Beschreibung und Gebrauch der astronom. Instrumente.
und die Summe von diesen vier Uhrzeiten 18h 24'. Nimmt man also von jeder dieser Zahlen den vierten Theil, so erhält man als Resultat dieser Beobachtungen, daß um 4h 36' Uhrzeit die ein- fache Zenithdistanz des Sterns gleich 58° 11' 17," ist.
§. 38. (Rectification des Multiplicationskreises.) Wir haben bisher vorausgesetzt, daß die Ebene der beiden Kreise vollkommen vertical und die optische Axe des Fernrohrs zu dieser Ebene pa- rallel ist. Allein durch welche Mittel kann man dieser Forderung genügen?
Zu diesem Zwecke muß man zuerst die verticale Axe b E oder den stählernen Cylinder, der in seinem untersten Punkte auf der Spange a b c steht, und auf welchem eigentlich das ganze Instru- ment ruht, in eine auf dem Horizonte senkrechte Stellung brin- gen; dieß wird man mittelst einer Libelle thun können, die man über jener Axe bei u u zwischen den zu dieser Absicht frei gelasse- nen Bogen der Säule E G aufstellt, welche den Unterstützungs- punkt des oben erwähnten Hebels für das Gegengewicht trägt. Stellt man dann den Kreis, also auch diese Libelle mit der Linie, die durch zwei der drei Fußschrauben geht, z. B. mit der Linie K K' parallel, so soll z. B. der Mittelpunkt der Blase bei dem Theilstriche 10 stehen. Dreht man dann den Kreis um seine ver- ticale Axe F B um 180 Grade, bis er wieder mit der Linie K K'' parallel ist, und zeigt in dieser Lage der Mittelpunkt der Blase z. B. 20, so wird man die eine oder die andere dieser beiden Fußschrauben K oder K' so lange bewegen, bis die Blase das Mittel jener beiden Zahlen, d. h. bis sie die Zahl 15 zeigt. Auf diese Weise bringt man es durch einige Wiederholungen dieses Verfahrens leicht dahin, daß die Libelle, in den beiden erwähn- ten Lagen des Kreises, immer dieselbe Zahl z. B. 15 zeigt. Dreht man dann den Kreis im Horizonte noch um 90 Grade gegen seine beiden vorigen Lagen, so daß jetzt der Kreis durch die dritte Fuß- schraube K'' geht, so wird man auch diese Fußschraube K'' so lange bewegen, bis die Libelle in dieser neuen Lage ebenfalls 15 zeigt, und dann wird die Libelle in allen Lagen des Kreises immer un- verändert dieselbe Zahl geben, zum Zeichen, daß die erwähnte stählerne Axe des Instruments in der That vertical ist. Sollte die Libelle bei dieser Bewegung des Kreises durch alle Punkte des
Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.
und die Summe von dieſen vier Uhrzeiten 18h 24′. Nimmt man alſo von jeder dieſer Zahlen den vierten Theil, ſo erhält man als Reſultat dieſer Beobachtungen, daß um 4h 36′ Uhrzeit die ein- fache Zenithdiſtanz des Sterns gleich 58° 11′ 17,″ iſt.
§. 38. (Rectification des Multiplicationskreiſes.) Wir haben bisher vorausgeſetzt, daß die Ebene der beiden Kreiſe vollkommen vertical und die optiſche Axe des Fernrohrs zu dieſer Ebene pa- rallel iſt. Allein durch welche Mittel kann man dieſer Forderung genügen?
