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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.

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Säculäre Störungen.
Auf diese Weise hat man in den neueren Zeiten die Masse Ju-
piters durch die Störungen, welche er auf die vier neuen Pla-
neten ausübt, mit einer viel größeren Schärfe bestimmt, als es
früher durch die Beobachtung der vier Satelliten dieses Planeten
möglich war, eine Verbesserung von großer Wichtigkeit, da Ju-
piter unter allen Planeten bei weitem die größte Masse hat, und
daher auch auf das ganze Planetensystem den bedeutendsten Ein-
fluß äußert. Künftig wird es daher besser seyn, die Beobach-
tungen dieser Satelliten und der Störungen, die sie von der
Sonne erleiden, zur Bestimmung ihrer eigenen Massen zu be-
nützen, wie dieß Laplace mit den vier Monden Jupiters schon
gethan hat. Er hat auf diesem Wege die Massen dieser Satel-
liten, wie folgt, gefunden.

Masse Jupiters . . . 1
des I. Satelliten 0,000017
II. -- -- 0,000023
III. -- -- 0,000088
IV. -- -- 0,00004[ - 1 Zeichen fehlt]

Die Bewegungen der sieben Monde Saturns und noch mehr
die der sechs des Uranus sind uns noch zu wenig bekannt, um
sie zu demselben Zwecke anwenden zu können, und zwar, weil sie
selbst, besonders die letzten, sehr lichtschwach und demnach nur mit
den vorzüglichsten Telescopen zu sehen sind. Es ist überraschend, diese
kleinen Körper, diese Atome des Himmels in derselben Waage
abwägen zu sehen, in welcher wir oben (Kap. III.) das Gewicht
der ungeheueren Masse der Sonne bestimmt haben, deren Masse
die des kleinsten dieser Satelliten wenigstens 50 millionenmal
übertrifft.

Bemerken wir noch zum Schlusse dieses Gegenstandes, daß
die Bewegungen, welche durch die gegenseitigen Störungen der
Planeten in den Excentricitäten ihrer Bahnen hervorgebracht
werden, zu den langsamsten gehören, die wir in der Natur
finden. Die Excentricität der Merkursbahn ändert sich in hun-
dert Jahren erst um den 0,000004sten Theil ihrer Halbaxe, d. h.
um nahe 31 3/10 Meilen, so daß also diese Excentricität in einem
Tage nur um nahe 20 Fuß zunimmt, während Merkur selbst in
dieser Bahn im Mittel täglich sich um 576000 Meilen bewegt,

Säculäre Störungen.
Auf dieſe Weiſe hat man in den neueren Zeiten die Maſſe Ju-
piters durch die Störungen, welche er auf die vier neuen Pla-
neten ausübt, mit einer viel größeren Schärfe beſtimmt, als es
früher durch die Beobachtung der vier Satelliten dieſes Planeten
möglich war, eine Verbeſſerung von großer Wichtigkeit, da Ju-
piter unter allen Planeten bei weitem die größte Maſſe hat, und
daher auch auf das ganze Planetenſyſtem den bedeutendſten Ein-
fluß äußert. Künftig wird es daher beſſer ſeyn, die Beobach-
tungen dieſer Satelliten und der Störungen, die ſie von der
Sonne erleiden, zur Beſtimmung ihrer eigenen Maſſen zu be-
nützen, wie dieß Laplace mit den vier Monden Jupiters ſchon
gethan hat. Er hat auf dieſem Wege die Maſſen dieſer Satel-
liten, wie folgt, gefunden.

