auf der Oster-Messe des künftigen Jahrs, damit er keinen Schaden leide; biß auf Michaelis würden die Praescriptiones angenommen, und nicht mehre- re Exemplare, als praenumerirt worden, gedruckt werden. Der Herr Doctor JCtus ist selbst Verle- ger, läßt aber bey allen Buchhändlern die Subscrip- tiones annehmen. Wird dies nicht ein Werck werden, noch vielmehr als Auli Apronii Reisen, zur Freude der Welt und ewigen Zeiten? Der Ab- druck soll gewiß vor sich gehen, wenn auch nur an- derthalb Subscriptiones einliefen, denn der Herr Doctor JCtus, als ein ingenium praecocissimum, besitze einen allzugrossen Eifer ein lux mundi zu wer- den, das so lange scheinen will, biß man es aus- putzt; so sey auch der Herr Rodigast aus Eingebung eines prophetischen Geistes bedacht, einer zukünfti- gen Maculatur-Theurung durch die Auflage seines Wercks vorzubauen.
No. XXV.
Dresden. Da das Corpus Juris Civilis de- nen, die wenig oder gar kein Latein können, und doch Juristen seyn wollen, sehr dunckel und unver- ständlich ist, so ist Herr D. Samuel Christoph Ro- digast entschlossen, dasselbe in deutscher Sprache, unter dem Titul: Deutsches Corpus Juris Civilis Justinianeo-Casuale, worin aus allen Paragra- phis, welche das Corpus Juris Civilis von Käy- ser Justiniano in Deutschland eingeführet, in sich begreifet, gleich der Casus und des Gesetzgebers Meynung hierinnen abgefasset, ans Licht zu stellen. Er hat dieses in einem Avertissement von einem
bereits
(o)
auf der Oſter-Meſſe des kuͤnftigen Jahrs, damit er keinen Schaden leide; biß auf Michaelis wuͤrden die Præſcriptiones angenommen, und nicht mehre- re Exemplare, als prænumerirt worden, gedruckt werden. Der Herr Doctor JCtus iſt ſelbſt Verle- ger, laͤßt aber bey allen Buchhaͤndlern die Subſcrip- tiones annehmen. Wird dies nicht ein Werck werden, noch vielmehr als Auli Apronii Reiſen, zur Freude der Welt und ewigen Zeiten? Der Ab- druck ſoll gewiß vor ſich gehen, wenn auch nur an- derthalb Subſcriptiones einliefen, denn der Herr Doctor JCtus, als ein ingenium præcociſſimum, beſitze einen allzugroſſen Eifer ein lux mundi zu wer- den, das ſo lange ſcheinen will, biß man es aus- putzt; ſo ſey auch der Herr Rodigaſt aus Eingebung eines prophetiſchen Geiſtes bedacht, einer zukuͤnfti- gen Maculatur-Theurung durch die Auflage ſeines Wercks vorzubauen.
No. XXV.
Dresden. Da das Corpus Juris Civilis de- nen, die wenig oder gar kein Latein koͤnnen, und doch Juriſten ſeyn wollen, ſehr dunckel und unver- ſtaͤndlich iſt, ſo iſt Herr D. Samuel Chriſtoph Ro- digaſt entſchloſſen, daſſelbe in deutſcher Sprache, unter dem Titul: Deutſches Corpus Juris Civilis Juſtinianeo-Caſuale, worin aus allen Paragra- phis, welche das Corpus Juris Civilis von Kaͤy- ſer Juſtiniano in Deutſchland eingefuͤhret, in ſich begreifet, gleich der Caſus und des Geſetzgebers Meynung hierinnen abgefaſſet, ans Licht zu ſtellen. Er hat dieſes in einem Avertiſſement von einem
bereits
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0960"n="868"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
auf der Oſter-Meſſe des kuͤnftigen Jahrs, damit er<lb/>
keinen Schaden leide; biß auf Michaelis wuͤrden<lb/>
die <hirendition="#aq">Præſcriptiones</hi> angenommen, und nicht mehre-<lb/>
re Exemplare, als <hirendition="#aq">prænumeri</hi>rt worden, gedruckt<lb/>
werden. Der Herr Doctor <hirendition="#aq">JCtus</hi> iſt ſelbſt Verle-<lb/>
ger, laͤßt aber bey allen Buchhaͤndlern die <hirendition="#aq">Subſcrip-<lb/>
