Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.

Bild:
<< vorherige Seite
Delikte gegen das Reichsfinanzwesen. §. 113.

Strafe:

a) wenn vorsätzlich begangen, Gefängnis mit fakultativer
Geldstrafe bis zu 1500 Mark und fakultativem Ehr-
verlust;
b) wenn fahrlässig begangen, und wenn in Folge dessen
der Schiffsmannschaft die gebührende Kost nicht ge-
währt werden kann, Geldstrafe bis zu 600 Mark oder
Gefängnis bis zu einem Jahre.

11. Zurücklassung eines Schiffsmannes im Auslande
ohne Genehmigung des Seemannsamtes (§. 98 vgl. mit
§. 71). Geldstrafe bis zu 300 Mark, Haft oder Gefängnis
bis zu 3 Monaten.

12. Verschiedene kleinere Pflichtverletzungen von Seiten
des Schiffers sind in §. 99 mit Uebertretungsstrafe belegt.

Diese Bestimmungen (1--12) finden auch dann Anwen-
dung (§. 100), wenn die strafbaren Handlungen außerhalb
des Bundesgebietes begangen sind (vgl. oben §. 13 III A c).
Ueber den Beginn der Verjährung in diesem Falle vgl oben
§. 58 II 2.

12.
§. 113. Strafbare Handlungen gegen das Reichsfinanzwesen.

I. Als Quellen kommen in Betracht:

1. Salzsteuergesetz vom 28. Oktober 1867 §§. 11--14;

2. Branntweinsteuergesetz vom 8. Juli 1868 §§. 50
bis 68;

3. Gesetz betreffend die Einführung von Telegraphen-
freimarken
vom 16. Mai 1869, §. 2;

4. Wechselstempelsteuergesetz vom 10. Juni 1869
§§. 15--17;

Delikte gegen das Reichsfinanzweſen. §. 113.

Strafe:

a) wenn vorſätzlich begangen, Gefängnis mit fakultativer
Geldſtrafe bis zu 1500 Mark und fakultativem Ehr-
verluſt;
b) wenn fahrläſſig begangen, und wenn in Folge deſſen
der Schiffsmannſchaft die gebührende Koſt nicht ge-
währt werden kann, Geldſtrafe bis zu 600 Mark oder
Gefängnis bis zu einem Jahre.

11. Zurücklaſſung eines Schiffsmannes im Auslande
ohne Genehmigung des Seemannsamtes (§. 98 vgl. mit
§. 71). Geldſtrafe bis zu 300 Mark, Haft oder Gefängnis
bis zu 3 Monaten.

12. Verſchiedene kleinere Pflichtverletzungen von Seiten
des Schiffers ſind in §. 99 mit Uebertretungsſtrafe belegt.

Dieſe Beſtimmungen (1—12) finden auch dann Anwen-
dung (§. 100), wenn die ſtrafbaren Handlungen außerhalb
des Bundesgebietes begangen ſind (vgl. oben §. 13 III A c).
Ueber den Beginn der Verjährung in dieſem Falle vgl oben
§. 58 II 2.

12.
§. 113. Strafbare Handlungen gegen das Reichsfinanzweſen.

