Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836.welche nach dem Bilde auf unserer Leinwand, das 49 Fuß hielt, gemessen, mehr als eine halbe Meile breit sein mußte; und hierauf ein Gehölz von so schönen, so unverkennbaren Tannen, wie ich sie nur je im Schooße meiner heimathlichen Gebirge emporsprossen sah. Ermüdet durch die ununterbrochene Folge derselben, verminderten wir die vergrößernde Kraft des Mikroskops, und wurden darauf gewahr, daß wir unvermerkt eine gebirgigte Gegend von hoher romantischer Schönheit und Abwechselung hinabgestiegen waren, und uns am Ufer eines Gewässers oder Landsee's befanden, dessen örtliche Beschaffenheit, Lage und Ausdehnung wir jedoch wegen der zu starken Vergrösserung noch nicht bestimmen konnten. Wir brachten daher unsere allerschwächste achromatische Linse in Anwendung, und bemerkten nunmehr, daß das von uns eben entdeckte Gewässer, seinem Umrisse nach, dem Mare Nubium, nach Riccioli's Benennung, entsprach. Dadurch fiel uns aber auf, daß, obgleich wir an der östlichen Seite des Mondes unsere Beobachtungen angefangen welche nach dem Bilde auf unserer Leinwand, das 49 Fuß hielt, gemessen, mehr als eine halbe Meile breit sein mußte; und hierauf ein Gehölz von so schönen, so unverkennbaren Tannen, wie ich sie nur je im Schooße meiner heimathlichen Gebirge emporsprossen sah. Ermüdet durch die ununterbrochene Folge derselben, verminderten wir die vergrößernde Kraft des Mikroskops, und wurden darauf gewahr, daß wir unvermerkt eine gebirgigte Gegend von hoher romantischer Schönheit und Abwechselung hinabgestiegen waren, und uns am Ufer eines Gewässers oder Landsee’s befanden, dessen örtliche Beschaffenheit, Lage und Ausdehnung wir jedoch wegen der zu starken Vergrösserung noch nicht bestimmen konnten. Wir brachten daher unsere allerschwächste achromatische Linse in Anwendung, und bemerkten nunmehr, daß das von uns eben entdeckte Gewässer, seinem Umrisse nach, dem Mare Nubium, nach Riccioli’s Benennung, entsprach. Dadurch fiel uns aber auf, daß, obgleich wir an der östlichen Seite des Mondes unsere Beobachtungen angefangen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0058" n="56"/> welche nach dem Bilde auf unserer Leinwand, das 49 Fuß hielt, gemessen, mehr als eine halbe Meile breit sein mußte; und hierauf ein Gehölz von so schönen, so unverkennbaren <hi rendition="#g">Tannen</hi>, wie ich sie nur je im Schooße meiner heimathlichen Gebirge emporsprossen sah. Ermüdet durch die ununterbrochene Folge derselben, verminderten wir die vergrößernde Kraft des Mikroskops, und wurden darauf gewahr, daß wir unvermerkt eine gebirgigte Gegend von hoher romantischer Schönheit und Abwechselung hinabgestiegen waren, und uns am Ufer eines Gewässers oder Landsee’s befanden, dessen örtliche Beschaffenheit, Lage und Ausdehnung wir jedoch wegen der zu starken Vergrösserung noch nicht bestimmen konnten. Wir brachten daher unsere allerschwächste achromatische Linse in Anwendung, und bemerkten nunmehr, daß das von uns eben entdeckte Gewässer, seinem Umrisse nach, dem <hi rendition="#aq">Mare Nubium,</hi> nach Riccioli’s Benennung, entsprach. Dadurch fiel uns aber auf, daß, obgleich wir an der östlichen Seite des Mondes unsere Beobachtungen angefangen </p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0058]
welche nach dem Bilde auf unserer Leinwand, das 49 Fuß hielt, gemessen, mehr als eine halbe Meile breit sein mußte; und hierauf ein Gehölz von so schönen, so unverkennbaren Tannen, wie ich sie nur je im Schooße meiner heimathlichen Gebirge emporsprossen sah. Ermüdet durch die ununterbrochene Folge derselben, verminderten wir die vergrößernde Kraft des Mikroskops, und wurden darauf gewahr, daß wir unvermerkt eine gebirgigte Gegend von hoher romantischer Schönheit und Abwechselung hinabgestiegen waren, und uns am Ufer eines Gewässers oder Landsee’s befanden, dessen örtliche Beschaffenheit, Lage und Ausdehnung wir jedoch wegen der zu starken Vergrösserung noch nicht bestimmen konnten. Wir brachten daher unsere allerschwächste achromatische Linse in Anwendung, und bemerkten nunmehr, daß das von uns eben entdeckte Gewässer, seinem Umrisse nach, dem Mare Nubium, nach Riccioli’s Benennung, entsprach. Dadurch fiel uns aber auf, daß, obgleich wir an der östlichen Seite des Mondes unsere Beobachtungen angefangen
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