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Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].

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der Wildpret (welche wenn sie/ als offt geschiehet/ von
grossen Herren geheget werden/ vielmahl die Feld-Früch-
te also zurichten/ daß es ein Jammer ist/ anzusehen) son-
dern auch kleine und unansehnliche Creaturen darzu aus-
gerüstet/ daß sie allerley Früchte verderben/ und uns ümb
der Sünden willen grossen Schaden zufügen können.

§. 37. Wie sie vor alten Zeiten in Egypten gehaus-
set/ da sie alles Kraut im Lande aufgefressen/ und al-
le Früchte auf den Bäumen/ so von dem Hagel wa-
ren überblieben/ und nichts grünes an den Bäumen/
und am Kraut auf dem Felde in ganz Egypten-
Lande/ übrig gelassen
; ist bekannt aus dem 2. B. Mo-
se am 10. v. 15. daher der König Pharao die Heuschrecken/
wegen des entsetzlichen Schadens den sie gethan/ einen
Tod
nennet/ wenn er v. 17. zu Mose und Aaron saget:
Bittet den HErrn euren GOtt/ daß er doch nur
diesen Tod von mir nehme
! von welchem Schaden
auch David redet und GOtt preißet/ daß er damit seine
Macht an den Egyptiern/ den Jsraeliten zu gute/ erwiesen/
im 78. Pf. v. 47. und Pf. 105. v. 34.

§. 38. Zu Zeiten Joels war auch durch solch Unge-
ziefer grosser Schaden geschehen/ also daß er saget Cap. 2.
v. 4. Was die Raupen lassen/ das fressen die Heu-
schrecken/ und was die Heuschrecken lassen/ das fres-
sen die Käfer/ und was die Käfer lassen/ das fris-
set das Geschmeiß
. Wie auch die Heuschrecken hiebe-
vor in Deutschland an manchen Orten alles weggefres-
sen/ ist oben aus Luthero und Sleidano angeführet wor-
den.

§. 39. Ein mehrers vor itzo nicht zu erzehlen/ son-
dern nur auf den Schaden zukommen/ welchen die itzigen

Heu-

der Wildpret (welche wenn ſie/ als offt geſchiehet/ von
groſſen Herren geheget werden/ vielmahl die Feld-Fruͤch-
te alſo zurichten/ daß es ein Jammer iſt/ anzuſehen) ſon-
dern auch kleine und unanſehnliche Creaturen darzu aus-
geruͤſtet/ daß ſie allerley Fruͤchte verderben/ und uns uͤmb
der Suͤnden willen groſſen Schaden zufuͤgen koͤnnen.

§. 37. Wie ſie vor alten Zeiten in Egypten gehauſ-
ſet/ da ſie alles Kraut im Lande aufgefreſſen/ und al-
le Fruͤchte auf den Baͤumen/ ſo von dem Hagel wa-
ren uͤberblieben/ und nichts gruͤnes an den Baͤumen/
und am Kraut auf dem Felde in ganz Egypten-
Lande/ uͤbrig gelaſſen
; iſt bekannt aus dem 2. B. Mo-
ſe am 10. v. 15. daher der Koͤnig Pharao die Heuſchrecken/
wegen des entſetzlichen Schadens den ſie gethan/ einen
Tod
nennet/ wenn er v. 17. zu Moſe und Aaron ſaget:
Bittet den HErrn euren GOtt/ daß er doch nur
dieſen Tod von mir nehme
! von welchem Schaden
auch David redet und GOtt preißet/ daß er damit ſeine
Macht an den Egyptiern/ den Jſraeliten zu gute/ erwieſen/
im 78. Pf. v. 47. und Pf. 105. v. 34.

§. 38. Zu Zeiten Joels war auch durch ſolch Unge-
ziefer groſſer Schaden geſchehen/ alſo daß er ſaget Cap. 2.
v. 4. Was die Raupen laſſen/ das freſſen die Heu-
ſchrecken/ und was die Heuſchrecken laſſen/ das freſ-
ſen die Kaͤfer/ und was die Kaͤfer laſſen/ das friſ-
ſet das Geſchmeiß
. Wie auch die Heuſchrecken hiebe-
vor in Deutſchland an manchen Orten alles weggefreſ-
ſen/ iſt oben aus Luthero und Sleidano angefuͤhret wor-
den.

§. 39. Ein mehrers vor itzo nicht zu erzehlen/ ſon-
dern nur auf den Schaden zukommen/ welchen die itzigen

Heu-
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[22/0024] der Wildpret (welche wenn ſie/ als offt geſchiehet/ von groſſen Herren geheget werden/ vielmahl die Feld-Fruͤch- te alſo zurichten/ daß es ein Jammer iſt/ anzuſehen) ſon- dern auch kleine und unanſehnliche Creaturen darzu aus- geruͤſtet/ daß ſie allerley Fruͤchte verderben/ und uns uͤmb der Suͤnden willen groſſen Schaden zufuͤgen koͤnnen. §. 37. Wie ſie vor alten Zeiten in Egypten gehauſ- ſet/ da ſie alles Kraut im Lande aufgefreſſen/ und al- le Fruͤchte auf den Baͤumen/ ſo von dem Hagel wa- ren uͤberblieben/ und nichts gruͤnes an den Baͤumen/ und am Kraut auf dem Felde in ganz Egypten- Lande/ uͤbrig gelaſſen; iſt bekannt aus dem 2. B. Mo- ſe am 10. v. 15. daher der Koͤnig Pharao die Heuſchrecken/ wegen des entſetzlichen Schadens den ſie gethan/ einen Tod nennet/ wenn er v. 17. zu Moſe und Aaron ſaget: Bittet den HErrn euren GOtt/ daß er doch nur dieſen Tod von mir nehme! von welchem Schaden auch David redet und GOtt preißet/ daß er damit ſeine Macht an den Egyptiern/ den Jſraeliten zu gute/ erwieſen/ im 78. Pf. v. 47. und Pf. 105. v. 34. §. 38. Zu Zeiten Joels war auch durch ſolch Unge- ziefer groſſer Schaden geſchehen/ alſo daß er ſaget Cap. 2. v. 4. Was die Raupen laſſen/ das freſſen die Heu- ſchrecken/ und was die Heuſchrecken laſſen/ das freſ- ſen die Kaͤfer/ und was die Kaͤfer laſſen/ das friſ- ſet das Geſchmeiß. Wie auch die Heuſchrecken hiebe- vor in Deutſchland an manchen Orten alles weggefreſ- ſen/ iſt oben aus Luthero und Sleidano angefuͤhret wor- den. §. 39. Ein mehrers vor itzo nicht zu erzehlen/ ſon- dern nur auf den Schaden zukommen/ welchen die itzigen Heu-

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Zitationshilfe: Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/24>, abgerufen am 24.11.2024.