I. Als Quellen kommen in Betracht:

1. Salzſteuergeſetz vom 28. Oktober 1867 §§. 11—14;

2. Branntweinſteuergeſetz vom 8. Juli 1868 §§. 50
bis 68;

3. Geſetz betreffend die Einführung von Telegraphen-
freimarken
vom 16. Mai 1869, §. 2;

4. Wechſelſtempelſteuergeſetz vom 10. Juni 1869
§§. 15—17;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0481" n="455"/>
                <fw place="top" type="header">Delikte gegen das Reichsfinanzwe&#x017F;en. §. 113.</fw><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Strafe</hi>:</p><lb/>
                <list>
                  <item><hi rendition="#aq">a)</hi> wenn vor&#x017F;ätzlich begangen, Gefängnis mit fakultativer<lb/>
Geld&#x017F;trafe bis zu 1500 Mark und fakultativem Ehr-<lb/>
verlu&#x017F;t;</item><lb/>
                  <item><hi rendition="#aq">b)</hi> wenn fahrlä&#x017F;&#x017F;ig begangen, und wenn in Folge de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
der Schiffsmann&#x017F;chaft die gebührende Ko&#x017F;t nicht ge-<lb/>
währt werden kann, Geld&#x017F;trafe bis zu 600 Mark oder<lb/>
Gefängnis bis zu einem Jahre.</item>
                </list><lb/>
                <p>11. Zurückla&#x017F;&#x017F;ung eines Schiffsmannes im Auslande<lb/>
ohne Genehmigung des Seemannsamtes (§. 98 vgl. mit<lb/>
§. 71). Geld&#x017F;trafe bis zu 300 Mark, Haft oder Gefängnis<lb/>
bis zu 3 Monaten.</p><lb/>
                <p>12. Ver&#x017F;chiedene kleinere Pflichtverletzungen von Seiten<lb/>
des Schiffers &#x017F;ind in §. 99 mit Uebertretungs&#x017F;trafe belegt.</p><lb/>
                <p>Die&#x017F;e Be&#x017F;timmungen (1&#x2014;12) finden auch dann Anwen-<lb/>
dung (§. 100), wenn die &#x017F;trafbaren Handlungen außerhalb<lb/>
des Bundesgebietes begangen &#x017F;ind (vgl. oben §. 13 <hi rendition="#aq">III A c</hi>).<lb/>
Ueber den Beginn der Verjährung in die&#x017F;em Falle vgl oben<lb/>
§. 58 <hi rendition="#aq">II</hi> 2.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>12.</head><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">§. 113. Strafbare Handlungen gegen das Reichsfinanzwe&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
                <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Als <hi rendition="#g">Quellen</hi> kommen in Betracht:</p><lb/>
                <p>1. <hi rendition="#g">Salz</hi>&#x017F;teuerge&#x017F;etz vom 28. Oktober 1867 §§. 11&#x2014;14;</p><lb/>
                <p>2. <hi rendition="#g">Branntwein</hi>&#x017F;teuerge&#x017F;etz vom 8. Juli 1868 §§. 50<lb/>
bis 68;</p><lb/>
                <p>3. Ge&#x017F;etz betreffend die Einführung von <hi rendition="#g">Telegraphen-<lb/>
freimarken</hi> vom 16. Mai 1869, §. 2;</p><lb/>
                <p>4. <hi rendition="#g">Wech&#x017F;el&#x017F;tempel</hi>&#x017F;teuerge&#x017F;etz vom 10. Juni 1869<lb/>
§§. 15&#x2014;17;</p><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[455/0481] Delikte gegen das Reichsfinanzweſen. §. 113. Strafe: a) wenn vorſätzlich begangen, Gefängnis mit fakultativer Geldſtrafe bis zu 1500 Mark und fakultativem Ehr- verluſt; b) wenn fahrläſſig begangen, und wenn in Folge deſſen der Schiffsmannſchaft die gebührende Koſt nicht ge- währt werden kann, Geldſtrafe bis zu 600 Mark oder Gefängnis bis zu einem Jahre. 11. Zurücklaſſung eines Schiffsmannes im Auslande ohne Genehmigung des Seemannsamtes (§. 98 vgl. mit §. 71). Geldſtrafe bis zu 300 Mark, Haft oder Gefängnis bis zu 3 Monaten. 12. Verſchiedene kleinere Pflichtverletzungen von Seiten des Schiffers ſind in §. 99 mit Uebertretungsſtrafe belegt. Dieſe Beſtimmungen (1—12) finden auch dann Anwen- dung (§. 100), wenn die ſtrafbaren Handlungen außerhalb des Bundesgebietes begangen ſind (vgl. oben §. 13 III A c). Ueber den Beginn der Verjährung in dieſem Falle vgl oben §. 58 II 2. 12. §. 113. Strafbare Handlungen gegen das Reichsfinanzweſen. I. Als Quellen kommen in Betracht: 1. Salzſteuergeſetz vom 28. Oktober 1867 §§. 11—14; 2. Branntweinſteuergeſetz vom 8. Juli 1868 §§. 50 bis 68; 3. Geſetz betreffend die Einführung von Telegraphen- freimarken vom 16. Mai 1869, §. 2; 4. Wechſelſtempelſteuergeſetz vom 10. Juni 1869 §§. 15—17;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/481
Zitationshilfe: Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/481>, abgerufen am 28.11.2024.