Nächste Folgen d. elliptischen Bewegung d. Planeten.
Denken wir uns nun noch eine zweite mittlere Sonne, welche ebenfalls gleichförmig, aber in der Ebene des Aequators einhergeht, und welche immer zugleich mit jener ersten, mitt- leren Sonne durch die beiden Punkte der Nachtgleichen geht, de- ren Umlaufszeit also wieder dieselbe, wie jene der beiden andern Sonnen ist. Dieß vorausgesetzt, wird es ebenfalls sehr leicht seyn, den Ort dieser zweiten mittleren Sonne im Aequator, d. h. ihre Rectascension für jeden Augenblick anzugeben. Diese Rectascen- sion wird nämlich offenbar gleich der Länge der ersten mittleren Sonne seyn, und diese letzte erhält man sofort aus der Tafel des §. 144. So haben wir z. B. für den 10. Julius des Jahres 1836 im Mittag Wiens
1836 . . .
280°,136
0 Juli . . .
178°,402
10 Tage . .
9°,857
108°,395
oder die gesuchte Rectascension der zweiten mittleren Sonne für diesen Augenblick ist 108°,395 oder durch 15 dividirt, um sie auf Zeit zu bringen, 7 St. 13' 35".
Dieser Punkt des Aequators also, der die zweite mittlere Sonne einnimmt, und den man für jeden Augenblick so leicht finden kann, dieser Punkt wird es seyn, dessen Stundenwinkel die mittlere Sonnenzeit für diesen Augenblick angeben wird.
Welches wird aber der Punkt des Aequators seyn, welchem in demselben Augenblick die wahre Sonne entspricht, d. h. derje- nige Punkt, der in diesem Augenblick von dem Declinationskreise der wahren Sonne getroffen wird? -- Man wird diesen Punkt kennen, wenn man die Rectascension der wahren Sonne kennt. Diese Rectascension aber wird man leicht finden, wenn man ein- mal die Länge der wahren Sonne weiß, und diese letzte findet man durch dieselbe Tafel des §. 144, wenn man an die bereits gefundene mittlere Länge 108°,395 die Gleichung der Bahn an- bringt. Man hat nämlich, nach §. 145, das Argument 108,395 -- 100,064 = 8,331, mit welchem man die Gleichung der Bahn 0,273, und daher die wahre Länge der Sonne gleich 108°,122 findet.
Kennt man aber die Länge der wahren Sonne, so ist es leicht, daraus auch die Rectascension derselben abzuleiten. Es ist
Nächſte Folgen d. elliptiſchen Bewegung d. Planeten.
Denken wir uns nun noch eine zweite mittlere Sonne, welche ebenfalls gleichförmig, aber in der Ebene des Aequators einhergeht, und welche immer zugleich mit jener erſten, mitt- leren Sonne durch die beiden Punkte der Nachtgleichen geht, de- ren Umlaufszeit alſo wieder dieſelbe, wie jene der beiden andern Sonnen iſt. Dieß vorausgeſetzt, wird es ebenfalls ſehr leicht ſeyn, den Ort dieſer zweiten mittleren Sonne im Aequator, d. h. ihre Rectaſcenſion für jeden Augenblick anzugeben. Dieſe Rectaſcen- ſion wird nämlich offenbar gleich der Länge der erſten mittleren Sonne ſeyn, und dieſe letzte erhält man ſofort aus der Tafel des §. 144. So haben wir z. B. für den 10. Julius des Jahres 1836 im Mittag Wiens
1836 . . .
280°,136
0 Juli . . .
178°,402
10 Tage . .
9°,857
108°,395
oder die geſuchte Rectaſcenſion der zweiten mittleren Sonne für dieſen Augenblick iſt 108°,395 oder durch 15 dividirt, um ſie auf Zeit zu bringen, 7 St. 13′ 35″.
Dieſer Punkt des Aequators alſo, der die zweite mittlere Sonne einnimmt, und den man für jeden Augenblick ſo leicht finden kann, dieſer Punkt wird es ſeyn, deſſen Stundenwinkel die mittlere Sonnenzeit für dieſen Augenblick angeben wird.
