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Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].

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lich herüber über die Saale gangen/ und hat sich der Zug
in der Breite von Rotenstein biß hieher nach Orlamünda/
und also eine deutsche Meile weit erstrecket. Wiewol sie
bey Rotenstein damahl von sich selbst fortgezogen/ auch bey
uns fortgetrieben worden/ daß man nicht gewust/ wo sie
sich des Nachts gelagert. Der meiste Theil der andern
hat sich an dem Galgen-Berge bey Cahla und auf denen
Eichenbergischen/ Altenbergischen/ Schirnewitzen und an-
gräntzenden Höhen gelagert. Gleichwohl ists über der
Saale nicht gäntzlich rein worden/ indem einige Hauffen
nachgezogen/ und sonderlich dero ein grosses Heer am 21.
ejusdem
über Mörsdorff und Dorna/ nach Ruttersdorff
und dero Gegend; von dannen aber noch selbiges Tages
gegen den Saalstrom fortgewandert. Auch von Sonn-
tags an/ etliche Hauffen von Bodnitz und Bockedra über
Oelcknitz und Rotenstein hingezogen. Überdiß ist nach ver-
gangenem 26. dito ein grosser Schwall in den Thälern/
und sonderlich ümb Ottendorff; ingleichen am 28. und 29.
ümb die Stadt Roda gewesen.

§. 34. Anlangend diejenigen/ so sich gegen Lichten-
han und Jena gelagert/ so haben sie auch am 20. und 21.
Augusti angefangen/ und zwar gegen Magdala und selbi-
ge Gegend fortzuziehen. Da sich aber ein Theil zur lin-
cken Seite/ auf Schorba/ Cröbitz und so weiter/ geschla-
gen/ die übrigen zur Rechten fortgezogen. Wie sie denn
auch den 21. allbereit bey Weimar ankommen.

§. 35. Und solches fortwandern hat uns nicht ge-
ringe Hoffnung gemachet/ es würde diß Heer disseits der
Saalen/ in den Aemtern Orlamünda und Leuchtenburg
ihr Lager bald ändern/ und in kurtzen gar von uns ziehen.
Gestalt denn auch viele aus der Altenburgischen Revier

sich

lich heruͤber uͤber die Saale gangen/ und hat ſich der Zug
in der Breite von Rotenſtein biß hieher nach Orlamuͤnda/
und alſo eine deutſche Meile weit erſtrecket. Wiewol ſie
bey Rotenſtein damahl von ſich ſelbſt fortgezogen/ auch bey
uns fortgetrieben worden/ daß man nicht gewuſt/ wo ſie
ſich des Nachts gelagert. Der meiſte Theil der andern
hat ſich an dem Galgen-Berge bey Cahla und auf denen
Eichenbergiſchen/ Altenbergiſchen/ Schirnewitzen und an-
graͤntzenden Hoͤhen gelagert. Gleichwohl iſts uͤber der
Saale nicht gaͤntzlich rein worden/ indem einige Hauffen
nachgezogen/ und ſonderlich dero ein groſſes Heer am 21.
ejusdem
uͤber Moͤrsdorff und Dorna/ nach Ruttersdorff
und dero Gegend; von dannen aber noch ſelbiges Tages
gegen den Saalſtrom fortgewandert. Auch von Sonn-
tags an/ etliche Hauffen von Bodnitz und Bockedra uͤber
Oelcknitz und Rotenſtein hingezogen. Überdiß iſt nach ver-
gangenem 26. dito ein groſſer Schwall in den Thaͤlern/
und ſonderlich uͤmb Ottendorff; ingleichen am 28. und 29.
uͤmb die Stadt Roda geweſen.

§. 34. Anlangend diejenigen/ ſo ſich gegen Lichten-
han und Jena gelagert/ ſo haben ſie auch am 20. und 21.
Auguſti angefangen/ und zwar gegen Magdala und ſelbi-
ge Gegend fortzuziehen. Da ſich aber ein Theil zur lin-
cken Seite/ auf Schorba/ Croͤbitz und ſo weiter/ geſchla-
gen/ die uͤbrigen zur Rechten fortgezogen. Wie ſie denn
auch den 21. allbereit bey Weimar ankommen.

§. 35. Und ſolches fortwandern hat uns nicht ge-
ringe Hoffnung gemachet/ es wuͤrde diß Heer diſſeits der
Saalen/ in den Aemtern Orlamuͤnda und Leuchtenburg
ihr Lager bald aͤndern/ und in kurtzen gar von uns ziehen.
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[20/0022] lich heruͤber uͤber die Saale gangen/ und hat ſich der Zug in der Breite von Rotenſtein biß hieher nach Orlamuͤnda/ und alſo eine deutſche Meile weit erſtrecket. Wiewol ſie bey Rotenſtein damahl von ſich ſelbſt fortgezogen/ auch bey uns fortgetrieben worden/ daß man nicht gewuſt/ wo ſie ſich des Nachts gelagert. Der meiſte Theil der andern hat ſich an dem Galgen-Berge bey Cahla und auf denen Eichenbergiſchen/ Altenbergiſchen/ Schirnewitzen und an- graͤntzenden Hoͤhen gelagert. Gleichwohl iſts uͤber der Saale nicht gaͤntzlich rein worden/ indem einige Hauffen nachgezogen/ und ſonderlich dero ein groſſes Heer am 21. ejusdem uͤber Moͤrsdorff und Dorna/ nach Ruttersdorff und dero Gegend; von dannen aber noch ſelbiges Tages gegen den Saalſtrom fortgewandert. Auch von Sonn- tags an/ etliche Hauffen von Bodnitz und Bockedra uͤber Oelcknitz und Rotenſtein hingezogen. Überdiß iſt nach ver- gangenem 26. dito ein groſſer Schwall in den Thaͤlern/ und ſonderlich uͤmb Ottendorff; ingleichen am 28. und 29. uͤmb die Stadt Roda geweſen. §. 34. Anlangend diejenigen/ ſo ſich gegen Lichten- han und Jena gelagert/ ſo haben ſie auch am 20. und 21. Auguſti angefangen/ und zwar gegen Magdala und ſelbi- ge Gegend fortzuziehen. Da ſich aber ein Theil zur lin- cken Seite/ auf Schorba/ Croͤbitz und ſo weiter/ geſchla- gen/ die uͤbrigen zur Rechten fortgezogen. Wie ſie denn auch den 21. allbereit bey Weimar ankommen. §. 35. Und ſolches fortwandern hat uns nicht ge- ringe Hoffnung gemachet/ es wuͤrde diß Heer diſſeits der Saalen/ in den Aemtern Orlamuͤnda und Leuchtenburg ihr Lager bald aͤndern/ und in kurtzen gar von uns ziehen. Geſtalt denn auch viele aus der Altenburgiſchen Revier ſich

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Zitationshilfe: Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/22>, abgerufen am 23.04.2024.