Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Die Monde der drei äußersten Planeten. uns noch sichtbar seyn können. Wahrscheinlich sind daher dieseMonde, so wie ihr Hauptplanet selbst mit sehr dichten Atmosphären umgeben, in welchen große Revolutionen statt haben. §. 146. (Verfinsterungen dieser Monde.) Eben so ist bereits Sey S die Sonne (Fig. 14), I Jupiter, A B C die Bahn Die Monde der drei äußerſten Planeten. uns noch ſichtbar ſeyn können. Wahrſcheinlich ſind daher dieſeMonde, ſo wie ihr Hauptplanet ſelbſt mit ſehr dichten Atmoſphären umgeben, in welchen große Revolutionen ſtatt haben. §. 146. (Verfinſterungen dieſer Monde.) Eben ſo iſt bereits Sey S die Sonne (Fig. 14), I Jupiter, A B C die Bahn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0220" n="210"/><fw place="top" type="header">Die Monde der drei äußerſten Planeten.</fw><lb/> uns noch ſichtbar ſeyn können. Wahrſcheinlich ſind daher dieſe<lb/> Monde, ſo wie ihr Hauptplanet ſelbſt mit ſehr dichten Atmoſphären<lb/> umgeben, in welchen große Revolutionen ſtatt haben.</p><lb/> <p>§. 146. (Verfinſterungen dieſer Monde.) Eben ſo iſt bereits<lb/> früher (<hi rendition="#aq">I.</hi> S. 338) bemerkt worden, daß die Verfinſterungen der<lb/> Satelliten Jupiters uns ein ſehr bequemes Mittel gewähren, die<lb/> geographiſche Länge der Beobachtungsorte zu beſtimmen, das be-<lb/> ſonders auf der See ſehr gut angewendet werden konnte, da dieſe<lb/> Finſterniſſe ſo oft wiederkehren und viel häufiger, als bei unſerm<lb/> Monde, vorfallen. In den neueren Zeiten, wo die Theorie und<lb/> die Tafeln unſeres eigenen Mondes zu einer ſo großen Vollkom-<lb/> menheit gebracht worden ſind, bedient man ſich zu dieſem für die<lb/> Seefahrt ſo wichtigen Zwecke vorzugsweiſe der beobachteten Diſtanzen<lb/> des Mondes von den übrigen Geſtirnen, allein zur Zeit der Ent-<lb/> deckung jener Satelliten, im Anfange des ſiebenzehnten Jahr-<lb/> hunderts, hatte man kein anderes Mittel, die geographiſche Länge<lb/> zweier ſehr von einander entfernten Orte zu beſtimmen, als eben<lb/> die Finſterniſſe dieſer Satelliten, da die Finſterniſſe unſeres Mon-<lb/> des (<hi rendition="#aq">I.</hi> §. 174. 175) zu ſelten vorfallen, um auf der See von<lb/> großem Nutzen zu ſeyn.</p><lb/> <p>Sey <hi rendition="#aq">S</hi> die Sonne (Fig. 14), <hi rendition="#aq">I</hi> Jupiter, <hi rendition="#aq">A B C</hi> die Bahn<lb/> der Erde und <hi rendition="#aq">a b c d</hi> die Bahn eines Satelliten dieſes Planeten,<lb/> wo ſich die Erde und der Satellit von Weſt nach Oſt oder in der<lb/> Richtung <hi rendition="#aq">A B C</hi> und <hi rendition="#aq">a b c</hi> bewegen. Wenn der Satellit in der<lb/> Gegend <hi rendition="#aq">a b</hi> ſeiner Bahn, oder in der Nähe des Schattenkegels<lb/><hi rendition="#aq">c N d</hi> iſt, den Jupiter, von der Sonne <hi rendition="#aq">S</hi> beſchienen, hinter ſich<lb/> wirft, ſo verſchwindet er unſeren Blicken, ſobald er in dieſen<lb/> Schatten tritt, und verurſacht dadurch für die Bewohner des<lb/> Hauptplaneten eine Mondesfinſterniß. Wenn aber der Satellit<lb/> in der Gegend <hi rendition="#aq">c d</hi> ſeiner Bahn, zwiſchen der Sonne und ſeinem<lb/> Hauptplaneten ſteht, ſo wirft er ſeinen eigenen Schatten auf den<lb/> letzten und erzeugt dadurch eine Sonnenfinſterniß. (Vergl. <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> S. 337.) Man ſieht daraus, daß die Finſterniſſe dieſer Satelliten<lb/> im Allgemeinen ganz analog mit denen unſeres Mondes (<hi rendition="#aq">I.</hi> S. 333)<lb/> ſind, obſchon ſie ſich auch wieder in einigen Nebenumſtänden<lb/> weſentlich von ihnen unterſcheiden. Wegen der viel größeren<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [210/0220]
Die Monde der drei äußerſten Planeten.