Zu dieſem Zwecke muß man zuerſt die verticale Axe b E oder den ſtählernen Cylinder, der in ſeinem unterſten Punkte auf der Spange a b c ſteht, und auf welchem eigentlich das ganze Inſtru- ment ruht, in eine auf dem Horizonte ſenkrechte Stellung brin- gen; dieß wird man mittelſt einer Libelle thun können, die man über jener Axe bei u u zwiſchen den zu dieſer Abſicht frei gelaſſe- nen Bogen der Säule E G aufſtellt, welche den Unterſtützungs- punkt des oben erwähnten Hebels für das Gegengewicht trägt. Stellt man dann den Kreis, alſo auch dieſe Libelle mit der Linie, die durch zwei der drei Fußſchrauben geht, z. B. mit der Linie K K' parallel, ſo ſoll z. B. der Mittelpunkt der Blaſe bei dem Theilſtriche 10 ſtehen. Dreht man dann den Kreis um ſeine ver- ticale Axe F B um 180 Grade, bis er wieder mit der Linie K K'' parallel iſt, und zeigt in dieſer Lage der Mittelpunkt der Blaſe z. B. 20, ſo wird man die eine oder die andere dieſer beiden Fußſchrauben K oder K' ſo lange bewegen, bis die Blaſe das Mittel jener beiden Zahlen, d. h. bis ſie die Zahl 15 zeigt. Auf dieſe Weiſe bringt man es durch einige Wiederholungen dieſes Verfahrens leicht dahin, daß die Libelle, in den beiden erwähn- ten Lagen des Kreiſes, immer dieſelbe Zahl z. B. 15 zeigt. Dreht man dann den Kreis im Horizonte noch um 90 Grade gegen ſeine beiden vorigen Lagen, ſo daß jetzt der Kreis durch die dritte Fuß- ſchraube K'' geht, ſo wird man auch dieſe Fußſchraube K'' ſo lange bewegen, bis die Libelle in dieſer neuen Lage ebenfalls 15 zeigt, und dann wird die Libelle in allen Lagen des Kreiſes immer un- verändert dieſelbe Zahl geben, zum Zeichen, daß die erwähnte ſtählerne Axe des Inſtruments in der That vertical iſt. Sollte die Libelle bei dieſer Bewegung des Kreiſes durch alle Punkte des
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Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.
und die Summe von dieſen vier Uhrzeiten 18h 24′. Nimmt man
alſo von jeder dieſer Zahlen den vierten Theil, ſo erhält man als
Reſultat dieſer Beobachtungen, daß um 4h 36′ Uhrzeit die ein-
fache Zenithdiſtanz des Sterns gleich 58° 11′ 17,″ iſt.
§. 38. (Rectification des Multiplicationskreiſes.) Wir haben
bisher vorausgeſetzt, daß die Ebene der beiden Kreiſe vollkommen
vertical und die optiſche Axe des Fernrohrs zu dieſer Ebene pa-
rallel iſt. Allein durch welche Mittel kann man dieſer Forderung
genügen?
Zu dieſem Zwecke muß man zuerſt die verticale Axe b E oder
den ſtählernen Cylinder, der in ſeinem unterſten Punkte auf der
Spange a b c ſteht, und auf welchem eigentlich das ganze Inſtru-
ment ruht, in eine auf dem Horizonte ſenkrechte Stellung brin-
gen; dieß wird man mittelſt einer Libelle thun können, die man
über jener Axe bei u u zwiſchen den zu dieſer Abſicht frei gelaſſe-
nen Bogen der Säule E G aufſtellt, welche den Unterſtützungs-
punkt des oben erwähnten Hebels für das Gegengewicht trägt.
Stellt man dann den Kreis, alſo auch dieſe Libelle mit der Linie,
die durch zwei der drei Fußſchrauben geht, z. B. mit der Linie
K K' parallel, ſo ſoll z. B. der Mittelpunkt der Blaſe bei dem
Theilſtriche 10 ſtehen. Dreht man dann den Kreis um ſeine ver-
ticale Axe F B um 180 Grade, bis er wieder mit der Linie K K''
parallel iſt, und zeigt in dieſer Lage der Mittelpunkt der Blaſe
z. B. 20, ſo wird man die eine oder die andere dieſer beiden
Fußſchrauben K oder K' ſo lange bewegen, bis die Blaſe das
Mittel jener beiden Zahlen, d. h. bis ſie die Zahl 15 zeigt. Auf
dieſe Weiſe bringt man es durch einige Wiederholungen dieſes
Verfahrens leicht dahin, daß die Libelle, in den beiden erwähn-
ten Lagen des Kreiſes, immer dieſelbe Zahl z. B. 15 zeigt. Dreht
man dann den Kreis im Horizonte noch um 90 Grade gegen ſeine
beiden vorigen Lagen, ſo daß jetzt der Kreis durch die dritte Fuß-
ſchraube K'' geht, ſo wird man auch dieſe Fußſchraube K'' ſo lange
bewegen, bis die Libelle in dieſer neuen Lage ebenfalls 15 zeigt,
und dann wird die Libelle in allen Lagen des Kreiſes immer un-
verändert dieſelbe Zahl geben, zum Zeichen, daß die erwähnte
ſtählerne Axe des Inſtruments in der That vertical iſt. Sollte
die Libelle bei dieſer Bewegung des Kreiſes durch alle Punkte des
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/354>, abgerufen am 24.11.2024.
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