tiones</hi> annehmen. Wird dies nicht ein Werck<lb/>
werden, noch vielmehr als <hirendition="#aq">Auli Apronii</hi> Reiſen,<lb/>
zur Freude der Welt und ewigen Zeiten? Der Ab-<lb/>
druck ſoll gewiß vor ſich gehen, wenn auch nur an-<lb/>
derthalb <hirendition="#aq">Subſcriptiones</hi> einliefen, denn der Herr<lb/>
Doctor <hirendition="#aq">JCtus,</hi> als ein <hirendition="#aq">ingenium præcociſſimum,</hi><lb/>
beſitze einen allzugroſſen Eifer ein <hirendition="#aq">lux mundi</hi> zu wer-<lb/>
den, das ſo lange ſcheinen will, biß man es aus-<lb/>
putzt; ſo ſey auch der Herr Rodigaſt aus Eingebung<lb/>
eines prophetiſchen Geiſtes bedacht, einer zukuͤnfti-<lb/>
gen Maculatur-Theurung durch die Auflage ſeines<lb/>
Wercks vorzubauen.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">No. XXV.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Dresden.</hi> Da das <hirendition="#aq">Corpus Juris Civilis</hi> de-<lb/>
nen, die wenig oder gar kein Latein koͤnnen, und<lb/>
doch Juriſten ſeyn wollen, ſehr dunckel und unver-<lb/>ſtaͤndlich iſt, ſo iſt Herr <hirendition="#aq">D.</hi> Samuel Chriſtoph Ro-<lb/>
digaſt entſchloſſen, daſſelbe in deutſcher Sprache,<lb/>
unter dem Titul: Deutſches <hirendition="#aq">Corpus Juris Civilis<lb/>
Juſtinianeo-Caſuale,</hi> worin aus allen <hirendition="#aq">Paragra-<lb/>
phis,</hi> welche das <hirendition="#aq">Corpus Juris Civilis</hi> von Kaͤy-<lb/>ſer <hirendition="#aq">Juſtiniano</hi> in Deutſchland eingefuͤhret, in ſich<lb/>
begreifet, gleich der <hirendition="#aq">Caſus</hi> und des Geſetzgebers<lb/>
Meynung hierinnen abgefaſſet, ans Licht zu ſtellen.<lb/>
Er hat dieſes in einem <hirendition="#aq">Avertiſſement</hi> von einem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">bereits</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[868/0960]
(o)
auf der Oſter-Meſſe des kuͤnftigen Jahrs, damit er
keinen Schaden leide; biß auf Michaelis wuͤrden
die Præſcriptiones angenommen, und nicht mehre-
re Exemplare, als prænumerirt worden, gedruckt
werden. Der Herr Doctor JCtus iſt ſelbſt Verle-
ger, laͤßt aber bey allen Buchhaͤndlern die Subſcrip-
tiones annehmen. Wird dies nicht ein Werck
werden, noch vielmehr als Auli Apronii Reiſen,
zur Freude der Welt und ewigen Zeiten? Der Ab-
druck ſoll gewiß vor ſich gehen, wenn auch nur an-
derthalb Subſcriptiones einliefen, denn der Herr
Doctor JCtus, als ein ingenium præcociſſimum,
beſitze einen allzugroſſen Eifer ein lux mundi zu wer-
den, das ſo lange ſcheinen will, biß man es aus-
putzt; ſo ſey auch der Herr Rodigaſt aus Eingebung
eines prophetiſchen Geiſtes bedacht, einer zukuͤnfti-
gen Maculatur-Theurung durch die Auflage ſeines
Wercks vorzubauen.
No. XXV.
Dresden. Da das Corpus Juris Civilis de-
nen, die wenig oder gar kein Latein koͤnnen, und
doch Juriſten ſeyn wollen, ſehr dunckel und unver-
ſtaͤndlich iſt, ſo iſt Herr D. Samuel Chriſtoph Ro-
digaſt entſchloſſen, daſſelbe in deutſcher Sprache,
unter dem Titul: Deutſches Corpus Juris Civilis
Juſtinianeo-Caſuale, worin aus allen Paragra-
phis, welche das Corpus Juris Civilis von Kaͤy-
ſer Juſtiniano in Deutſchland eingefuͤhret, in ſich
begreifet, gleich der Caſus und des Geſetzgebers
Meynung hierinnen abgefaſſet, ans Licht zu ſtellen.
Er hat dieſes in einem Avertiſſement von einem
bereits
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/960>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.