uns noch ſichtbar ſeyn können. Wahrſcheinlich ſind daher dieſe
Monde, ſo wie ihr Hauptplanet ſelbſt mit ſehr dichten Atmoſphären
umgeben, in welchen große Revolutionen ſtatt haben.
§. 146. (Verfinſterungen dieſer Monde.) Eben ſo iſt bereits
früher (I. S. 338) bemerkt worden, daß die Verfinſterungen der
Satelliten Jupiters uns ein ſehr bequemes Mittel gewähren, die
geographiſche Länge der Beobachtungsorte zu beſtimmen, das be-
ſonders auf der See ſehr gut angewendet werden konnte, da dieſe
Finſterniſſe ſo oft wiederkehren und viel häufiger, als bei unſerm
Monde, vorfallen. In den neueren Zeiten, wo die Theorie und
die Tafeln unſeres eigenen Mondes zu einer ſo großen Vollkom-
menheit gebracht worden ſind, bedient man ſich zu dieſem für die
Seefahrt ſo wichtigen Zwecke vorzugsweiſe der beobachteten Diſtanzen
des Mondes von den übrigen Geſtirnen, allein zur Zeit der Ent-
deckung jener Satelliten, im Anfange des ſiebenzehnten Jahr-
hunderts, hatte man kein anderes Mittel, die geographiſche Länge
zweier ſehr von einander entfernten Orte zu beſtimmen, als eben
die Finſterniſſe dieſer Satelliten, da die Finſterniſſe unſeres Mon-
des (I. §. 174. 175) zu ſelten vorfallen, um auf der See von
großem Nutzen zu ſeyn.
Sey S die Sonne (Fig. 14), I Jupiter, A B C die Bahn
der Erde und a b c d die Bahn eines Satelliten dieſes Planeten,
wo ſich die Erde und der Satellit von Weſt nach Oſt oder in der
Richtung A B C und a b c bewegen. Wenn der Satellit in der
Gegend a b ſeiner Bahn, oder in der Nähe des Schattenkegels
c N d iſt, den Jupiter, von der Sonne S beſchienen, hinter ſich
wirft, ſo verſchwindet er unſeren Blicken, ſobald er in dieſen
Schatten tritt, und verurſacht dadurch für die Bewohner des
Hauptplaneten eine Mondesfinſterniß. Wenn aber der Satellit
in der Gegend c d ſeiner Bahn, zwiſchen der Sonne und ſeinem
Hauptplaneten ſteht, ſo wirft er ſeinen eigenen Schatten auf den
letzten und erzeugt dadurch eine Sonnenfinſterniß. (Vergl. I.
S. 337.) Man ſieht daraus, daß die Finſterniſſe dieſer Satelliten
im Allgemeinen ganz analog mit denen unſeres Mondes (I. S. 333)
ſind, obſchon ſie ſich auch wieder in einigen Nebenumſtänden
weſentlich von ihnen unterſcheiden. Wegen der viel größeren
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