die bösen Beispiele öffentlicher Sünden, unleugbarer und doch unbereuter Missethaten, welche nicht minder durchsäuernd und verderbend auf die Gemeinde wirken, als falsche Lehren. Man kann V. 6. und 7. unter dem Sauerteige nach dem Zusammenhang nichts anderes verstehen und darf es nicht: das kann man kühnlich behaupten. Diese bösen Beispiele sollen nicht geduldet werden von denen, welche das neutestamentliche Ostern halten, an den Tischen des Lammes Gottes sitzen, zu seinem Abendmahle gehen. So wie für den Juden das Ausfegen des Sauerteigs mit dem alttestamentlichen Osterlamm zusammenhängt; so ist also die Abendmahlszucht oder beßer die Zucht um des rechten Abendmahlsgenußes willen für den Christen durch St. Pauli Wort in den engsten Zusammenhang mit der Abendmahlsfeier selbst gesetzt. Das apostolische Wort: "Feget den alten Sauerteig aus" ist nichts als eine gewaltige Mahnung des entfernten Apostels an die schlummernde, Feier und Ernst des heiligen Mahles vergeßende Gemeinde von Corinth. Der hat auch im Herzen Sauerteig "den Sauerteig der Bosheit und Schalkheit", welcher offenbare Sünden, unbetreute Missethaten und den Genuß des neutestamentlichen Osterlamms zusammenreimen und vertragen kann: denn was ists anders als Bosheit und eine - recht thörichte und offenbare - Schalkheit, mit groben Sünden selbst zum Versöhnungs- und Vergebungs-Mahle des HErrn zu gehen und andere gehen zu laßen? Dagegen ist es "Süßteig der Lauterkeit und Wahrheit," es sind süße Brote zum Fleisch und Blute Christi, es heißt lauter, einfältig, aufrichtig zu Gottes Tische gehen, wenn man weder an sich, noch an den Brüdern die herrschende, den Sauerteig aus ihrer Mitte, von dem auch ein Weniges den ganzen Teig bedroht. Was ist da Süßteig? und was ist Sauerteig? Der Süßteig ist die heilige Gemeinde, der Sauerteig aber im Zusammenhang offenbar nichts anderes, als die Aergernisse, die bösen Beispiele öffentlicher Sünden, unleugbarer und doch unbereuter Missethaten, welche nicht minder durchsäuernd und verderbend auf die Gemeinde wirken, als falsche Lehren. Man kann V. 6. und 7. unter dem Sauerteige nach dem Zusammenhang nichts anderes verstehen und darf es nicht: das kann man kühnlich behaupten. Diese bösen Beispiele sollen nicht geduldet werden von denen, welche das neutestamentliche Ostern halten, an den Tischen des Lammes Gottes sitzen, zu seinem Abendmahle gehen. So wie für den Juden das Ausfegen des Sauerteigs mit dem alttestamentlichen Osterlamm zusammenhängt; so ist also die Abendmahlszucht oder beßer die Zucht um des rechten Abendmahlsgenußes willen für den Christen durch St. Pauli Wort in den engsten Zusammenhang mit der Abendmahlsfeier selbst gesetzt. Das apostolische Wort: „Feget den alten Sauerteig aus“ ist nichts als eine gewaltige Mahnung des entfernten Apostels an die schlummernde, Feier und Ernst des heiligen Mahles vergeßende Gemeinde von Corinth. Der hat auch im Herzen Sauerteig „den Sauerteig der Bosheit und Schalkheit“, welcher offenbare Sünden, unbetreute Missethaten und den Genuß des neutestamentlichen Osterlamms zusammenreimen und vertragen kann: denn was ists anders als Bosheit und eine – recht thörichte und offenbare – Schalkheit, mit groben Sünden selbst zum Versöhnungs- und Vergebungs-Mahle des HErrn zu gehen und andere gehen zu laßen? 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Diese bösen Beispiele sollen nicht geduldet werden von denen, welche das neutestamentliche Ostern halten, an den Tischen des Lammes Gottes sitzen, zu seinem Abendmahle gehen. So wie für den Juden das Ausfegen des Sauerteigs mit dem alttestamentlichen Osterlamm zusammenhängt; so ist <hi rendition="#g">also die Abendmahlszucht oder beßer die Zucht um des rechten Abendmahlsgenußes willen für den Christen durch St. Pauli Wort in den engsten Zusammenhang mit der Abendmahlsfeier selbst gesetzt</hi>. Das apostolische Wort: „<hi rendition="#g">Feget den alten Sauerteig aus</hi>“ ist nichts als eine gewaltige Mahnung des entfernten Apostels an die schlummernde, Feier und Ernst des heiligen Mahles vergeßende Gemeinde von Corinth. 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den Sauerteig aus ihrer Mitte, von dem auch ein Weniges den ganzen Teig bedroht. Was ist da Süßteig? und was ist Sauerteig? Der Süßteig ist die heilige Gemeinde, der Sauerteig aber im Zusammenhang offenbar nichts anderes, als die Aergernisse, die bösen Beispiele öffentlicher Sünden, unleugbarer und doch unbereuter Missethaten, welche nicht minder durchsäuernd und verderbend auf die Gemeinde wirken, als falsche Lehren. Man kann V. 6. und 7. unter dem Sauerteige nach dem Zusammenhang nichts anderes verstehen und darf es nicht: das kann man kühnlich behaupten. Diese bösen Beispiele sollen nicht geduldet werden von denen, welche das neutestamentliche Ostern halten, an den Tischen des Lammes Gottes sitzen, zu seinem Abendmahle gehen. So wie für den Juden das Ausfegen des Sauerteigs mit dem alttestamentlichen Osterlamm zusammenhängt; so ist also die Abendmahlszucht oder beßer die Zucht um des rechten Abendmahlsgenußes willen für den Christen durch St. Pauli Wort in den engsten Zusammenhang mit der Abendmahlsfeier selbst gesetzt. Das apostolische Wort: „Feget den alten Sauerteig aus“ ist nichts als eine gewaltige Mahnung des entfernten Apostels an die schlummernde, Feier und Ernst des heiligen Mahles vergeßende Gemeinde von Corinth. Der hat auch im Herzen Sauerteig „den Sauerteig der Bosheit und Schalkheit“, welcher offenbare Sünden, unbetreute Missethaten und den Genuß des neutestamentlichen Osterlamms zusammenreimen und vertragen kann: denn was ists anders als Bosheit und eine – recht thörichte und offenbare – Schalkheit, mit groben Sünden selbst zum Versöhnungs- und Vergebungs-Mahle des HErrn zu gehen und andere gehen zu laßen? Dagegen ist es „Süßteig der Lauterkeit und Wahrheit,“ es sind süße Brote zum Fleisch und Blute Christi, es heißt lauter, einfältig, aufrichtig zu Gottes Tische gehen, wenn man weder an sich, noch an den Brüdern die herrschende,
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