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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.

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Saturn und sein Ring.
nach fh rückt und in fh selbst wird diese Summe am größten
seyn, also auch hier der Ring am hellsten erscheinen. Von fh
weiter gegen g k wird diese Summe abnehmen, und nahe bei g k
am kleinsten seyn, von wo sie wieder wachsen und in g k selbst
neuerdings einen größten Werth erhalten wird, wo also der Ring
neuerdings am hellsten, aber nicht ganz so hell wie in fh, er-
scheinen wird, weil die Summe der beleuchteten Theile der Gesichts-
linie in g k offenbar kleiner, als in fh ist. Je weiter dann diese
Gesichtslinien von g k oder von dem Mittelpunkte a des Saturn
noch wegrücken, desto kleiner wird dieser beleuchtete Theil derselben,
bis er endlich an dem äußersten Rande o des Ringes gänzlich
verschwindet.

Es werden sich daher, die Ringe mögen rotiren oder nicht,
und sie mögen in der Gestalt der breitesten Ellipse oder auch in
der einer geraden Linie erscheinen, immer zwei Lichtknoten auf
jeder Seite der Kugel zeigen, von welchen der hellere in der Rich-
tung von fh und der minder helle in der von g k seyn wird, und
in diesen Stellen hat auch Schröter in der That seine vermeinten
Berge beobachtet, während Herschel, mit seinen noch bessern Fern-
röhren, wahre Erhöhungen auf der Oberfläche des Ringes auf-
gefunden und dadurch die Rotation derselben der Wahrheit gemäß
bestimmt hat.

§. 115. (Anblick des Ringes von Saturn gesehen.) Die
Freunde des gestirnten Himmels, wie er uns von der Erde er-
scheint, werden ihn ohne Zweifel für die Bewohner Saturns noch
viel schöner denken. Wenn der sanfte Schimmer des Mondes,
der unsere Nächte so lieblich beleuchtet, den Beschauer schon zu
erhabenen Betrachtungen bewegt, welche Genüsse würde er dort
erwarten, wo der Sternehimmel nicht minder reich an Schön-
heiten aller Art ist, und wo noch überdieß sieben Monde das
Dunkel der Nacht erhellen, und wo ein großer Ring, der sich wie ein
breites Strahlenband um den ganzen Himmel schwingt, in immer
abwechselnden Stellungen die Aufmerksamkeit des staunenden Beob-
achters an sich zieht.


Saturn und ſein Ring.
nach fh rückt und in fh ſelbſt wird dieſe Summe am größten
ſeyn, alſo auch hier der Ring am hellſten erſcheinen. Von fh
weiter gegen g k wird dieſe Summe abnehmen, und nahe bei g k
am kleinſten ſeyn, von wo ſie wieder wachſen und in g k ſelbſt
neuerdings einen größten Werth erhalten wird, wo alſo der Ring
neuerdings am hellſten, aber nicht ganz ſo hell wie in fh, er-
ſcheinen wird, weil die Summe der beleuchteten Theile der Geſichts-
linie in g k offenbar kleiner, als in fh iſt. Je weiter dann dieſe
Geſichtslinien von g k oder von dem Mittelpunkte a des Saturn
noch wegrücken, deſto kleiner wird dieſer beleuchtete Theil derſelben,
bis er endlich an dem äußerſten Rande o des Ringes gänzlich
verſchwindet.

Es werden ſich daher, die Ringe mögen rotiren oder nicht,
und ſie mögen in der Geſtalt der breiteſten Ellipſe oder auch in
der einer geraden Linie erſcheinen, immer zwei Lichtknoten auf
jeder Seite der Kugel zeigen, von welchen der hellere in der Rich-
tung von fh und der minder helle in der von g k ſeyn wird, und
in dieſen Stellen hat auch Schröter in der That ſeine vermeinten
Berge beobachtet, während Herſchel, mit ſeinen noch beſſern Fern-
röhren, wahre Erhöhungen auf der Oberfläche des Ringes auf-
gefunden und dadurch die Rotation derſelben der Wahrheit gemäß
beſtimmt hat.

§. 115. (Anblick des Ringes von Saturn geſehen.) Die
Freunde des geſtirnten Himmels, wie er uns von der Erde er-
ſcheint, werden ihn ohne Zweifel für die Bewohner Saturns noch
viel ſchöner denken. Wenn der ſanfte Schimmer des Mondes,
der unſere Nächte ſo lieblich beleuchtet, den Beſchauer ſchon zu
erhabenen Betrachtungen bewegt, welche Genüſſe würde er dort
erwarten, wo der Sternehimmel nicht minder reich an Schön-
heiten aller Art iſt, und wo noch überdieß ſieben Monde das
Dunkel der Nacht erhellen, und wo ein großer Ring, der ſich wie ein
breites Strahlenband um den ganzen Himmel ſchwingt, in immer
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achters an ſich zieht.


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[151/0161] Saturn und ſein Ring. nach fh rückt und in fh ſelbſt wird dieſe Summe am größten ſeyn, alſo auch hier der Ring am hellſten erſcheinen. Von fh weiter gegen g k wird dieſe Summe abnehmen, und nahe bei g k am kleinſten ſeyn, von wo ſie wieder wachſen und in g k ſelbſt neuerdings einen größten Werth erhalten wird, wo alſo der Ring neuerdings am hellſten, aber nicht ganz ſo hell wie in fh, er- ſcheinen wird, weil die Summe der beleuchteten Theile der Geſichts- linie in g k offenbar kleiner, als in fh iſt. Je weiter dann dieſe Geſichtslinien von g k oder von dem Mittelpunkte a des Saturn noch wegrücken, deſto kleiner wird dieſer beleuchtete Theil derſelben, bis er endlich an dem äußerſten Rande o des Ringes gänzlich verſchwindet. Es werden ſich daher, die Ringe mögen rotiren oder nicht, und ſie mögen in der Geſtalt der breiteſten Ellipſe oder auch in der einer geraden Linie erſcheinen, immer zwei Lichtknoten auf jeder Seite der Kugel zeigen, von welchen der hellere in der Rich- tung von fh und der minder helle in der von g k ſeyn wird, und in dieſen Stellen hat auch Schröter in der That ſeine vermeinten Berge beobachtet, während Herſchel, mit ſeinen noch beſſern Fern- röhren, wahre Erhöhungen auf der Oberfläche des Ringes auf- gefunden und dadurch die Rotation derſelben der Wahrheit gemäß beſtimmt hat. §. 115. (Anblick des Ringes von Saturn geſehen.) Die Freunde des geſtirnten Himmels, wie er uns von der Erde er- ſcheint, werden ihn ohne Zweifel für die Bewohner Saturns noch viel ſchöner denken. Wenn der ſanfte Schimmer des Mondes, der unſere Nächte ſo lieblich beleuchtet, den Beſchauer ſchon zu erhabenen Betrachtungen bewegt, welche Genüſſe würde er dort erwarten, wo der Sternehimmel nicht minder reich an Schön- heiten aller Art iſt, und wo noch überdieß ſieben Monde das Dunkel der Nacht erhellen, und wo ein großer Ring, der ſich wie ein breites Strahlenband um den ganzen Himmel ſchwingt, in immer abwechſelnden Stellungen die Aufmerkſamkeit des ſtaunenden Beob- achters an ſich zieht.

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem02_1835/161>, abgerufen am 22.11.2024.