Maſſe Jupiters . . . 1
des I. Satelliten 0,000017
II. — — 0,000023
III. — — 0,000088
IV. — — 0,00004[ – 1 Zeichen fehlt]

Die Bewegungen der ſieben Monde Saturns und noch mehr
die der ſechs des Uranus ſind uns noch zu wenig bekannt, um
ſie zu demſelben Zwecke anwenden zu können, und zwar, weil ſie
ſelbſt, beſonders die letzten, ſehr lichtſchwach und demnach nur mit
den vorzüglichſten Teleſcopen zu ſehen ſind. Es iſt überraſchend, dieſe
kleinen Körper, dieſe Atome des Himmels in derſelben Waage
abwägen zu ſehen, in welcher wir oben (Kap. III.) das Gewicht
der ungeheueren Maſſe der Sonne beſtimmt haben, deren Maſſe
die des kleinſten dieſer Satelliten wenigſtens 50 millionenmal
übertrifft.

Bemerken wir noch zum Schluſſe dieſes Gegenſtandes, daß
die Bewegungen, welche durch die gegenſeitigen Störungen der
Planeten in den Excentricitäten ihrer Bahnen hervorgebracht
werden, zu den langſamſten gehören, die wir in der Natur
finden. Die Excentricität der Merkursbahn ändert ſich in hun-
dert Jahren erſt um den 0,000004ſten Theil ihrer Halbaxe, d. h.
um nahe 31 3/10 Meilen, ſo daß alſo dieſe Excentricität in einem
Tage nur um nahe 20 Fuß zunimmt, während Merkur ſelbſt in
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[144/0156] Säculäre Störungen. Auf dieſe Weiſe hat man in den neueren Zeiten die Maſſe Ju- piters durch die Störungen, welche er auf die vier neuen Pla- neten ausübt, mit einer viel größeren Schärfe beſtimmt, als es früher durch die Beobachtung der vier Satelliten dieſes Planeten möglich war, eine Verbeſſerung von großer Wichtigkeit, da Ju- piter unter allen Planeten bei weitem die größte Maſſe hat, und daher auch auf das ganze Planetenſyſtem den bedeutendſten Ein- fluß äußert. Künftig wird es daher beſſer ſeyn, die Beobach- tungen dieſer Satelliten und der Störungen, die ſie von der Sonne erleiden, zur Beſtimmung ihrer eigenen Maſſen zu be- nützen, wie dieß Laplace mit den vier Monden Jupiters ſchon gethan hat. Er hat auf dieſem Wege die Maſſen dieſer Satel- liten, wie folgt, gefunden. Maſſe Jupiters . . . 1 des I. Satelliten 0,000017 II. — — 0,000023 III. — — 0,000088 IV. — — 0,00004_ Die Bewegungen der ſieben Monde Saturns und noch mehr die der ſechs des Uranus ſind uns noch zu wenig bekannt, um ſie zu demſelben Zwecke anwenden zu können, und zwar, weil ſie ſelbſt, beſonders die letzten, ſehr lichtſchwach und demnach nur mit den vorzüglichſten Teleſcopen zu ſehen ſind. Es iſt überraſchend, dieſe kleinen Körper, dieſe Atome des Himmels in derſelben Waage abwägen zu ſehen, in welcher wir oben (Kap. III.) das Gewicht der ungeheueren Maſſe der Sonne beſtimmt haben, deren Maſſe die des kleinſten dieſer Satelliten wenigſtens 50 millionenmal übertrifft. Bemerken wir noch zum Schluſſe dieſes Gegenſtandes, daß die Bewegungen, welche durch die gegenſeitigen Störungen der Planeten in den Excentricitäten ihrer Bahnen hervorgebracht werden, zu den langſamſten gehören, die wir in der Natur finden. Die Excentricität der Merkursbahn ändert ſich in hun- dert Jahren erſt um den 0,000004ſten Theil ihrer Halbaxe, d. h. um nahe 31 3/10 Meilen, ſo daß alſo dieſe Excentricität in einem Tage nur um nahe 20 Fuß zunimmt, während Merkur ſelbſt in dieſer Bahn im Mittel täglich ſich um 576000 Meilen bewegt,

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/156>, abgerufen am 09.11.2024.