Welches wird aber der Punkt des Aequators ſeyn, welchem in demſelben Augenblick die wahre Sonne entſpricht, d. h. derje- nige Punkt, der in dieſem Augenblick von dem Declinationskreiſe der wahren Sonne getroffen wird? — Man wird dieſen Punkt kennen, wenn man die Rectaſcenſion der wahren Sonne kennt. Dieſe Rectaſcenſion aber wird man leicht finden, wenn man ein- mal die Länge der wahren Sonne weiß, und dieſe letzte findet man durch dieſelbe Tafel des §. 144, wenn man an die bereits gefundene mittlere Länge 108°,395 die Gleichung der Bahn an- bringt. Man hat nämlich, nach §. 145, das Argument 108,395 — 100,064 = 8,331, mit welchem man die Gleichung der Bahn 0,273, und daher die wahre Länge der Sonne gleich 108°,122 findet.
Kennt man aber die Länge der wahren Sonne, ſo iſt es leicht, daraus auch die Rectaſcenſion derſelben abzuleiten. Es iſt
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Nächſte Folgen d. elliptiſchen Bewegung d. Planeten.
Denken wir uns nun noch eine zweite mittlere Sonne,
welche ebenfalls gleichförmig, aber in der Ebene des Aequators
einhergeht, und welche immer zugleich mit jener erſten, mitt-
leren Sonne durch die beiden Punkte der Nachtgleichen geht, de-
ren Umlaufszeit alſo wieder dieſelbe, wie jene der beiden andern
Sonnen iſt. Dieß vorausgeſetzt, wird es ebenfalls ſehr leicht ſeyn,
den Ort dieſer zweiten mittleren Sonne im Aequator, d. h. ihre
Rectaſcenſion für jeden Augenblick anzugeben. Dieſe Rectaſcen-
ſion wird nämlich offenbar gleich der Länge der erſten mittleren
Sonne ſeyn, und dieſe letzte erhält man ſofort aus der Tafel des
§. 144. So haben wir z. B. für den 10. Julius des Jahres
1836 im Mittag Wiens
1836 . . . 280°,136
0 Juli . . . 178°,402
10 Tage . . 9°,857
108°,395
oder die geſuchte Rectaſcenſion der zweiten mittleren Sonne für
dieſen Augenblick iſt 108°,395 oder durch 15 dividirt, um ſie auf
Zeit zu bringen, 7 St. 13′ 35″.
Dieſer Punkt des Aequators alſo, der die zweite mittlere
Sonne einnimmt, und den man für jeden Augenblick ſo leicht
finden kann, dieſer Punkt wird es ſeyn, deſſen Stundenwinkel
die mittlere Sonnenzeit für dieſen Augenblick angeben wird.
Welches wird aber der Punkt des Aequators ſeyn, welchem
in demſelben Augenblick die wahre Sonne entſpricht, d. h. derje-
nige Punkt, der in dieſem Augenblick von dem Declinationskreiſe
der wahren Sonne getroffen wird? — Man wird dieſen Punkt
kennen, wenn man die Rectaſcenſion der wahren Sonne kennt.
Dieſe Rectaſcenſion aber wird man leicht finden, wenn man ein-
mal die Länge der wahren Sonne weiß, und dieſe letzte findet
man durch dieſelbe Tafel des §. 144, wenn man an die bereits
gefundene mittlere Länge 108°,395 die Gleichung der Bahn an-
bringt. Man hat nämlich, nach §. 145, das Argument 108,395
— 100,064 = 8,331, mit welchem man die Gleichung der Bahn
0,273, und daher die wahre Länge der Sonne gleich 108°,122 findet.
Kennt man aber die Länge der wahren Sonne, ſo iſt es
leicht, daraus auch die Rectaſcenſion derſelben abzuleiten. Es iſt
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem01_1834/321>, abgerufen am 29.07.2024.
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